[WestG] [LIT] Ditt/Obergassel, Städtische Kultur und Kulturpolitik in der Bundesrepublik, Paderborn 2012

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Do Dez 6 11:06:07 CET 2012


Von: "Thomas Küster" <thomas.kuester at lwl.org>
Datum: 06.12.2012, 11:00


LITERATUR


Karl Ditt/Cordula Obergassel (Hg.)

Vom Bildungsideal zum Standortfaktor.
Städtische Kultur und Kulturpolitik in der Bundesrepublik
(Forschungen zur Regionalgeschichte, Bd. 72)
Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2012. 444 Seiten, Festeinband, € 46,90
ISBN 978-3-506-77632-7 (Bezug über den Buchhandel)

Die Kultur der Bundesrepublik wird vor allem in den Städten geprägt. Der vorliegende Sammelband, der auf eine Tagung im „Kulturhauptstadtjahr“ 2010 zurückgeht, fragt nach den wechselnden Zielsetzungen der städtischen Kulturpolitik. Diese spiegeln sozialspezifische Bedürfnisse und politische Interessen wider; zugleich werden sie durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mitbestimmt. Die Untersuchung des Wandels kulturpolitischer Zielsetzungen bietet deshalb einen Ansatz, um zu einer Periodisierung der Kulturentwicklung zwischen dem Ende des Dritten Reiches und der Gegenwart zu gelangen.

Bei aller Kontinuität und Vielfalt der Zielsetzungen werden aus den hier versammelten Fallstudien und Überblicksbeiträgen drei Phasen deutlich, in denen die Kulturpolitik unter den Oberbegriffen „Bildung“, „Demokratisierung“ und „Förderung der Wirtschaft“ stand. „Urbanität“, eine seit den 1960er Jahren gern verkündete Leitvorstellung städtischer Politik, vereinigte Ziele sowohl der Planungs- und Bau- als auch der Kulturpolitik. Ihre wechselnde Ausfüllung erwies sich als ein Indikator für die phasenspezifischen Problemlagen kommunaler Politik. 


Inhalt

Karl Ditt/Cordula Obergassel:
Einleitung


Sektion I: 

Lutz Engelskirchen:
Die Stadt Hagen und das Projekt eines Museums „Technischer Kulturdenkmale“

Jochen Guckes:
Kommunale Kulturpolitik als Spiegel städtischer Selbstbilder. Bildungsbürgerliche Ideale, demokratische Öffnung und lokale Interessenpolitik zwischen 1945 und 1960

Pascal Schillings:
Die vorgestellte Gemeinschaft. Der Kölner Karneval in der Nachkriegszeit

Dagmar Kift:
Bergmannskapellen und Beatbands. 
Kultur im Ballungsraum Ruhrgebiet in den 1950er und 1960er Jahren

Stefan Goch:
Was macht ein Kulturausschuss einer Ruhrgebietsstadt wie Gelsenkirchen? 
Ein Überblick für die Zeit 1945-2010


Sektion II: 

Philipp von Hugo:
Kampf ums Kino. Zur Stadt- und Regionalgeschichte des Films in den fünfziger Jahren

Susanne Dengel:
Demokratisierung städtischer Kulturpolitik in den 1970er Jahren

Sebastian Haumann:
Vom „rechtsfreien Raum“ zum alternativen Prestigeprojekt. Das Kölner „Stollwerck“ 1978-1984

Cordula Obergassel:
„Ein Königreich für einen Probenraum“ Die Etablierung alternativer Kultur in Dortmund und Münster 1975-1990

Norbert Gestring:
Migration, Fremdheit und die kulturelle Vielfalt der Städte

Sektion III: 
Stephen Pielhoff:
Sammeln, Spenden, Stiften. Aspekte mäzenatischer Musikförderung in Basel, Essen, Hamburg und Wuppertal (ca. 1950-2010)

Matthias Frese:
Von der Besichtigung zum Event. Städtische Kultur und Tourismus am Beispiel der Stadt Münster 1950-2010

Corinna Vosse:
Neue Rahmenbedingungen, alte Förderschemata  – Gibt es einen lock-in städtischer Kulturpolitik?


Sektion IV: 

Karl Ditt:
Die Kulturpolitik des Deutschen Städtetages 1947-2010

Thomas Höpel:
Städtische Kulturpolitik in der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis 1989: Unterschiede und Gemeinsamkeiten im europäischen Vergleich



Podiumsdiskussion

Karl Ditt:
Was bedeutet die Ernennung zur Kulturhauptstadt für das Ruhrgebiet? Bericht über eine Podiumsdiskussion und ihren wissenschaftlich-politischen Hintergrund



Herausgeber
Dr. Karl Ditt, geb. 1950, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie. Wiss. Referent im LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.

Cordula Obergassel, M.A., geb. 1978, promoviert an der Universität Münster mit einer vergleichenden Studie zur Kultur und städtischen Kulturpolitik in Münster und Dortmund.



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