[WestG] [AKT] Der Schlossplatz soll groeßer werden: Ratsvorlage zur Umbenennung des Hindenburgplatzes

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Mär 5 11:53:23 CET 2012


Von: "Stadt Münster" <info at presse-service.de>
Datum: 05.03.2012, 11:33


AKTUELL

Der Schlossplatz soll größer werden
Ratsvorlage zur Umbenennung des Hindenburgplatzes

Die Stadtverwaltung schlägt dem Rat die Umbenennung des 
Hindenburgplatzes in Schlossplatz vor. Folgt der Rat diesem 
Vorschlag, gilt die vorhandene Bezeichnung "Schlossplatz" 
künftig auch für die Fläche des Hindenburgplatzes. Die 
bisherigen Anlieger des Schlossplatzes - unter anderem die 
Verwaltung der Universität und der AStA - behalten ihre 
Adressen einschließlich Hausnummern. Die Anlieger des 
Hindenburgplatzes bekommen den Straßennamen "Schlossplatz" und 
neue Hausnummern. Der Rat wird darüber am 21. März beraten und 
entscheiden. Zuvor steht das Thema am 13. März in der 
Bezirksvertretung Mitte auf der Tagesordnung. Die 
Beschlussvorlage steht in Münsters Internetportal unter 
www.muenster.de/stadt/strassennamen.

Die umfangreiche Ratsvorlage dokumentiert die Anträge und 
Anregungen zur Benennung des Hindenburgplatzes, erläutert das 
Ergebnis der Bürgerumfrage zu Straßennamen und fasst den 
aktuellen Forschungsstand zur Person des ehemaligen 
Reichspräsidenten zusammen. Wie mehrfach berichtet, hat die 
Wissenschaft aufgrund neuer Forschungsergebnisse und bisher 
unbekannter und unerschlossener Dokumente das Hindenburg-Bild 
revidiert. Eine vom Ältestenrat des Rates eingesetzte 
Kommission hat sich damit eingehend befasst und die Umbenennung 
des Hindenburgplatzes vorgeschlagen.

Auch Jugendrat für Umbenennung

Über die Ergebnisse dieser Kommission und insbesondere die 
neuen Erkenntnisse der historischen Forschung hat die 
Stadtverwaltung umfangreich informiert - unter anderem mit 
einer eigenen Straßennamen-Homepage im Internet, in zwei 
Ausstellungen, zwei Informationsabenden und zuletzt einer 
Podiumsdiskussion.

Die Bürgerumfrage zeigte, dass mehr als 48 Prozent der 
Bürgerinnen und Bürger heute keinen Anlass mehr sehen, 
Hindenburg durch die Namensgebung für Münsters größten Platz zu 
ehren. Auch der Jugendrat hat sich mit der Frage befasst; er 
hat einstimmig für die Umbenennung des Hindenburgplatzes 
votiert.

Oberbürgermeister Markus Lewe: "Das Bedürfnis nach Information 
und Diskussion in der Bürgerschaft war riesig. Kaum ein anderes 
Thema wurde in Münster in jüngster Zeit so gründlich erörtert. 
Die Mühe hat sich gelohnt, wir haben jetzt ein eindeutiges 
Ergebnis: Hindenburg steht persönlich und unmittelbar für 
historische Entscheidungen, die zu unermesslichem Leid und 
Elend geführt haben. Er kann für die heutige Generation kein 
politisches Vorbild sein. Ihm gebührt kein ehrendes Gedenken. 
Der Hindenburgplatz ist daher umzubenennen."

Argumente für "Schlossplatz"

Für die Umbenennung in Schlossplatz sprechen unter anderem 
folgende Argumente:

- Die Bezeichnung "Schlossplatz" existiert bereits, der Name 
gilt künftig lediglich für eine größere Platzfläche;

- "Schlossplatz" hat unmittelbaren Bezug zu einem der 
prominentesten Gebäude in Münster; die Lage ist einmalig und 
für die Orientierung eindeutig;

- die 103 Anwohner des Hindenburgplatzes erhalten eine Adresse, 
an der man gerne wohnt und arbeitet;

- "Schlossplatz" ist konsensfähig, während die Benennung nach 
einer Person der Zeitgeschichte immer polarisieren kann;

- die Erweiterung des Schlossplatzes unterstreicht die 
Bedeutung von Schloss und Universität; sollte, wie jüngst von 
der Kaufmannschaft angeregt, ein Barockgarten zentrales Element 
der Neugestaltung des heutigen Hindenburgplatzes werden, würde 
das hervorragend zu Schloss und "Schlossplatz" passen;

- "Schlossplatz" fügt sich in die Systematik ein, nach der 
innerhalb des Promenadenrings fast alle Straßen, Wege und 
Plätze nach historischen Bauwerken, Orten oder bekannten 
Anliegern benannt wurden.

Die Kosten für die Umbenennung betragen lediglich zirka 2000 
Euro für neue Namensschilder und eine Tafel, die an geeigneter 
Stelle auf die frühere Bezeichnung Hindenburgplatz hinweist. 
Nach einem Ratsbeschluss und Bekanntmachung im Amtsblatt werden 
die bisherigen Namensschilder rot durchgestrichen und bleiben 
noch für etwa ein Jahr an ihrem Platz.

Für die Grundstückseigentümer und Anwohner übernimmt die Stadt 
einen großen Teil der Adressumstellung. Sie benachrichtigt zum 
Beispiel Rettungsdienste, Polizei, Feuerwehr und andere 
städtische Dienststellen, Stadtwerke, Finanzamt, Grundbuchamt, 
Rentenversicherung, Brief- und Zeitungszusteller, 
Telekommunikationsanbieter, die Taxizentrale sowie einige 
Hersteller von Navigationssystemen und Kartenmaterial.

Aufgabe der Anwohner ist es, ihre Adressen im Personalausweis 
und im Fahrzeugschein (gebührenfrei) ändern zu lassen und 
sonstige Stellen über die neue Adresse zu informieren.


INFO

Anlagen (pdf):

Ratsvorlage mit Anlagen

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2_Anlage1_Ratsantrag
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3_Anlagen2-10
URL: http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=112662 

4_Anlage11_Forschungsstand
URL: http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=112664 

5_Anlage12_Bürgerumfrage
URL: http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=112665


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