[WestG] [AKT] Felix-Suemmermann-Preis fuer Verdienste um die Denkmalpflege im Kreis Borken 2009

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Sep 15 11:45:23 CEST 2009


Von: Kreis Borken <info at presse-service.de>
Datum: 14.09.2009, 11:32


AKTUELL

"Felix-Sümmermann-Preis für Verdienste 
um die Denkmalpflege im Kreis Borken"
Landrat Gerd Wiesmann zeichnete am Denkmaltag im Ahauser Schloss 
die Preisträger des Wettbewerbs 2009 aus

Im Dreijahres-Rhythmus verleiht der Kreis Borken den 
"Felix-Sümmermann-Preis für Verdienste um die Denkmalpflege 
im Kreis Borken". Sein Namensgeber hatte sich als Landrat und 
späterer Oberkreisdirektor für den Wiederaufbau des Schlosses 
Ahaus engagiert und ihn trotz vieler anderer Probleme in der 
unmittelbaren Nachkriegszeit durchgesetzt. Am gestrigen 
Denkmaltag (13.09.2009) war es nun wieder so weit: Landrat Gerd 
Wiesmann zeichnete die diesjährigen Preisträger im Fürstensaal 
des Ahauser Schlosses aus. Den 1. Preis erhielten die 
Heimatvereine Velen und Ramsdorf für die vorbildliche Erhaltung,
 Restaurierung und Nutzung der "Sägemühle Gut Roß" in Velen und 
des "Jungfernhauses" in Ramsdorf. Beide Maßnahmen waren von 
großem ehrenamtlichen Engagement getragen. 

Diese Denkmalobjekte sind eingebunden in das Projekt 
"Lebendiges Museum" mit fünf Standorten in der Gemeinde Velen. 
Im "Jungfernhaus" ist "Beckmanns alte Schmiede" untergebracht, 
die von der Schmiede-Innung des Heimatvereins Ramsdorf betrieben 
wird. Die "Sägemühle Gut Roß" wird heute wieder mit Wasserkraft 
bewegt; Mitglieder des Heimatvereins Velen präsentieren die 
Aggregate sonntags in Aktion. Die Heimatvereine tragen so mit 
ihrer Arbeit dazu bei, dass diese "lebendigen" Denkmale zu einem 
kulturellen Anziehungspunkt weit über die Gemeindegrenzen 
hinaus geworden sind. Der 2. Preis wurde der Familie Willemsen 
aus Stadtlohn für die beispielgebende Erhaltung, Pflege und 
Umnutzung des technischen Denkmals "Lokschuppen von 1898" 
verliehen. Mit dem 3. Preis ehrte der Landrat zwei Ehepaare: 
Auguste Hues-Holtwisch und Karl-Heinz Holtwisch aus Gronau 
wurde der Preis für die beispielhafte Restaurierung des 
Baudenkmals Mehrfamilienhaus an der Eper Straße 5 in Gronau 
zugesprochen. Die Eheleute Birgit und Markus Goldschmidtböing 
aus Rhede bekamen diese Auszeichnung für die hervorragende 
Restaurierung des Baudenkmals "ehemalige Gaststätte Dücking" in 
Rhede. "Alle Einzelpersonen, Familien und Heimatvereine, die 
sich in diesem Jahr beworben haben, sind echte Vorbilder für 
die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die über die Restaurierung 
eines Denkmals nachdenken", erklärte Landrat Gerd Wiesmann bei 
der Preisverleihung. Deshalb sei der Jury die Entscheidung auch 
sehr schwer gefallen, aus den Bewerbungen und Vorschlägen die 
Preisträger zu ermitteln. Sämtliche eingereichten Vorschläge 
erfüllten die Ausschreibungskriterien: Dokumentationen über 
denkmalpflegerische Themen, konkrete Projekte der Denkmalpflege 
für Bildstöcke, Wohnhäuser und andere historische Bauten sowie 
Anregungen zur Auszeichnung von Personen und Gruppen, die sich 
um die Denkmalpflege verdient gemacht haben. 

Neben Landrat Wiesmann als Vorsitzendem gehörten der Jury 
auch Jürgen Büngeler, Vorstandmitglied der Sparkasse 
Westmünsterland, Vertreter der Kreistagsfraktionen, 
der Kreisheimatpflege, ein in der Denkmalpflege erfahrener 
Architekt sowie jeweils ein Vertreter der Städte und Gemeinden im 
Kreis Borken und des Denkmalamtes in Münster an. 
Für die Jury trug Dipl.-Ing. Gabriele Podschadli vom Amt für 
Denkmalpflege in Westfalen die Begründung für die Preisvergabe 
vor. Landrat Wiesmann gratulierte den Preisträgern und zeichnete 
sie mit einer vom Vredener Künstler Walter Wittek gestalteten 
Plakette aus. 

Zum 1. Preis gab es überdies ein ebenfalls von Wittek gestaltetes 
Objekt in Würfelform. Die Geldpreise überreichte Jürgen 
Büngeler von der Sparkasse Westmünsterland, die bereits zum 
vierten Mal die Preisgelder zur Verfügung stellte. Als 
identitätsstiftend für die Region bezeichnete Büngeler dabei 
den Denkmalschutz: "Eine Region ist geprägt durch ihre Historie 
und gemeinsame Werte der Menschen. Das Wissen darüber wollen 
wir für die nächsten Generationen weitergeben, als stabile 
Grundlage für die weitere Entwicklung." Mit dem 
Felix-Sümmermann-Preis würden Einzelleistungen gewürdigt und 
bekannt gemacht werden, so dass sich weitere Bürger für den 
Denkmalschutz begeistern und einsetzen, unterstrich Büngeler. 

Die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 
Dr. Barbara Rüschoff-Thale, hielt den Festvortrag zum Thema 
"Denkmalschutz im weiten Feld zwischen gesetzlichem Auftrag und 
privatem Engagement". Dabei machte sie deutlich, dass die 
Interessen der öffentlichen Hand und von Einzelpersonen 
durchaus unterschiedlich sein können, aber letztlich beiden das 
Engagement für die örtliche Geschichte gemeinsam ist.



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