[WestG] [AKT] Gedenkveranstaltung mit Schauspiel, Musik und Gedichten fuer Karla Ingeborg Zander, Krefeld, 13.03.2011

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Mär 2 11:49:52 CET 2011


Von: "Forum Geschichtskultur"  <forum at geschichtskultur-ruhr.de>
Datum: 02.03.2011, 09:27
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AKTUELL

Gedenkveranstaltung mit Schauspiel, Musik und Gedichten für 
Karla Ingeborg Zander

Eine ungewöhnliche Gedenkveranstaltung für ein jüdisches 
Mädchen aus Krefeld - Karla Ingeborg Zander (1923 Krefeld - 
1942 Izbica) - findet am Sonntag, dem 13. März um 17 Uhr in der 
Villa Merländer, Friedrich-Ebert-Str. 42, 47799 Krefeld, statt.

Die Nachmittagsveranstaltung, die von Hilde Gumnior-Schwelm 
moderiert wird, beginnt mit dem kleinen Schauspiel: "Karla" - 
Text und Lied von Christoph P. Hartmann. Die szenische Lesung 
übernehmen Prof. Gepa Klingmüller und Hilde Gumnior-Schwelm, 
unterstützt durch Max Maxelon (Cello) und Inge Mariam Tikale 
(Gitarre).

Im Kurzschauspiel geht es um eine Episode aus dem kurzen Leben 
von Karla Ingeborg. Das Mädchen war mit ihrer jüngeren 
Schwester Helga in Krefeld aufgewachsen. Die Mutter hatte die 
Familie früh verlassen und so versuchte der Vater alleine für 
die Zukunft der Töchter zu sorgen. Nachdem sie wegen ihrer 
jüdischen Herkunft nicht mehr zur Schule gehen durften -Karla 
Ingeborg und Helga waren Schülerinnen des heutigen 
Ricarda-Huch-Gymnasiums gewesen - machten sie eine Ausbildung 
an der Gartenbauschule in Hannover-Ahlem.

Trotz der dort erworbenen Pionier-Fähigkeiten konnten sie 1940 
nicht mehr auswandern. Zurück in Krefeld entspann sich zwischen 
Karla Ingeborg und einem französischen Fremdarbeiter eine zarte 
Beziehung. Die Gestapo erfuhr davon und verhörte die beiden 
Jugendlichen. Die Geschichte endete damit, dass Karla Ingeborg 
und ihre Schwester im April 1942 in das Zwischenlager Izbica 
deportiert wurden.

Die Handlanger des NS-Regimes ermordeten sie entweder dort oder 
in den Vernichtungslagern Sobibor beziehungsweise Belzec. Karla 
Ingeborg wurde nur 18 Jahre alt.

Im Anschluss werden Gedichte vorgetragen - teils von jüdischen 
Autorinnen und Autoren. Die Beteiligten sind Ingard 
Nabe-Boskamp (Malerin), Do Solis-Rangel (Malerin), Dagmar 
Steinborn (Kommunikationswissenschaftlerin), Peter Uttendorf 
(Philosoph), Maria Stalder (Malerin), Christa Lehmann 
(Musikerin und Autorin), Doris Feussette-Günther- Pianistin), 
Wolfgang Blum (Leiter des Düsseldorfer Zakk). Alle Mitwirkende 
verzichten im dienste der guten Sache auf ihr Honorar.


INFO

Diese Veranstaltung findet im Rahmenprogramm des "Zuges der 
Erinnerung" statt. Für Familie Zander liegt ein Stolperstein in 
der Krefelder Innenstadt - vor der Apotheke Ostwall / Südwall. 
Wie immer ist es gut Plätze in der Villa Merländer zu 
reservieren: unter der Telefonnummer 505353 (AB) oder bei 
ingrid.schupetta at krefeld.de.


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