[WestG] [AKT] Katalog und zwei neue Filme ergaenzen die Ausstellung "Goldene Pracht"

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Mär 22 11:48:08 CET 2012


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 21.03.2012, 15:01


AKTUELL

Hinter die Kulissen blicken
Katalog und zwei neue Filme ergänzen die Ausstellung "Goldene 
Pracht"

Einblicke in die Ausstellung "Goldene Pracht. Mittelalterliche 
Schatzkunst in Westfalen" bieten ein reich ausgestatteter 
Katalog, ein neuer Dokumentarfilm und ein Online-Video. Sie 
lassen hinter die Kulissen der Schau sehen und liefern 
Hintergrundinformationen zu Exponaten und Leitthemen der 
Ausstellung wie Schreine und Kathedralen, die Symbolik der 
Farbe Gold, Prachtentfaltung und Reliquienkult, Goldschmiede 
und Werkstätten, Schatz und Schicksal.

Die Schau ist ein Kooperationsprojekt des Bistums Münster, des 
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des 
Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Universität 
Münster. Bis zum 28. Mai 2012 präsentiert sie auf 1.500 
Quadratmetern 300 kostbare Exponate des 10. bis 16. 
Jahrhunderts, darunter 240 nationale und internationale 
Leihgaben. Zu sehen sind im LWL-Landesmuseum für Kunst und 
Kulturgeschichte und in der Domkammer der Kathedralkirche St. 
Paulus prachtvolle Schreine und Kelche, edelsteinbesetzte 
Kreuze und filigrane Schmuckstücke des Mittelalters.

"Wertvolles Standardwerk für mittelalterliche Schatzkunst"
Der Band "Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in 
Westfalen", erschienen im renommierten Hirmer Verlag, 
beleuchtet dieses bedeutende Kapitel westfälischer Kunst- und 
Kulturgeschichte, so der Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff vom 
Exzellenzcluster "Religion und Politik": "300 Texte stellen die 
faszinierenden Exponate vor, 450 aktuelle Abbildungen 
dokumentieren sie."

Experten für die Schatzkunst des Mittelalters und die 
Geschichte Westfalens erläutern in Texten für den Katalog die 
Funktionen mittelalterlicher Prachtentfaltung. Althoff: 
"Darüber hinaus gewinnt man Einblicke in die Beweggründe für 
die Stiftung wertvollster Kunstwerke und die Bedeutung von 
Kirchenschätzen."

Der Band rückt auch bisher wenig erschlossene Themen wie die 
Rolle der Goldschmiede und ihrer Werkstätten sowie ihre 
gesellschaftliche Stellung in den Städten in den Fokus. Texte, 
Fotografien, ein umfangreiches Quellen- und 
Literaturverzeichnis, Personen- und Ortsregister sowie ein 
Glossar machen den Band nach Angabe des Historikers zu einem 
wertvollen Standardwerk für mittelalterliche Schatzkunst.

Dokumentarfilm zeigt historische Schmiedekunst
Die in der Ausstellung "Goldene Pracht" präsentierten 
Goldschmiedearbeiten sind Wissenschaftlern zufolge kostbare 
Zeugnisse mittelalterlicher Frömmigkeits- und Kulturgeschichte. 
An den kunstvoll gearbeiteten Schreinen, liturgischen Geräten, 
Statuetten und Schmuckstücken zeigt sich laut Kunsthistoriker 
Prof. Dr. Hartmut Krohm, assoziierter Kurator der Ausstellung, 
auch die hohe technische Kunstfertigkeit der westfälischen 
Goldschmiede: "Heute ist das Wissen um die Treibarbeit, ein 
spezielles Verfahren Metalle zu verformen, fast gänzlich 
verloren." Ein neuer Dokumentarfilm begleitet die beiden 
Silberschmiede Christof und Michael Winkelmannaus aus Möhnesee 
im Sauerland, wie sie die heute kaum noch beherrschte Technik 
neu beleben und nach mittelalterlichem Vorbild sieben filigrane 
Silberstatuetten für die Nachbildung des berühmten 
Patroklus-Schreins aus Soest fertigten, der aus dem 14. 
Jahrhundert stammte und im Zweiten Weltkrieg verbrannt ist.

Der Film "Der Schrein des Heiligen Patroklus. Ein vergessenes 
Kunsthandwerk lebt weiter" erzählt darüber hinaus die 
Geschichte des Heiligen Patroklus und seines Schreines, der 
durch die Nachschöpfungen der Brüder Winkelmann erstmals seit 
1945 in der Ausstellung "Goldene Pracht" in neuer 
Vollständigkeit zu sehen ist, wie der Kurator sagt. "Der Film 
macht deutlich, wie aufwändig der Herstellungsprozess der 
Goldschmiedearbeiten im Mittelalter war. Die Besucher werden 
die Stücke danach mit ganz anderen Augen wahrnehmen." Der 
25-minütige Film ist in der Filmlounge des LWL-Museums zu sehen 
und als Kauf-DVD erhältlich. Einen genaueren Blick auf die 
Entstehung der Ausstellung bietet ein rund zehnminütiges 
Online-Video

(http://www.goldene-pracht.de). "Kuratoren, Restauratoren und 
andere Experten erläutern Idee, Konzept und Hintergründe der 
Schau, zudem kann man auch einen Blick hinter die Kulissen beim 
Ausstellungsaufbau werfen", so Bistumskurator Holger Kempkens. 
"Der Film soll einen ersten Eindruck der mittelalterlichen 
Schatzkunst geben und Lust machen, die Ausstellung zu 
besuchen." Das Video zeige zudem den Gebrauch der kostbaren 
Stücke. Einige Leihgaben, darunter die Silberstatuette der 
Heiligen Brigida aus dem westfälischen Legden, werden - wie im 
Film zu sehen - immer noch bei besonderen Anlässen in der 
Liturgie verwendet.

Hinweis zum Katalog:
Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen 
(hrsg. vom Bistum Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst- und 
Kulturgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL)
, Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Westfälischen 
Wilhelms-Universität), München: Hirmer Verlag 2012, ISBN 
978-3-7774-5041-4 (492 Seiten). Der Katalog ist an der 
Museumskasse zum Preis von 29 Euro und im Buchhandel zum Preis 
von 45 Euro erhältlich.

Hinweis zur DVD:
Der Schrein des Heiligen Patroklus. Ein vergessenes 
Kunsthandwerk lebt weiter (produziert von werkblende, Film + 
Fernsehproduktion GbR, im Auftrag vom Landschaftsverband 
Westfalen-Lippe (LWL), LWL-Landesmuseum für Kunst und 
Kulturgeschichte, Münster im Rahmen der Ausstellung "Goldene 
Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen", Münster 
26.2. - 28.5.2012), 2012, (25 Minuten), 14,90 Euro.

Hinweis: Weitere Informationen unter 
http://www.goldene-pracht.de 

"Religion und Politik" - Der Exzellenzcluster der WWU Münster
Im Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Westfälischen 
Wilhelms-Universität Münster (WWU) forschen rund 200 
Wissenschaftler aus 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen 
Fächern und elf Ländern. Sie untersuchen das komplexe 
Verhältnis zwischen Religion und Politik von der Antike bis zur 
Gegenwart und von Lateinamerika über Europa bis in die 
arabische und asiatische Welt. Es ist der bundesweit größte 
Forschungsverbund dieser Art und von den deutschlandweit 37 
Exzellenz-clustern der einzige zum Thema Religionen. Bund und 
Länder fördern das Vorhaben im Rahmen der Exzellenzinitiative 
bis 2012 mit 37 Millionen Euro.


Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte