[WestG] [AKT] Muenster hat ein Drittel der ausgelagerten Archivalien aus dem Stadtarchiv Koeln übernommen
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Sep 1 10:30:22 CEST 2009
Von: "Pressestelle der WWU Münster" <pressestelle at uni-muenster.de>
Datum: 25.08.2009, 17:00
AKTUELL
Rettung für 7,4 Kilometer Dokumente
Münster hat ein Drittel der ausgelagerten Archivalien aus dem
Stadtarchiv Köln übernommen
Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März 2009 wurden
Tausende von Dokumenten auf insgesamt 20 Lagerorte verteilt.
Etwa ein Drittel der aus Köln ausgelagerten Archivalien wurde
nach Münster gebracht und ist nun in den dortigen Archiven
untergebracht. Damit ist Münster der Standort mit den meisten
Einlagerungen aus Köln.
Die Archive des Landschaftverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und
der Universität Münster sowie das Landesarchiv
Nordrhein-Westfalen mit den Standorten Münster und Coerde haben
sich an der Hilfsaktion beteiligt. Von insgesamt 26
Regalkilometern an Dokumenten, die im Kölner Stadtarchiv
untergebracht waren, stehen nun etwa 7400 laufende Meter in
Münster. Die restlichen Dokumente wurden auf andere Archive
verteilt oder konnten aus den Trümmern des Stadtarchivs bislang
nicht geborgen werden. Der Transport nach Münster war mit
großem Engagement der Archivmitarbeiter verbunden - die
Einlagerung wurde größtenteils vom Personal der münsterschen
Archive erledigt.
In Archiven können nur vollständig trockene Dokumente gelagert
werden, da sonst Schimmelbefall droht. Ein Teil der geborgenen
Dokumente ist beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs und während
der Bergungsarbeiten jedoch nass gewordenen. Dieses Archivgut
wurde nach der Bergung zunächst tiefgefroren, um weitere
Schäden - neben Schimmelbefall drohen auch Verklebungen -
abzuwenden. Die betroffenen Archivalien, die derzeit in einem
Kühlhaus in Everswinkel untergebracht sind, werden nun nach und
nach in der Restaurierungswerkstatt des LWL-Archivamtes
gefriergetrocknet. Diese Methode ermöglicht eine schonende
Trocknung ohne weitere Folgeschäden. Die
Gefriertrocknungsanlage läuft seit dem 12. März 2009 auf
Hochtouren. Dennoch werden erst im kommenden Jahr alle
Dokumente wieder trocken sein, so die Experten der münsterschen
Archive.
Auch in anderer Hinsicht helfen die Archive in Münster bei der
Rettung des Archivgutes: Sie bieten den Kölner Archivaren
Arbeitsplätze, um das in ihren Magazinen eingelagerte Archivgut
zu erfassen und in Schadenkategorien einteilen zu können. Diese
Arbeiten werden voraussichtlich im nächsten Jahr beginnen. Wann
sie abgeschlossen sein werden, ist noch nicht absehbar. Die
Dokumente aus Köln werden jedoch vermutlich noch mehrere Jahre
in Münster bleiben.
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