[WestG] [AKT] Im Schein des Feuers: Neuer LWL-Film ueber das Schmiedehandwerk in Suedwestfalen, Hagen, 24.09.2009
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Sep 16 08:25:38 CEST 2009
Von: "Uta Wenning-Kuschel" <Uta.Wenning-Kuschel at lwl.org>
Datum: 14.09.2009, 16:22
AKTUELL
Im Schein des Feuers
Neuer LWL-Film über das Schmiedehandwerk in Südwestfalen
Die Geschichte der Kleineisenproduktion in Südwestfalen von der
ersten Gewinnung des Eisenerzes über seine Verarbeitung und
Verwendung im Mittelalter bis hin zur Technisierung des
Produktionsprozesses durch die Nutzung von Wasserkraft steht im
Mittelpunkt des Filmes "Im Schein des Feuers - Schmiedehandwerk
in Südwestfalen", den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe
(LWL) in seinem Freilichtmuseum Hagen produziert hat. Hier
feiert die DVD am Dienstag, 24. September, um 18.30 Uhr in der
Museumsgaststätte Haus Letmathe auch ihre Premiere.
"Wir haben uns Experten vor die Kamera geholt, die Stellung
nehmen zu technischen Aspekten sowie zu wirtschafts- und
sozialgeschichtlichen Aspekten, wie z.B. der Kinderarbeit",
erklärt Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für
Westfalen. Köster hat mit seinem Team für die Umsetzung dieses
faszinierenden Themas der Schmiedegeschichte gesorgt, das in
Westfalen bereits eine sehr lange Tradition hat. Denn das
Gebiet südlich der Ruhr gehört mit seiner über 1000-jährigen
Geschichte zu den ältesten Regionen der Eisengewinnung und
-verarbeitung.
In der zweiten Hälfte des Films von Harald Sontowski werden
verschiedene Produktionsstätten vorgestellt, wie sie bis in die
sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein betrieben wurden.
Diese Produktionsstätten befinden sich heute im Hagener
LWL-Freilichtmuseum. Die Handwerker zeigen vor der Kamera wie
Roheisen im Hammerwerk verarbeitet wird und wie verschiedene
Produkte wie Nägel, Handbohrer, Sensenblätter und Hufeisen
früher gefertigt wurden. "Der Zuschauer gewinnt einen
hervorragenden Eindruck davon, wie lebendig unsere
Museumsbetriebe präsentiert werden. Der Kameramann Thomas
Moormann hat sehr stimmungsvolle und einfühlsame Bilder
eingefangen und in erzählender Weise zu kleinen Geschichten
zusammengeschnitten. Sämtliche im Film zu sehende
Arbeitsprozesse können die Besucher unseres Museums auch selbst
erleben. Und dieses Konzept unseres Museums ist einzigartig",
so Dr. Uwe Beckmann, Leiter des Hagener LWL-Museums.
Ab dem 25. September ist der 35-minütige Film auf DVD für 14,90
EURO im Museumsshop oder beim LWL-Medienzentrum für Westfalen
(medienzentrum at lwl.org) erhältlich.
Hintergrund:
Der Werkstoff Eisen begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden
und ist mit 95 Prozent Gewichtsanteil an den genutzten Metallen
das weltweit meistverwendete Metall.
Zu den ältesten Regionen der Eisengewinnung und -verarbeitung
in Deuschland gehört das westfälische Gebiet südlich der Ruhr.
Mächtige Schlackehalden sind stumme Zeugen einer über
tausendjährigen Eisenerzförderung. Ursprünglich gewannen die
Bauern das Eisen selbst und schmiedeten für ihren Bedarf die
notwendigen Gerätschaften wie Werkzeuge und Erntegerät. Später
übernahmen Iserschmitten, wie die Schmieden im Sauerland auch
genannt wurden, die Gewinnung und Verarbeitung. Die Erze wurden
mit Holzkohle erschmolzen, die in nahe angelegten Kohlemeilern
gewonnen wurde. Bei diesem Verfahren entstand kein flüssiges
Eisen. Am Boden dieser frühen Öfen, die Renn- oder Luppenöfen
genannt wurden, setzte sich ein teigiges Material ab, die
sogenannte Luppe. Diese Luppe wurde dann aus dem Ofen
herausgebrochen und weiterverarbeitet.
INFO
Donnerstag, 24. September
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
LWL-Freilichtmuseum Hagen
Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik
Mäckingerbach
58091 Hagen
Tel.: 02331 7807-113
Fax: 02331 7807192
E-Mail: uta.wenning-kuschel at lwl.org
URL: www.lwl-freilichtmuseum-hagen.de
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