[WestG] [AKT] 1870: Umbruch in Herten - Vom Dorf zur Stadt. Nachfahre bewahrt Andenken an Gemeindevorsteher Schuermann

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Dez 12 11:41:26 CET 2011


Von: "Stadt Herten" <info at presse-service.de>
Datum: 09.12.2011, 09:03


AKTUELL

1870: Umbruch in Herten - Vom Dorf zur Stadt
Nachfahre bewahrt Andenken an Gemeindevorsteher Schürmann

1856 trennt sich Herten von der Landgemeinde Recklinghausen und 
wird zum Amt mit eigenständiger Verwaltung. Doch die Geschäfte 
von Amt und Gemeinde laufen streng voneinander getrennt. 
Wilhelm Schürmann wird 1877 zum Gemeindevorsteher, zu einer 
Zeit, in der die industrielle Entwicklungen Hertens stark 
vorangetrieben wird. Geht man heute auf Spurensuche, finden 
sich noch immer Andenken an diese einschneidenden Jahre.

Wilhelm Schürmann war Landwirt, als er in den 1870er Jahren von 
den Mitgliedern der Gemeindeversammlung zum Vorsteher gewählt 
wurde. Wo früher sein Hof stand, ragt heute das Gebäude der 
Schürmanns Wiese in die Höhe. Bis etwa 1870 war das Stadtgebiet 
recht dörflich geprägt. Der Einzug des Steinkohlebergbaus im 
Jahre 1872 löste eine rasante Entwicklung aus und die 
Bevölkerungszahl stieg sprunghaft an. Schürmann erlebte die 
Installation der Straßenbeleuchtung, die Fahrt der ersten 
Straßenbahn und die Errichtung des ersten verwaltungseigenen 
Amtshauses an der Kaiserstraße 20 (heute 
Kurt-Schumacher-Straße).

Schürmann hat rege Nachfahren: Robert Dinges bewahrt das 
Andenken an den Gemeinde-Vorsteher. Dinges` Frau war die 
Enkelin des Hertener Landwirtes und ihr zuliebe begibt sich der 
Rentner noch heute auf Spurensuche. Gemeinsam mit Kirsten 
Noetzel, der Leiterin des Stadtarchivs, und den Mitarbeitern 
der städtischen Druckerei scannte er nun interessante Dokumente 
ein, die noch mehr Aufschluss über Schürmanns Amtszeit geben.

Insgesamt 30 Jahre lang war Wilhelm Schürmann Gemeindevorsteher 
- eine lange Zeit, für die er nach 25 Jahren mit einer Urkunde 
und einer kleinen Feier geehrt wurde. Als er 1907 sein Amt 
wegen eines Augenleidens niederlegen musste, erhielt er vom 
Landrat für seine Arbeit den vom König verliehenen Kronenorden 
vierter Klasse sowie ein Ehrengeschenk.


Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte