[WestG] [AKT] Luedenscheider Gespraech: Kreuz Ostbahn / Krzyz. Wielkopolski, Luedenscheid, 23.02.2011

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Fr Feb 18 11:18:45 CET 2011


Von: "Institut für Geschichte und Biographie Lüdenscheid" <igb at
FernUni-Hagen.de>
Datum: 16.02.2011, 10:14


AKTUELL

Wir möchten Sie ganz herzlich zum nächsten Lüdenscheider 
Gespräch einladen:

Kreuz Ostbahn / Krzyz. Wielkopolski - 
deutsch-polnischer Erinnerungsort an der Ostbahnstrecke

Referenten: "Dr. Piotr Filipkowski und Roland Borchers"


Piotr Filipkowski ist Soziologe am Zentrum KARTA, einer 
Nichtregierungsorganisation in Warschau, Roland Borchers 
Osteuropahistoriker an der Freien Universität Berlin. Gemeinsam 
haben beide ein Oral-History-Projekt durchgeführt und damit ein 
bis heute schwieriges Kapitel deutsch-polnischer Geschichte 
aufgegriffen. Denn die Kleinstadt Krzyz. im Nordwesten des 
heutigen Polen hieß bis 1945 Kreuz und war eine deutsche Stadt; 
nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus Kreuz Krzyz., und die 
Stadt gehört seitdem zu Polen.

Krzyz. gehört zu den zahlreichen Orten im östlichen Teil 
Europas, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg ein vollständiger 
Bevölkerungsaustausch stattfand. Die Deutschen verließen die 
Stadt während und nach dem Ende des Krieges; die dort heute 
ansässigen Polen ließen sich nach dem Krieg in Krzyz. nieder. 
Dabei vollzog sich dieser Bevölkerungsaustausch kaum als 
geordneter, gut organisierter Prozess; vielmehr handelte es 
sich um den chaotischen Zerfall einer Gemeinschaft für die 
einen und um einen ebenso chaotischen, komplexen Aufbauprozess 
für die anderen. Wie dies die Menschen des früheren Kreuz und 
des heutigen Krzyz. erlebt haben, darüber ist wenig bekannt.

Filipkowski und Borchers haben beide Gruppen befragt: die alten 
Bewohner von Kreuz, die 1945 ihren Heimatort verlassen mussten 
und seit vielen Jahrzehnten in Deutschland leben, und die neuen 
Bewohner von Krzyz., die zum großen Teil aus Ostpolen stammten 
und ihre Heimat verlassen mussten, weil diese Gebiete nach dem 
Krieg an die Sowjetrepubliken Litauen, Weißrussland und Ukraine 
fielen. Dabei erscheint die Stadt Kreuz/ Krzyz. als ein 
besonderer deutsch-polnischer Erinnerungsort, an dem sich nicht 
nur eine Eisenbahnlinie, sondern menschliche Schicksale kreuzen.

Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in den Räumen 
des Studienzentrums im Erdgeschoss des Hauses Liebigstr. 11 
statt.

Wir würden uns freuen, Sie am "23. Februar" bei uns begrüßen zu 
dürfen.


INFO

Zeit:
Mittwoch, den 23. Februar 2011, *18.00 Uhr*

Ort:
Haus der FernUniversität
Institut für Geschichte und Biographie
Liebigstraße 11
58511 Lüdenscheid


Institut für Geschichte und Biographie
"Deutsches Gedächtnis"
FernUniversität Hagen
Liebigstraße 11
D-58511 Lüdenscheid
Tel. 02351-24580
Fax. 02351-39973
E-Mail: igb at fernuni-hagen.de 
URL: www.fernuni-hagen.de/geschichteundbiographie


Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte