[WestG] [AUS] Lichtgewaender einer Kathedrale am Beispiel des Paderborner Domes, Paderborn, bis 08.01.2012

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Sep 20 11:40:19 CEST 2011


Von: "Norbert Börste" <n.boerste at paderborn.de> 
Datum: 19.09.2011, 18:22 


AUSSTELLUNG

Lichtgewänder einer Kathedrale am Beispiel des Paderborner Domes

Seit dem Jahre 2007 läuft ein interdisziplinäres 
Forschungsprojekt zu Geschichte der Verglasung des Paderborner 
Domes vom Mittelalter bis heute. Im Vorfeld der 
Veröffentlichung findet eine Ausstellung vom 11. September 2011 
bis 8.Januar 2012 im Historischen Museum im Marstall statt, die 
Einblicke in die Forschungsarbeit gibt.

Das übergreifende Projekt widmet sich der Erforschung der 
Fensterverglasung des Paderborner Domes durch die Jahrhunderte. 
Die Initiative wird getragen durch die Stadt Paderborn mit dem 
Historischen Museum in Marstall und durch die Glasmalerei 
Peters, der renommierten und international bekannten 
Paderborner Werkstatt für Glasgestaltung und Glasrestaurierung, 
die seit 100 Jahren mit der Farbverglasung des Paderborner 
Domes verbunden ist.

Die Aktivität wird besonders unterstützt von Wissenschaftlern 
des Westfälischen Glasforums, einem Zusammenschluss von 
Archivaren, Archäologen, Kunsthistorikern, 
Naturwissenschaftlern, Glasspezialisten und Glasmalern, die 
sich seit über 10 Jahren mit der Glasforschung in Westfalen und 
Lippe beschäftigen, wodurch ein innovatives kulturelles 
Netzwerk entstand, das inzwischen weit über die Landesgrenzen 
geht und bis Nordamerika reicht. Darüber hinaus unterstützen 
die Erzdiözese Paderborn und der Landschaftsverband 
Westfalen-Lippe das Projekt, insbesondere durch die 
Bereitstellung von Fachpersonal zur Durchführung des seit 2007 
laufenden interdisziplinären Domforschungsprojektes.

Erstmals werden auch völlig neue Untersuchungsmethoden zur 
Bestimmung von archäologischen Glasfunden aus dem Paderborner 
Dom mit dem Canadian Light Source Inc. der Universität 
Saskatoon in Kanada, in Zusammenarbeit mit der Louisiana State 
University, Baton Rouge, angewendet, womit der Paderborner Dom 
in den Fokus der internationalen High Tech- Glasforschung 
geraten ist, die auch für weitere Forschungen an anderen 
Kathedralen von großer Bedeutung sein werden.

Die künstlerisch gestalteten Fenster des Paderborner Domes, die 
im Zuge der letzten umfassenden Domsanierung der Jahre 1978 bis 
1990 endgültig an die Stelle der Notverglasung der 
Wiederaufbauphase von 1947 bis 1954 traten, werden ebenso 
behandelt wie längst vergangene und archäologisch nachgewiesene 
Farbverglasungen von der Karolingerzeit bis zu den 
Kriegszerstörungen. Neben mehreren Ausgrabungsfunden aus den 
verschiedensten europäischen Zusammenhängen (u.a. Saint-Denis 
in Frankreich und dem UNESCO Welterbe Kloster St. Johann in 
Müstair, Schweiz), werden weitere Funde und Fensterausschnitte 
präsentiert aus Rheine, Kloster Brunshausen, Bad Hersfeld, Burg 
Altena und der ehemaligen Burgkapelle in Soest. Außerdem geben 
weitere überregionale Leihgaben Einblicke in die Glasmalerei 
der Renaissance, des Barock und des Historismus, wie sie für 
Verglasung und Lichtgestaltung des Paderborner Domes 
vorstellbar sind.

Die Ergebnisse zur Paderborner Domfenster- und Farbforschung 
werden im Frühjahr 2012 erscheinen und herausgegeben von 
Norbert Börste mit dem Titel "Lichtgewänder - Raum, Licht und 
Farbe im Hohen Dom zu Paderborn vom Mittelalter bis heute" in 
einem Sammelband der Schriftenreihe "Studien und Quellen zur 
westfälischen Geschichte" des Vereins für Geschichte und 
Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e.V. Band 69, im 
Bonifatiusverlag Paderborn, wobei auch die aktuellen 
photogrammetrischen Aufnahmen des Paderborner Domes 
veröffentlicht werden.

In dem Forschungsband werden u.a. folgende Autoren und Themen 
vertreten sein:
Prof. Dr. Albert Gerhards, Universität Bonn "Du Abglanz von des 
Vaters Pracht" Glasmalerei in Kirchen aus theologischer und 
liturgischer Sicht;

Dr. Arnold Otto, Diözesanarchiv des Erzbistums Paderborn, 
Geschichtsquellen zu den Domfenstern;

Dr. Sveva Gai. LWL- Archäologie für Westfalen, Die Entwicklung 
der Fensterverglasung und die Anfänge der Glasmalerei vom 8. 
bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts ;

Prof. Dr. Josef Hormes, Gudrun-Lisa Bovenkamp, Universität 
Saskatoon, Kanada, Dr. Amitava Roy, Dr. Rusty Louis Hightech 
Louisiana State University, Baton Rouge, USA , High Tech für 
alte Scherben! Röntgenspektroskopische Untersuchungen mit 
Synchrotronlicht an historischen Gläsern des Paderborner Domes;

Dr Sven Spiong, Stadtarchäologie Paderborn, Für Kloster, Stift 
und Bischof, Glasfensterfragmente des späten 10. bis 12. Jh. in 
der Paderborner Altstadt;

Marianne Moser M.A. , Paderborn, Dr. Joachim Kleinmanns,SAAI, 
Karlsruher Institut für Technologie, Profane Glasfenster in 
Paderborn, Flachglasfunde des 9. bis 17. Jahrhunderts;

Dr. Udo Schlicht, Bielefeld, Glashütten im Hochstift Paderborn;

Dr. Norbert Börste, Paderborn, Architektonische Voraussetzungen 
der Lichtgewänder des Paderborner Domes;

Dipl.-Ing. Bernhard Schulte, Paderborn, Zur Photogrammmetrie 
des Domes;

Restaurator Gerhard Drescher und Restaurator Rudolf Geburzi 
M.A., Der Innenraum des Domes zu Paderborn in der Farbigkeit 
des 13. Jahrhunderts und seine Folgefassungen und 
Rekonstruktionsversuche zur Farbigkeit des Lettners ;

Dr. Gerd Dethlefs, LWL- Museum für Kunst- und Kulturgeschichte 
Münster, Wappen im Licht. Die barocke Verglasung des 
Paderborner Domes;

Chefrestaurator Markus Kleine, Glasmalerei Peters, Die 
historischen Wappenverglasungen im Kreuzgang des Paderborner 
Domes;

Dr. Cornelia Aman, Berlin "… ganz mit gebrannten Fenstern 
geschmückt …" Die Glasmalereien des 19. und 20. Jahrhunderts im 
Paderborner Dom bis 1945 ;

Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Diözesanmuseum Paderborn "Die 
Fenster werden die wesentlichste Zutat unserer Zeit sein" Die 
Glasmalereien im Paderborner Dom seit 1945.;

Anke Schliemann M.A., Spenge, Der Entstehungsprozess einer 
Glasmalerei. Die Fenster im Hasenkamp von Hermann Gottfried;

Barbara Link, Kunst am Dom. Zwei Entwürfe eines Kirchenmalers 
zum Ostchor als Zions-Saal.

Miszelle

Dipl.-Ing. Michael Jolk, Herdringen, Glasfenster von 1619 aus 
der Kapelle des Burghofes zu Soest.
 

DOKUMENTATION 
Dr. Norbert Börste, Robert Gündchen, Einzelbefunde; Gerhard 
Drescher, Rudolf Geburzi, Robert Gündchen, Katalog der im 
Innenraum und an den Lettnerfragmenten ermittelten Putz- und 
Fassungsbefunde Katalog der Putz- und Fassungsbefunde des 
Innenraumes, Katalog der Lettnerfragmente, Katalog der Putz- 
und Fassungsbefunde an den Außenseiten, Katalog der verwendeten 
Farbpigmente.

Zur Ausstellung finden Workshops, Führungen, Vorträge mit dem 
Verein für Geschichte und Altertumskunde aber auch 
Kinderprogramm und Vorführungen statt. Werkstattgespräche 
(jeweils ca. 90 Minuten)

jeweils, 11.00 Uhr 
25.09.2011 , Robert Gündchen M.A., Glashütten vom Mittelalter 
bis zur Neuzeit

30.10.2011, Wilhelm Peters, Glasmalerei ist mit der Sonne 
selbst zu malen

20.11. 2011, Marianne Moser M.A., Dr. Joachim Kleinmanns. 
Glasfensterfunde in Paderborn

18.12. 2011, Dr. Norbert Börste u.a. Zur Paderborner 
Dombaugeschichte und Domverglasung
 
Öffentliche Führungen (ca. 60 Minuten) 
jeweils mittwochs, 16.00 Uhr 
26.10.2011, 16.11.2011, 07.12.2011 und 04.01.2011 
 

INFO

Historisches Museum im Marstall
Im Schloßpark 9
33104 Paderborn-Schloß Neuhaus

Führungen nach Vereinbarung, Gruppen werden gebeten, ihren 
Besuch vorab telefonisch anzukündigen:
Tel.: (05251) 88-1052/1049 
Fax: (05251) 88-1041 

Öffnungszeiten: Di - So 10-18 Uhr 

E-Mail: historischesmuseum at paderborn.de 
URL: www.paderborn.de/historischesmuseum 

Eintrittspreise 
Normal-Preis: 2,50 Euro 
Ermäßigter Preis: 1,50 Euro 
(Schüler, Studenten, Paderborn-Karte, Familienpass, 
ALG-II-Empfänger, 
JugendLeiterCard, Schwerbehinderte [ab 50% Behinderung]) 
Gruppen ab 6 Personen: 1,50 Euro/je Person 
Eintritt frei für Kinder bis 12 Jahre und Schulklassen 

Veranstaltungsdaten: 
Ausstellung: Lichtgewänder einer Kathedrale am Beispiel 
des Paderborner Domes
Datum: 11.09.2011 bis 08.01.2012
Historisches Museum im Marstall
Im Schloßpark 9
33104 Paderborn
Tel.: 05251 881052
Fax: 05251 88 1041
E-Mail: historischesmuseum at paderborn.de 
URL: www.paderborn.de/historischesmuseum 

 Kontakt:
Dr. Norbert Börste
Historisches Museum im Marstall
Im Schloßpark 9
33104 Paderborn
Tel.: 05251 881052
Fax: 05251 88 1041
E-Mail: historischesmuseum at paderborn.de 
URL: www.paderborn.de/historischesmuseum


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