[WestG] [AUS] Kunst in der Kriegsgefangenschaft, Guetersloh, ab 24.04.2010

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Di Apr 27 09:54:03 CEST 2010


Von: "Stadt Guetersloh" <info at presse-service.de>
Datum: 26.04.2010, 14:58


AUSSTELLUNG

Kunst in der Kriegsgefangenschaft
Stadtmuseum eröffnet neue Ausstellung über 2. Weltkrieg

Am Samstag, 24. April, 11 Uhr wurde die neue Ausstellung des
französischen Künstlers Maurice Delavier im Stadtmuseum Gütersloh
eröffnet. Delavier saß in der Zeit von 1940 bis 1945 im Stalag VI in
Hemer ein, wo der Großteil seiner Zeichnungen entstand. Sie zeigen
beeindruckende Szenen des Lagerlebens der Kriegsgefangenen im zweiten
Weltkrieg. Herausragend sind die Portraits, der Insassen, die mit leerem
Blick an ihrem Betrachter vorbei sehen. „Die Gefangenen sind von ihrer
Unfreiheit gezeichnet, es spricht aus ihren Gesichtern“, so
Museumsleiter Dr. Rolf Westheider, „ die Werke wirken wie eine Reportage
des Lagerlebens“. Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der
Stadt Gütersloh mit der französischen Partnerstadt Châteauroux. Es waren
ehemalige Kriegsteilnehmer beider Länder, die vor über 30 Jahren die
Städtepartnerschaft begründeten.

Die Zeichnungen erreichten das Archiv in Châteauroux über eine
Stiftung. Zwei Schwestern, die den in Frankreich sehr bekannten Künstler
in Paris kennengelernt hatten, überließen die gut 100 Werke dem
heimischen Stadtarchiv, wo sie über Jahrzehnte für die Öffentlichkeit
unzugänglich gelagert waren. Ergänzt wird die Ausstellung durch
Aquarelle und Zeichnungen von Gaston Cherrier, einem französischem
Kriegsgefangenen, der in  einem Lager nahe der polnischen Grenze
einsaß.

Bevor die Ausstellung ins Stadtmuseum zog, wurde sie in Güterslohs
französischer Partnerstadt Châteauroux gezeigt. Eine
Städtepartnerschaft, die mittlerweile seit 33 Jahren besteht, ins
Leben gerufen durch die beiden ehemaligen Kriegsgefangenen, Fritz
Jakobtorweihen und dem Franzosen Henri Pasquet, die eine tiefe
Freundschaft verband.  Eine Delegation aus Châteauroux wird am Samstag
bei der Ausstellungseröffnung zugegen sein, unter anderem auch Marc
Pasquet, der Sohn des Begründers der Städtepartnerschaft. Nach der
Eröffnung steht für die französischen Gäste ein Besuch der
Landesgartenschau in Hemer auf dem Programm, auf dessen Gelände sich das
ehemalige Stalag VI befindet.

Die Ausstellung ist bis zum 20. Juni im Stadtmuseum zu sehen.


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