[WestG] [AKT] Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter 4/2018

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Mi Apr 18 08:59:42 CEST 2018


Von: "Villa ten Hompel" <noreplyvth at stadt-muenster.de> 
Datum: 16.04.2018, 12:48


AKTUELL

Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter 4/2018

Themen des Newsletters 4 2018

Ausblick

- Erinnerungspaten: Peter Schilling über Marga Spiegel, Mittwoch 18.4., 14.30 - 17 Uhr
- Drehbuch Geschichte, "Protest - Provokation - Provinz. 1968 in Westfalen" Filmreihe 11.4.-14.5., jeweils 19 Uhr
- Museum RELíGIO ,portraitiert' Querl und Nachtwei am 24.4., 18 Uhr
- Forum am Donnerstag 26.4., 19 Uhr: L. Wichert "Albert Leo Schlageter"
- Führung durch die Dauerausstellung, Sonntag 29.4., 15 Uhr
- Mittwochsgespräch 2.5., 19 Uhr: M. Fraschka "Franz Pfeffer von Salomon"
- Forum am Donnerstag 17.5., 19 Uhr: Y. Schymura "Käthe Kollwitz"
- Mittwochsgespräch 23.5., 19 Uhr: J. Rott "Bernhard Weiß (1880-1951)"
- Mittwochsgespräch 30.5., 19 Uhr: V. Weidermann "Träumer"

Rückblick
- Robert Gerwarth "Die Besiegten"
- Villa ten Hompel kooperiert mit dem US Holocaust Memorial Museum Washington


Ausblick

Erinnerungspaten: Peter Schilling über Marga Spiegel, Mittwoch 18.4., 14.30 - 17 Uhr

In loser Folge stellen sich die Erinnerungspaten mit ihren Zeitzeugenvorträgen exemplarisch für den Einsatz in der Schule vor.

Peter Schilling, ehemaliger Lehrer, Vorsitzender der Vereins Spuren Finden e.V., Koordinator der Stolpersteine Münster und verantwortlich für das Gedenkbuch, stellt die Zeitzeugin Marga Spiegel vor, die im Münsterland versteckt wurde und den Holocaust überlebte. Ihre Autobiografie und die Verfilmung "Unter Bauern" mit Veronika Ferres machte ihr Leben bundesweit bekannt. 

 
Drehbuch Geschichte, "Protest - Provokation - Provinz. 1968 in Westfalen" Filmreihe 11.4.-14.5., jeweils 19 Uhr

16.4., 19 Uhr (Cinema) "Schichtwechsel"

23.4., 19 Uhr (Cinema) "Zwischen Kreuz und Hakenkreuz - Münster"

Montag 7.5., 19 Uhr Villa ten Hompel "Wilde Jahre in Münster" -Eintritt frei-

14.5., 19 Uhr (Cinema) "InterACT!on und Co - Das andere Kino 1968"

22.5., 19 Uhr (Cinema) "Zur Sache, Schätzchen"

Es werden Filme präsentiert, die alle um 1968 in Westfalen entstanden und prägnant den Zeitgeist der ausgehenden 1960er Jahre vermitteln. Alle Filme werden durch Fachleute eingeführt und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Im Anschluss an die Filmvorführungen ist Zeit für ein Nachgespräch.

Eintritt: 8 Euro bzw. 6,50 Euro, Abo für die ganze Reihe 26 Euro bzw. 22 Euro

In Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen, Cinema & Die Linse Münster, Gegen Vergessen - Für Demokratie Regionalgruppe Münsterland e.V. und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Münster  


Museum RELíGIO ,portraitiert' Querl und Nachtwei am 24.4., 18 Uhr

Persönlicher Blick auf Polizei, Protest und die Friedensbewegung

"(M)ein Weg zum Frieden" nennt das Museum RELíGIO Telgte die neue Sommerausstellung mit Werken des Düsseldorfer Fotografen Alexander Basta, der 35 Menschen im Münsterland in Schwarz-Weiß portraitiert hat. Unter ihnen sind Winfried Nachtwei, der für die Villa ten Hompel und eine aktive Aufarbeitung von NS-Verbrechen stritt, und Stefan Querl, der seit 2002 zum Team des Geschichtsort gehört. Gemeinsam engagieren sich die beiden im überparteilichen Netzwerk von "Gegen Vergessen Für Demokratie" in Deutschland. Am Dienstag, 24. April, um 18 Uhr stellt Stefan Querl im Museum RELíGIO, Herrenstraße 1 in Telgte, die Erinnerungsarbeit der Villa ten Hompel vor. Winfried Nachtwei analysiert am Dienstag, 5. Juni, um 18 Uhr facettenreich die Friedensbewegung im Münsterland und ihre Entwicklung. Mehr zu den Abenden: http://www.museum-telgte.de/pages/weiter_top46.html <http://www.stadt-muenster.de/index.php?id=17852&rid=t_82&mid=1054&aC=3747cc1a&jumpurl=1> 


Forum am Donnerstag 26.4., 19 Uhr: L. Wichert "Albert Leo Schlageter"

Mythos und Narrativ

Dr. Lasse Wichert (Bochum)

Außerhalb neonazistischer Kreise sagt der Name Albert Leo Schlageter heute meist nur noch Historikern etwas. Das war in den 1920er und 1930er Jahren deutlich anders. Es gab wohl kaum eine Stadt in Deutschland, in der es keinen Gedenkort für diesen zum Nationalmärtyrer stilisierten nationalistischen Aktivisten und Freikorpskämpfer gab. 

Unmittelbar nach seinem Tod setzte eine Mythisierung des Hingerichteten ein, die auch in dieser Zeit ihres gleichen suchte. So erschien eine schier unüberschaubare Anzahl von Texten, in denen kollektive Befindlichkeiten eine hochgradige Verdichtung erfuhren und Schlageter zu der Integrationsfigur der Weimarer Rechten schlechthin avancierte. 

Dr. Lasse Wichert ist Komparatist und Politikwissenschaftler. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum. 


Führung durch die Dauerausstellung, Sonntag 29.4., 15 Uhr

Auch am letzten Sonntag im April haben Sie Gelegenheit, an der kostenlosen öffentlichen Führung durch unsere Dauerausstellung Geschichte - Gewalt - Gewissen teilzunehmen. Der Historiker Timm C. Richter wird Sie durch die Ausstellung führen. 

Mehr dazu unter: http://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/veranstaltungen/2017-10-29-oeffentliche-fuehrung.html <http://www.stadt-muenster.de/index.php?id=17852&rid=t_82&mid=1054&aC=3747cc1a&jumpurl=2>  

Die Mai-Führung findet am 27.5.18, 15 Uhr statt. 

 
Mittwochsgespräch 2.5., 19 Uhr: M. Fraschka "Franz Pfeffer von Salomon"

Hitlers vergessener Oberster SA-Führer und seine westfälischen Wurzeln 

Dr. Mark Fraschka (Stuttgart) 

Der politische Werdegang des Franz Pfeffer von Salomon gibt einen neuen Blick frei auf die Frühgeschichte des Nationalsozialismus

Fast vier Jahre lang war Franz Pfeffer von Salomon (1888-1968), einer der engsten Mitarbeiter Adolf Hitlers. Wer war dieser Mann, der schon 1919 als Freikorpsführer reichsweit von sich reden machte und 1926 nach nur einem Jahr der persönlichen Bekanntschaft mit Hitler zu dessen Obersten SA-Führer aufstieg?

Mark Fraschka bringt erstmals Licht in einen außergewöhnlichen Lebenslauf. Pfeffer von Salomon lebte lange Zeit nur wenige Meter von der Villa ten Hompel entfernt. 

Dr. Mark A. Fraschka promovierte nach dem Studium der Politischen Wissenschaft an der Universität Würzburg über von Pfeffer. 
 

Forum am Donnerstag 17.5., 19 Uhr: Y. Schymura "Käthe Kollwitz"

Ein Leben gegen jede Konvention 

Dr. Yvonne Schymura (Bochum) 

Käthe Kollwitz  war selbstbewusst, leidenschaftlich und unerschrocken. Sie war eine Ausnahmekünstlerin und politische Kämpferin, führte eine unbürgerliche Ehe und ging in der Liebe zu ihren Söhnen auf. Yvonne Schymura erzählt das aufregende Leben einer Frau zwischen Kaiserreich und Zweitem Weltkrieg, die nach ihrem Tod zu einer deutschen Ikone wurde. Sie räumt mit gängigen biografischen Mythen auf und thematisiert auch die rätselhaften Umstände von Kollwitz' Tod.    

Dr. Yvonne Schymura ist promovierte Historikerin und forscht seit vielen Jahren über Käthe Kollwitz. 


Mittwochsgespräch 23.5., 19 Uhr: J. Rott "Bernhard Weiß (1880-1951)"

Polizeivizepräsident in Berlin, deutscher Jude, kämpferischer Republikaner

Dr. Joachim Rott (Bonn)

Bernhard Weiß (1880-1951) war von 1927 bis zu seiner Amtsenthebung 1932 Polizeivizepräsident in Berlin. Die Nationalsozialisten und besonders Joseph Goebbels hetzten schon vor 1933 offen antisemitisch gegen ihn. Weiß, promovierter Jurist, Weltkriegsteilnehmer und engagierter deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens floh im März 1933 nach Prag. 

Dr. Joachim Rott, Ministerialrat a.D., studierte Rechtswissenschaften in Saarbrücken, Bielefeld und Mainz. Aktuell schreibt er an einer Biografie über den Berliner jüdischen Historiker, Juristen und Dozenten für Staatskirchenrecht an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, Ismar Freund. 

 
Mittwochsgespräch 30.5., 19 Uhr: V. Weidermann "Träumer"

Als die Dichter die Macht übernahmen 

Dr. Volker Weidermann (Berlin) 

1919, Revolution in München - und alle sind vor Ort: Thomas Mann, Ernst Troller, Erich Mühsam, Rainer Maria Rilke, Gustav Landauer, Oskar Maria Graf, Viktor Klemperer, Klaus Mann ...

Wann gab es das schon einmal - eine Revolution, durch die die Dichter an die Macht gelangten? Doch es gibt sie, die kurzen Momente in der Geschichte, in denen alles möglich erscheint. Von einem solchen Ereignis, der Münchner Räterepublik zwischen November 1918 und April 1919 erzählt Volker Weidermann im Stil einer mitreißenden Reportage, bei der der Leser zum Augenzeugen der turbulenten, komischen und tragischen Wochen wird, die München, Bayern und Deutschland erschütterten.

Dr. Volker Weidermann ist Literaturkritiker, Autor und Gastprofessur an der Washington University in St. Louis. Er ist Autor beim SPIEGEL und war Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Einem Fernsehpublikum ist er als Leiter des "Literarischen Quartetts" im ZDF wohlbekannt.



Rückblick

Robert Gerwarth "Die Besiegten"

Robert Gerwarth, der als Historiker, am irischen University College in Dublin lehrt und dort das Zentrum für Kriegsstudien leitet, stellte in der Villa sein Buch  "Die Besiegten" vor. Dem zahlreich erschienen Publikum wurde das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs überdeutlich. 1000 Pogrome im Osten, ein Massaker in der Stadt Symra, Antisemitische Aktionen im Baltikum und auch im Westen zeigten, dass die Folgen des Krieges 1918 noch nicht aufhörten. 

Andreas Determann vom Mitveranstalter der Gesellschaft für Christlich -Jüdische Zusammenarbeit leitete die intensive Diskussion.


Villa ten Hompel kooperiert mit dem US Holocaust Memorial Museum Washington

Große Ehre für die Villa ten Hompel: Der Geschichtsort wird offiziell mit dem United States Holocaust Memorial Museum in Washington zusammenarbeiten. Auf Einladung des Museums in der US-Hauptstadt besprachen Thomas Köhler und Christoph Spieker eine enge Kooperation in den Bereichen von Archiv und Sammlung, wissenschaftlichen Tagungen und Vermittlungsstrategien in Ausstellungen.

Neben diesen für die zukünftige Ausrichtung der Villa ten Hompel wichtigen Festlegungen konnten sich die beiden Vertreter noch ein wenig in der US-Hauptstadt umgucken, so vor dem Weißen Haus, das sich etwa 10 Minuten vom Museum befindet.


INFO
 
Aktuelle Informationen aus der Villa ten Hompel finden Sie auch auf unserer Homepage unter http://www.muenster.de/stadt/villa-ten-hompel

Stadt Münster
Geschichtsort Villa ten Hompel 
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster




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