[WestG] [AKT] Archaeologen untersuchen eine Siedlung der vorroemischen Eisenzeit in Geseke
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Sep 28 10:30:00 CEST 2011
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 27.09.2011, 16:23
AKTUELL
Katastrophe in der Eisenzeit - Getreideernte verbrannte
Archäologen untersuchen eine Siedlung der vorrömischen
Eisenzeit in Geseke
Eigentlich vermuteten die Wissenschaftler auf dem Gelände des
geplanten Neubaugebietes in Geseke-Stochem (Kreis Soest) eine
mittelalterliche Siedlung. Doch Grabungen unter der
Fachaufsicht der LWL-Archäologie für Westfalen ergaben: Die
Wurzeln des Ortes gehen bis in die vorrömische Eisenzeit zurück.
Seit dem Frühjahr untersuchen Archäologen die Spuren einer
Siedlung aus der Zeit um 800 bis 0 v. Chr. Neben zahlreichen
Keramikscherben fanden die Forscher auch einen unterirdischen
Getreidespeicher - und zahlreiche verkohlte Getreidekörner, die
auf eine verheerende Brandkatastrophe schließen lassen. Abfall-,
Speicher - oder Pfostengruben sind Zeugnisse von kleineren,
häufig nur aus einem Hof bestehenden Ansiedlungen.
Bei Gebäuden aus der vorrömischen Eisenzeit handelt es sich
fast immer um sogenannte Pfostenbauten, bei denen die tragenden
Pfosten direkt in den Boden eingegraben wurden - und die
aufgrund deren Zersetzung innerhalb weniger Jahre baufällig
wurden. Neue Gebäude wurden dann meist nicht an der gleichen
Stelle errichtet, so dass es häufig zu einer Verlagerung des
Siedlungskerns kam.
Mit der Aufgabe, die Ausdehnung der von den "frühen Gesekern"
vor über 2000 Jahren besiedelten Fläche festzustellen und alle
ihre Spuren zu untersuchen, werden die Archäologen noch
mindestens einen Monat beschäftigt sein.
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