[WestG] [AKT] Christoph Kleßmann erhaelt den 4. Bochumer Historikerpreis

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Feb 22 11:33:46 CET 2012


Von: "Forum Geschichtskultur"  <forum at geschichtskultur-ruhr.de>
Datum: 04.03.2008, 07:32
Übernahme aus der E-Mailing-Liste "geschichtskultur ruhr"


AKTUELL

Christoph Kleßmann erhält den 4. Bochumer Historikerpreis 
Auszeichnung für ein herausragendes wissenschaftliches 
Lebenswerk auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 
des Industriezeitalters Festakt zur Preisverleihung am 30. März 
2012 im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets

Mit Prof. Dr. Christoph Kleßmann wird einer der profiliertesten 
deutschen Sozial- und Zeithistoriker der letzten 40 Jahre mit 
dem Bochumer Historikerpreis ausgezeichnet. Kleßmann war 
Gründungsdirektor des Zentrums für Zeithistorische Forschung in 
Potsdam, das er zu einer der produktivsten zeitgeschichtlichen 
Forschungsstätten in Europa ausbaute.Wissenschaftlich gilt sein 
Hauptinteresse der Beziehungsgeschichte der beiden deutschen 
Staaten, als deren bester Kenner er gilt.

Der mit 25.000 € dotierte Bochumer Historikerpreis wird 
gemeinschaftlich von der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets, 
der Stadt Bochum, der Ruhr-Universität Bochum und der Stiftung 
der Sparkasse Bochum unter der Schirmherrschaft der 
Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. 
Seit 2002, in dreijährigem Rhythmus vergeben, stellt er neben 
seinem Münchner Namensvetter den bedeutendsten Forschungspreis 
für Historiker in der Bundesrepublik dar. Ausgezeichnet wird 
ein herausragendes Lebenswerk von Wissenschaftlerinnen und 
Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Sozial- und 
Wirtschaftsgeschichte des Industriezeitalters. Die ersten drei 
Preisträger waren Lutz Niethammer, Jürgen Kocka und Eric 
Hobsbawm.

Der 1938 in Bielefeld geborene Christoph Kleßmann studierte in 
Göttingen, München und Tübingen. 1969 promovierte er an der 
Ruhr-Universität Bochum mit einer Untersuchung zur 
nationalsozialistischen Kulturpolitik und zur polnischen 
Widerstandsbewegung im Generalgouvernement. Seine ebenfalls in 
Bochum entstandene, 1978 publizierte Habilitationsschrift über 
die Geschichte der polnischen Bergarbeiter im Ruhrgebiet zählt 
zu den Klassikern der Sozialgeschichtsschreibung dieser Zeit 
und steht noch heute im Rang eines Standardwerks. 1976 nahm 
Christoph Kleßmann einen Ruf der Universität Bielefeld an und 
etablierte sich hier als der führende Vertreter der 
deutsch-deutschen Zeitgeschichte nach 1945. Seine beiden Bücher 
über "Die doppelte Staatsgründung" und "Zwei Staaten, eine 
Nation" zur gesamtdeutschen Geschichte zwischen 1945 und 1970 
wirkten bahnbrechend und fanden in zahlreichen Auflagen durch 
die Bundeszentrale für politische Bildung vertrieben eine weit 
über die akademische Fachwelt hinausgehende Verbreitung. 1993 
wechselte Christoph Kleßmann an die neu gegründete Universität 
Potsdam, an der er bald die geschäftsführende Leitung des 
ebenfalls neu gegründeten Zentrums für Zeithistorische 
Forschung übernahm, das sich unter seiner Führung zu einem 
international hoch renommierten Forschungszentrum entwickelte. 
Nach seiner Emeritierung 2004 publizierte Christoph Kleßmann 
eine viel gelobte Arbeitergeschichte der DDR bis 1971. Große 
Bedeutung besaß er zudem im wissenschaftspolitischen Bereich, 
insbesondere als integerer Initiator und Moderator 
deutsch-deutscher Historikerkontakte, der dann in der Wende- 
und Nachwendezeit viel zum deutsch-deutschen Zusammenwachsen im 
Wissenschaftsbereich beitrug. Sein besonderes Engagement galt 
und gilt aber auch dem deutsch-polnischen Verhältnis in der 
Geschichtswissenschaft und darüber hinaus. Dafür erhielt 
Christoph Kleßmann 2009 das Verdienstkreuz am Band des 
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und wurde 2010 
als auswärtiges Mitglied in die Polnische Akademie der 
Wissenschaften aufgenommen.

Der vierte Bochumer Historikerpreis wird Christoph Kleßmann *am 
30. März 2012* im Rahmen eines Festaktes im Haus der Geschichte 
des Ruhrgebiets in Bochum verliehen. Die Laudatio auf den 
Preisträger hält die stellvertretende Direktorin der 
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Frau Prof. Dr. 
Dorothee Wierling. Christoph Kleßmanns Preisrede handelt über 
"Das geteilte Deutschland und die "Westarbeit" der DDR im 
Ruhrgebiet".


INFO

Thea A.Struchtemeier, Dipl.Soz.Wiss.
Institut für soziale Bewegungen
Zentralinstitut der Ruhr-Universität im
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Clemensstraße 17-19
D-44789 Bochum

Tel.: +49/234/32-28768
URL: http://www.isb.rub.de


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