[WestG] [AKT] Veranstaltungsreihe: Kriegsende und Novemberrevolution 1918 - Ereignis und Erinnerung, Gelsenkirchen
Holtrup, Sandra
Sandra.Holtrup at lwl.org
Fr Okt 19 10:54:39 CEST 2018
Von: "Daniel Schmidt" <daniel.schmidt at gelsenkirchen.de>
Datum: 17.10.2018, 12:42
AKTUELL
Kriegsende und Novemberrevolution 1918 - Ereignis und Erinnerung
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Stadtgeschichte und der Volkshochschule Gelsenkirchen/Arbeit und Leben
Im November 1918 endete der Erste Weltkrieg, der die Welt grundlegend veränderte und die Geschichte des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägte. In Deutschland brachte die Revolution das Kaiserreich zum Einsturz und ermöglichte die erste deutsche Demokratie - viele Chancen blieben jedoch ungenutzt. Zum 100. Jahrestag von Waffenstillstand und Revolution blickt eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Instituts für Stadtgeschichte und der Volkshochschule Gelsenkirchen zurück: sowohl auf die historischen Ereignisse in Deutschland und der Welt als auch auf jeweiligen Erinnerungen daran, die sich in das nationale Gedächtnis verschiedener Staaten eingeschrieben haben.
Mit Vorträgen und einer Lesung verbindet die Reihe verschiedene Veranstaltungsformate.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.
Dienstag, 13.11.2018, 18:00 Uhr
Vortrag
Dr. Daniel Schmidt, Gelsenkirchen
Gelsenkirchen 1918 - Eine Industriestadt im letzten Kriegsjahr
Der Erste Weltkrieg machte Gelsenkirchen zu einem Teil der Heimatfront und verwandelte die industriestädtische Gesellschaft in eine Kriegsgesellschaft. Obwohl die Gelsenkirchener Bevölkerung dem Krieg mehrheitlich skeptisch gegenüberstand, trug sie die damit verbundenen Entbehrungen und Anstrengungen bis weit in das Jahr 1918 hinein mit. Der Vortrag zeigt, unter welchen Bedingungen diese Bereitschaft zum "Durchhalten" entstand und wie sie schließlich (ver-)schwand.
Wissenschaftspark, Konferenzsaal 1
Dienstag, 20.11.2018, 18:00 Uhr
Lesung
Dr. Joachim Käppner, München
1918 - Aufstand für die Freiheit
Die Revolution der Arbeiter und Soldaten von 1918 war eine historische Chance. Innerhalb weniger Tage stürzten sie die überlebte, autoritäre Ordnung des Kaiserreichs. Für einige wenige Wochen hat die Revolutionsregierung, geführt von der SPD, die Gelegenheit, die alten Eliten endgültig zu entmachten - und nutzt sie nur halbherzig, weil ihre eigenen Führer die Revolution fürchteten. So blieben die Todfeinde der deutschen Demokratie mächtig, mit fatalen Folgen für die junge Republik. Joachim Käppner wertet Quellen und neueste Forschungsergebnisse aus und zeichnet ein gerechteres Bild der Arbeiter und Matrosen, die eine Welt aus den Angeln hoben.
Wissenschaftspark, Konferenzsaal 1
Dienstag, 27.11.2018, 18:00 Uhr
Vortrag
Dr. Klaus Wisotzky, Essen
Der Essener Arbeiter- und Soldatenrat und die Sozialisierungsbewegung im Bergbau
Als zu Beginn des Jahres 1919 die Bergarbeiterstreiks das Leben in der Stadt lahmlegten und ein wirtschaftlicher Zusammenbruch drohte, da sah der Essener Arbeiter- und Soldatenrat keinen anderen Ausweg aus der Katastrophe als die Sozialisierung des Bergbaus zu verkünden. Wie seine Pläne aussahen, warum sie scheiterten und wie die Bergarbeiter darauf reagierten, wird der Vortrag eingehend darlegen.
Bildungszentrum, Raum 207 (Saal)
Dienstag, 4.12.2018, 18:00 Uhr
Vortrag
Prof. Dr. Stefan Goch, Düsseldorf
Arbeiterbewegungen in der Revolution und der Anfangsphase der Weimarer Republik im Raum Gelsenkirchen
Die Novemberrevolution und die Frühphase der Republik waren im Ruhrgebiet durch große Ausstände und blutige Kämpfe gekennzeichnet. Die Ruhrarbeiterschaft erhoffte sich von der Revolution umfassende ökonomische und soziale Veränderungen. Unter diesem Erwartungsdruck spaltete sich die Arbeiterbewegung. Neben Sozialdemokraten und Kommunisten traten auch starke linksradikale Kräfte und betriebliche Organisationen hervor. Das System politischer Lager sortierte sich neu. Gelsenkirchen spielte in den ruhrgebietsweiten Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle.
Wissenschaftspark, Konferenzsaal 1
Dienstag, 11.12.2018, 18:00 Uhr
Vortrag
Prof. Dr. Stefan Berger/Dr. Cristian Cercel, Bochum
Erinnerung an Krieg in Europa: Welche Erinnerung für welches Europa?
Der Vortrag beschäftigt sich mit Kriegsmuseen in Europa und fragt danach, welche Erinnerung an Krieg diese Kriegsmuseen heute transportieren. Dabei wird es zum einen um nationale Unterschiede der Kriegserinnerung gehen, zum anderen aber auch um Gemeinsamkeiten. Wie weit sind wir in Europa noch von einer gemeinsamen Erinnerung an die Kriege des 20. Jahrhunderts entfernt? Hierzu möchte der Vortrag einige vorläufige Antworten entwickeln.
Wissenschaftspark, Konferenzsaal 1
Dienstag, 18.12.2018, 18:00 Uhr
Vortrag
Dr. Sara Demiriz, Bochum
"Unabhängigkeit ist das Recht meiner Nation" - Das Ende des Ersten Weltkriegs und die Gründung der Türkischen Republik
Der Erste Weltkrieg endete 1918 - allerdings nicht auf allen Kriegsschauplätzen. Wenngleich die Regierung des Osmanischen Reichs kapitulierte, war der Krieg in Anatolien nicht vorbei. Unterschiedliche Unabhängigkeitsbewegungen führten den Krieg gegen die Alliierten, aber auch gegen die Regierung in Konstantinopel fort. Mit den Lausanner Verträgen und der Gründung der Republik verkehrten die Türken die Niederlage von 1918 in einen Sieg. Der Unabhängigkeitskrieg wurde zum Gründungsmythos der Republik und zum Heldenmythos Kemal Atatürks.
Bildungszentrum, Raum 207 (Saal)
INFO
Veranstaltungsorte:
Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
Bildungszentrum
Ebertstr. 19
45875 Gelsenkirchen
Kontakt und Information:
Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen
Tel.: 0209 169 8551
Fax.: 0209 169 8553
E-Mail: isg at gelsenkirchen.de
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