[WestG] [AKT] Villa des Kreuztaler Architekten Karl Meckel instandgesetzt: LWL zeichnet Wohnhaus von 1903 als Denkmal des Monats aus
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Feb 24 10:48:46 CET 2011
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 23.02.2011, 14:14
AKTUELL
Villa des Kreuztaler Architekten Karl Meckel instandgesetzt
LWL zeichnet Wohnhaus von 1903 als Denkmal des Monats aus
Nach mehreren Jahren Bauzeit ist die Instandsetzung des
Anwesens Bergstraße 3 in Kreuztal-Ferndorf fast abgeschlossen.
Nach einem Eigentümerwechsel wurde die Villa von den neuen
Bewohnern behutsam und mit Liebe zum Detail renoviert. Deshalb
hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das 1903/04
errichtete Wohnhaus, das der Kreuztaler Architekt Karl Meckel
(1892 - 1970) 1930 für den Fabrikanten Karl Bender umgebaut und
erweitert hat, als Denkmal des Monats ausgezeichnet.
"Bei der Ferndorfer Villa haben sich die Bauherren auf den
Baubestand des Hauses eingelassen und mit ihm
auseinandergesetzt. Sie bewahrten dadurch wichtige historische
Zeugnisse und schufen sich gleichzeitig ein unverwechselbares
Wohnumfeld", begründet LWL-Denkmalpflegerin Sybille Haseley die
Auszeichnung. "Der zweigeschossige Putzbau mit Walmdach
zeichnet sich durch seinen authentischen Erhaltungszustand aus.
Vor allem im Inneren finden sich erwähnenswerte
Ausstattungsdetails: der erhaltene Windfang mit Haustür von
1930, ein Keramikbrunnen im Wohn-zimmer und Veranda, die
originalen Schiebefenster der Veranda, Sperrholztüren der
1930er Jahre mit aufgesetzten Zierleisten, Rahmen-Füllungstüren
und zwei Fenster von 1903, die Holztreppe mit geometrisch
ausgebildetem Geländer, im Obergeschoss ein Bad mit grellgrünen
Fliesen, Wanne und Armaturen aus dem Jahr 1930", nennt Haseley
weitere besondere Details des Hauses.
Mit den Instandsetzungsmaßnahmen begann der Eigentümer im Jahr
2006. Dabei ging er mit großer Sorgfalt an die Arbeit: Alte
Türen, Fenster und Treppen ließ er aufarbeiten, den Brunnen
ließ er im vorgefundenen guten Zustand. Fenster aus den 1970er
Jahren ersetzte der Eigentümer durch denkmalgerechte
Holzfenster, historische Böden wurden aufgearbeitet oder nach
Bedarf repariert und ergänzt. Auch das Bad wird im
ursprünglichen Zustand genutzt. Die Erneuerung des stark
veränderten Dielenbodens im Wohnzimmer mit Resten des
Linoleumbelags von 1930 sowie die Restaurierung des
Metallgeländers der Dachterrasse stehen in nächster Zeit noch
an.
Hintergrund:
Der in Frankfurt/Main geborene Architekt Karl Meckel siedelte
1921 nach Kreuztal um und realisierte von 1922 bis 1960
zahlreiche Bauten im Sieger- und Sauerland. Zu seinem Werk
zählen neben Wohn- und Geschäftshäusern u.a. auch
Verwaltungsgebäude für Firmen und Kommunen. Als bekanntester
Wettbewerbserfolg ist der 1. Preis zum Wiederaufbau des
Siegener Rathauses Ende der 1950er Jahre zu nennen. Meckels
Entwürfen ist überwiegend die Formensprache des
Heimatschutzstils gemein. Gelegentlich finden sich Elemente der
sogenannten klassischen Moderne in seinen Arbeiten.
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