[WestG] [KONF] Die biografische Methode in der Regionalgeschichte, Muenster, 25.09.2009
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Jul 30 10:31:18 CEST 2009
Von: "Martin Dröge" <martin.droege at lwl.org>
Datum: 29.07.2009, 09:35
WORKSHOP
Die biografische Methode in der Regionalgeschichte
"Denn dieses scheint die Hauptaufgabe der Biographie zu sein,
den Menschen in seinen Zeitverhältnissen darzustellen [...]."
So beschreibt Goethe das Genre Biografie im Vorwort zu seiner
Autobiografie "Dichtung und Wahrheit". Bezieht man diese
Definition auf eine Person, die in ihrem historischen Kontext
biografisch verortet werden soll, fällt auf, dass die Kategorie
Raum nicht berücksichtigt ist, obwohl Geschichte bekanntlich in
Zeit und Raum stattfindet. Kann eine historische Biografie in
einem historischen Raum stattfinden? Wie wirkt der Raum auf
eine Biografie? Derartige und andere sich anknüpfende Fragen
will der Workshop diskutieren, wobei Nutzen und
Erkenntnisgewinn der biografischen Methode für die
Regionalgeschichte im Zentrum stehen sollen.
Nach Hans Erich Bödeker wird der gegenwärtige Stand der
Auseinandersetzungen über die historische Biografik durch die
Analyse der methodisch-theoretischen Grundlagen biografischer
Forschung mitbestimmt. Und Christian Klein spricht davon, dass
in den letzten Jahren vornehmlich der Theoriemangel auf dem
biografischen Feld kritisiert werde, während zuvor die
Biografie als nicht-theoriefähiges Genre abqualifiziert und
jeder analytisch-systematische Zugang als Zeitverschwendung
angesehen worden sei: "Die Ausblendung der Biographie aus dem
Blickfeld der wissenschaftlichen Relevanz hat dazu geführt,
dass es hierzulande kaum ein überzeugendes, ausdifferenziertes
Theorie-Gerüst gibt." So sei durch die akademische Abwendung
von der Biografie diese einem Wildwuchs und
theorieunbeschlagenen Wilderern überlassen worden.
Dies sollte Historikern Ansporn genug sein, sich mit
theoretischen Überlegungen zur Biografie, dem Methodenarsenal
der biografischen Forschung sowie verschiedenen biografischen
Ansätzen kritisch auseinanderzusetzen.
Infos unter:
URL: www.lwl-regionalgeschichte.de/Tagungen/Aktuelle_Tagungen/
Anmeldungen werden bis zum 10. September erbeten.
E-Mail: martin.droege at lwl.org
Programm
Freitag, den 25. September 2009
ab 9.30 Uhr
Anmeldung im Tagungsbüro
10.00 Uhr
Begrüßung und Moderation
Prof. Dr. Bernd Walter (Münster)
Einführung
Martin Dröge (Münster)
10.15 Uhr
Dr. Thomas Speckmann (Düsseldorf)
Die Welt als Wille und Vorstellung.
Chancen und Probleme einer biografischen
Geschichtsschreibung des "kleinen Mannes"
10.45 Uhr
Prof. Dr. Ewald Frie (Tübingen)
Schauplätze des Lebens
11.15 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Dr. Julia Paulus (Münster)
Biografie und Geschlecht
12.00 Uhr
Diskussionsrunde
13.00 Uhr
gemeinsames Mittagessen
14.15 Uhr
Prof. Dr. Alexander von Plato (Stade)
"Oral History" und Biografieforschung in der
Regionalgeschichte
14.45 Uhr
Kaffeepause
15.00 Uhr
Prof. Dr. Volker Depkat (Regensburg)
Autobiografie und Generation
15.30 Uhr
Dr. Christine Müller-Botsch (Berlin)
Biografie und Institution
16.00 Uhr
Diskussionsrunde
gegen 17.00 Uhr
Ende des Workshops
INFO
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Martin Dröge
Karlstraße 33
48147 Münster
Tel.: (0251) 591-5708
Fax: (0251) 591-3282
E-Mail: martin.droege at lwl.org
URL: www.lwl-regionalgeschichte.de/Tagungen/Aktuelle_Tagungen/
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