[WestG] [AKT] Erbstreitigkeiten auf dem Meckmannhof, Muenster, 17.09.2009

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Sep 14 09:06:28 CEST 2009


Von: "Stadt Münster" <info at presse-service.de>
Datum: 11.09.2009, 10:44


AKTUELL

Erbstreitigkeiten auf dem Meckmannhof
Themenabend im Stadtarchiv am 17. September / Mecklenbeck

Für die beiden Söhne Everhard Melchior und Bernhard Ignatz vom 
Meckmannhof wird es eine schlimme Überraschung gewesen sein, 
als im Jahr 1799 das Testament des Vaters eröffnet wurde: nicht 
sie würden den Hof erben, sondern ihre älteste Schwester Maria 
Angela. Der Meckmannhof war viele Jahrhunderte der Schultenhof 
für Mecklenbeck. Eine gesicherte Familienchronik lässt sich 
seit dem Jahr 1590 nachweisen, die erste Erwähnung des Hofes 
findet sich bereits 1194. Die ungewöhnliche Erbfolge am Ende 
des 18. Jahrhunderts zog mehr als zwei Jahrzehnte andauernde 
Prozesse der Geschwister gegeneinander nach sich.

In der erfolgreichen Reihe der Stadtteilgeschichten im 
Stadtarchiv, An den Speichern in Coerde steht am Donnerstag, 
17. September, 18 Uhr, Mecklenbeck im Mittelpunkt. Der 
Historiker und ausgewiesene Kenner dieses Stadtteils, Karlheinz 
Pötter, wird - mit vielen Bildern illustriert - einen Überblick 
über die abwechslungsreiche Geschichte dieses Stadtteils von 
der Bauerschaft mit den bedeutenden Höfen Meckmann und Kump hin 
zu einem attraktiven Stadtteil geben.

Die Bauerschaft Mecklenbeck hatte sich im Mittelalter ab etwa 
900 links und rechts vom Meckelbach angesiedelt. Dieser Bach 
war der Namensgeber der Siedlung. Ein wertvoller Zeuge aus der 
Zeit als Bauerschaft ist heute noch der Speicher von "Haus 
Kump". Das Bauwerk stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts 
und ist das älteste bäuerliche Gebäude Münsters.

Da die Bauerschaft entlang des Baches ging, hat sich nie ein 
historisches Ortszentrum herausbildet. Nach dem Zweiten 
Weltkrieg war das Identitätsgefühl der Mecklenbecker besonders 
erschüttert. An der Weseler Straße und am Schwarzen Kamp wurde 
nach Kriegsende ein Barackenlager für ehemalige Kriegsgefangene,
 Evakuierte und Vertriebene errichtet, was die 
Bevölkerungsstruktur nachhaltig veränderte. Viele in den 1960er 
und 70er Jahren erbaute Einzelsiedlungen, zwei 
Eisenbahnstrecken und die stark befahrene Weseler Straße trugen 
außerdem zu einer Zerschneidung des Ortes bei.

Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen gründeten die 
Mecklenbecker Bürgerinnen und Bürger den "Mecklenbecker 
Geschichts- und Heimatverein" und den "Bürgerverein für 
Mecklenbeck e.V.", der viele Einzelinitiativen bündelte und mit 
dem Kauf des Hofes Hesselmann ein kulturelles Bürgerzentrum 
schuf.


INFO

Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 02 51/4 92-47 01
Fax: 02 51/4 92-77 27
E-Mail: archiv at stadt-muenster.de


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