[WestG] [AUS] Auf den Zweiten Blick: Architektur der Nachkriegszeit in NRW, Dortmund, 25.09.-09.11.2010

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Fr Sep 24 10:20:57 CEST 2010


Von: "TU Dortmund Medieninfo" <medieninfo at tu-dortmund.de>
Datum: 23.09.2010, 13:53


AUSSTELLUNG

Auf den Zweiten Blick
Eine Ausstellung zur Architektur der Nachkriegszeit in NRW im 
Dortmunder U zur Ruhr 2010

Die Architektur der Nachkriegszeit prägt die Städte in 
Nordrhein-Westfalen, doch die in die Jahre gekommenen Bauten 
werden kaum mehr geschätzt. Häufig ist der Erhaltungszustand 
schlecht, viele Bauwerke sind zudem durch Umbauten so entstellt,
 dass selbst ein geübtes Auge Mühe hat, Qualitäten ausfindig zu 
machen. Die Architektur der 1950er, 60er und 70er Jahre ist 
vielen Menschen erklärungsbedürftig geworden.

Die Ausstellung "Auf den zweiten Blick. Architektur der 
Nachkriegszeit in Nordrhein-Westfalen" erzählt vom 25. 
September bis zum 9. November anhand von Fotos, Plänen und 
anderen historischen Dokumenten die Architekturgeschichte von 
20 Bauwerken der Nachkriegszeit. Jeder Bau wird unter einem 
spezifischen Blickwinkel beleuchtet, woraus sich ein neuer, 
eben ein "zweiter Blick" eröffnet. Kuratiert wird die 
Ausstellung auf der Hochschuletage des Dortmunder U vom 
Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur und dem "A:AI 
Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW" der TU 
Dortmund.

So wird nachvollziehbar wie etwa eine innovative 
Konstruktionsweise den Entwurf prägte oder soziale Ansprüche in 
Beton gegossen wurden. Ein Bauwerk hat eine besondere Bedeutung 
in der Biographie des Architekten, und ein anderes steht heute 
als Ergebnis einer jahrelangen öffentlichen Debatte um seine 
Nutzung vor uns. 20 kleine "Architekturgeschichten" eröffnen so 
einen neuen Blick auf eine allgemein unterschätzte 
Architekturepoche.

Die Zusammenschau der verschiedenen "Geschichten" eröffnet 
zugleich die Bandbreite möglicher Lesarten von Architektur. 
Unter den portraitierten Bauwerken finden sich Kirchen, 
öffentliche Bauten, Bürohäuser und Wohnbauten in 
unterschiedlichem Maßstab und von unterschiedlichem 
Bekanntheitsgrad. Einige kaum bekannte Projekte aus den 
Beständen des A:AI Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst 
NRW an der TU Dortmund werden erstmals präsentiert.

Leihgaben aus Architektursammlungen in Frankfurt, Köln und 
München verdeutlichen die überregionale Bedeutung und 
künstlerische Qualität ausgewählter Bauten. Dokumente aus 
privaten Sammlungen und kommunalen Archiven verorten die 
Bauwerke in einem Kontext, der über den üblichen Rahmen des 
Faches hinaus reicht.

Für die Visualisierung des alltäglichen Blicks auf die 
ausgewählten Bauten konnte der Berliner Fotograf Georg Knoll 
gewonnen werden. Er hat alle Bauwerke in ihrem heutigen Zustand 
dokumentiert. Entstanden ist ein Kaleidoskop ungeschönter wie 
faszinierender Alltagsrealität.

Das Projekt ist aus einer Lehrveranstaltung hervorgegangen und 
hat sich zu einem zweijährigen Forschungsvorhaben erwachsen, in 
das zahlreiche Wissenschaftler eingebunden waren. In 
Zusammenarbeit mit Studierenden und Experten wurden die Bauten 
seit dem WS 2008/09 vor Ort begutachtet und archivalisch 
erforscht. Im Unterschied zur Architektur anderer Epochen 
konnte noch eine Reihe von Zeitzeugen interviewt werden.

Die Ausstellungsarchitektur wurde von Studierenden in 
Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Grundlagen und Theorie der 
Baukonstruktion, Prof. Paul Kahlfeldt, unter Betreuung von 
Charlotte Hopf entworfen und realisiert. Das Projekt ist damit 
Ausdruck der Vernetzung von Forschung, Lehre und Entwurf an der 
TU Dortmund.


INFO

Veranstalter:

A:AI Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW
Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur, Fakultät 
Architektur und Bauingenieurwesen, TU Dortmund

Kontakt:
Technische Universität Dortmund
Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Wolfgang Sonne
E-Mail: gta.bauwesen at tu-dortmund.de 
Tel: +49. (0)231.755.4198
URL: www.bauwesen.tu-dortmund.de/gta/ 

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, in dem die 20 
Einzelstudien der Ausstellung in einen breiteren Kontext 
eingeordnet werden. Die Essays, u.a. von Wolfgang Pehnt, Hanno 
Rauterberg und Burkhard Spinnen, verorten die Bauten 
architekturhistorisch, zeigen die latente Zwiespältigkeit in 
der Bewertung der Nachkriegsmoderne auf und diskutieren 
Strategien im Umgang mit den überlieferten Bauten.

Sonja Hnilica, Markus Jager, Wolfgang Sonne (Hg.): Auf den 
zweiten Blick. Architektur der Nachkriegszeit in 
Nordrhein-Westfalen. Transcript Verlag, Bielefeld, 2010, 280 
Seiten, Hardcover, zahlr. farbige Abbildungen. 29,80 € ISBN 
978-3-8376-1482-4

Das Projekt wurde freundlich gefördert durch:

Kulturstiftung LWL Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 
Kulturstiftung Dortmund, Sparkasse Dortmund, Rektorat der TU 
Dortmund, Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der TU 
Dortmund, Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund, Assmann 
Beraten + Planen GmbH.

Ausstellung vom 25. September bis 9. November 2010

Ort und Öffnungszeiten:
Dortmunder U
Hochschuletage
Leonie-Reygers-Terrasse
44137 Dortmund

dienstags-sonntags 11-18 Uhr
(von 25.9. bis 7.10. eingeschränkte Öffnungszeiten 
donnerstags-sonntags 14-18 Uhr)


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