[WestG] [KONF] Text, Bild und Botschaft - Workshop zu Geld als Kommunikationsmittel von der Antike bis zur Moderne, Osnabrueck, 25.09.-27.09.2017
Holtrup, Sandra
Sandra.Holtrup at lwl.org
Mo Sep 25 08:34:13 CEST 2017
Von: "Thorsten Unger" <thorsten.unger at uni-osnabrueck.de>
Datum: 19.09.2017, 14:43
KONFERENZ
Text, Bild und Botschaft - Workshop zu Geld als Kommunikationsmittel von der Antike bis zur Moderne
Ab wann wird eine Scheibe Metall mit dem Bild eines Herrschers zu einer Münze? Wie entsteht aus einem Schnipsel Papier mit einer Inschrift ein offizielles Zahlungsmittel? Wie funktioniert Geld als Kommunikationsmittel für Macht und Autorität?
Während sich Geld in der Moderne zunehmend von seiner materiellen Komponente löst (elektronisches Buchgeld) und davon unabhängige Legitimationsstrategien entwickelt, waren seine Verbindung zum Material (Edelmetall) und die Funktion als ökonomisches und herrschaftspolitisches Kommunikationsmittel (Mediencharakter) bis in die Neuzeit für den (Nominal-)Wert und die Akzeptanz im Warenverkehr von entscheidender Bedeutung. Die Verbindung von Bild- und Schriftinformation ist der materiellen Form des Geldes dabei in nahezu allen Zeiten ihres Gebrauchs in unterschiedlich stark ausgeprägter Form eigen gewesen und diente der herrschafts-politischen und sozio-kulturellen Kommunikation.
Der von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung unterstützte Workshop "INschrift - ABschrift - TRUGschrift. Bild- und Schriftinformationen als Mittel der Legitimation und Akzeptanz von Zahlungsmitteln in vormodernen Gesellschaften" am Historischen Seminar der Universität Osnabrück untersucht das wechselseitige Verhältnis von Bild- und Schriftinformationen in Bezug auf die Legitimation, Akzeptanz und Dominanz von Zahlungsmitteln von der Antike bis zur Moderne.
Los geht es mit einem öffentlichen Abendvortrag am Montag, dem 25. September um 19 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück Alte Münze mit einem Vortrag von Harald Wolter-von dem Knesebeck (Bonn) zu "Bischof Bernward von Hildesheim und sein Umgang mit Bild und Schrift".
In den folgenden zwei Tagen wenden sich die Referenten aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen wie Kunstgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Philosophie, Numismatik und Medienwissenschaften Themen wie der Verbreitung, Gestaltung, Bedeutung und Akzeptanz von historischen Zahlungsmitteln zu. Auch wird der Betrachtungshorizont neben den reinen Zahlungsmitteln auf andere bildliche und narrative Medien wie beispielsweise Siegel ausgeweitet werden, um die Entwicklung von materieller Visualität genauer analysieren zu können. Die Beiträge sind jeweils als Fallstudien angelegt, von denen aus die verschiedenen Ebenen der ikonographischen und epigraphischen Medialität des Geldes untersucht und diskutiert werden können.
Programm:
Montag, 25.09.2017
Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek Osnabrück, Zimeliensaal, Alte Münze 16, Raum 09/114
19:00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag. Harald Wolter-von dem Knesebeck (Bonn): Bischof Bernward von Hildesheim und sein Umgang mit Bild und Schrift
Dienstag, 26.09.2017
Veranstaltungsort: Universität Osnabrück, European Legal Studies Institute, Süsterstraße 28, Raum 44/E03
Moderation: Thomas Vogtherr (Osnabrück)
9:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
9:15 Uhr Sebastian Steinbach (Osnabrück): Schriftbilder und Buchstabenzauber. Dimensionen und Formen monetärer Bild- und Schriftlichkeit am Beispiel europäischer Münzen des Frühmittelalters
10:00 Uhr Gottfried Gabriel (Jena): Politische Ikonographie des Geldes
10:45-11:15 Uhr Kaffeepause
11:15 Uhr Judith Ellenbürger (Hamburg): Bausteine zu einer Medialität des Geldes
12:00 Uhr Lutz Ilisch (Tübingen): Bild, Motto oder Namensnennung als Alternativen der Personenbezeichnung in der frühen islamischen Münzprägung des 7./8. Jahrhunderts
12:45-14:00 Uhr Mittagspause
Moderation: Jan Keupp (Münster)
14:00 Uhr Bernhard Weisser (Berlin): Buchstaben und Bild. Funktionen von Schrift auf antiken griechischen Münzen
14:45 Uhr Christiane Kunst (Osnabrück): Materialität und Medialität. Zur Akzeptanz römischen Silbers im 3. Jahrhundert
15:30-16:00 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Michael Grünbart (Münster): Reduplizierte Autorität. Das kaiserliche Stempelwesen und der kontrollierte Warenaustausch in Byzanz
16:45 Uhr Harald Derschka (Konstanz): Zur Ikonografie stauferzeitlicher Brakteaten in Süddeutschland
Mittwoch, 27.09.2017
Veranstaltungsort: Universität Osnabrück, European Legal Studies Institute, Süsterstraße 28, Raum 44/E03
Moderation: Sebastian Steinbach (Osnabrück)
9:00 Uhr Torsten Hiltmann (Münster): Zwischen Individualität und Autorität. Visuelle Differenzierungsprozesse auf hoch- und spätmittelalterlichen Münzen (12.-15. Jh.)
9:45 Uhr Philipp R. Rössner (Leipzig): Schlechte Münze, böses Geld? Soziale, ökonomische und kulturelle Spannungsfelder in Marktgesellschaften der Vormoderne (c. 1400-1900)
10:30-11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Hendrik Mäkeler (Uppsala): Inschriften als intrinsische Werte. Wie Papier einen Materialwert erlangt
11:45 Uhr Ruth Wolff (Florenz): Falscher Text, falsches Bild, falscher Mensch? Zu Problemen der Siegelfälschung im italienischen Mittelalter
12:30 Uhr Zusammenfassung und Abschlussdiskussion
13:00 Uhr Ende der Veranstaltung
INFO
Veranstaltungsdaten:
Text, Bild und Botschaft - Workshop zu Geld als Kommunikationsmittel von der Antike bis zur Moderne
Datum: 25.09.-27.09.2017
Universität Osnabrück
Kolpingstr. 7
49074 Osnabrück
URL: https://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/fileadmin/user_upload/Flyer_INschrift-ABschrift-TRUGschrift.pdf
Kontakt:
PD Dr. Sebastian Steinbach
Universität Osnabrück / Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Kolpingstr. 7
49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4260
E-Mail: sebastian.steinbach at uni-osnabrueck.de
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