[WestG] [AKT] LWL weckt mit neuer DVD Erinnerungen an aeltesten Zoo Westfalens in Muenster

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Dez 9 09:20:14 CET 2009


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 09.12.2009, 09:02


AKTUELL

"Ein Elefant, eine Moschee und ein unwieser Professor"
LWL weckt mit neuer DVD Erinnerungen an ältesten Zoo 
Westfalens in Münster

Es begann mit einer Geflügelausstellung, einigen einheimischen 
Tieren, einem ersten Affenhaus und einem Bärenzwinger. Das 
waren die Attraktionen des alten münsterischen Zoos, als er im 
Juni 1875 seine Tore öffnete. Geschichten über die Gründung und 
Entwicklung des beliebten Ausflugsziels erzählt der Film "Ein 
Elefant, eine Moschee und ein unwieser Professor", den der 
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt veröffentlicht.

Aus verschiedenen Filmen, die bis in die 1920er Jahre zurück 
reichen, sowie historischer Fotos und Dokumente hat das 
Produktionsteam des LWL-Medienzentrums um Autor Markus Schröder 
ein Filmporträt geschaffen, das die Erinnerungen an den alten 
Zoo im Herzen Münsters wieder zu neuem Leben erweckt. Neben 
Aufnahmen, die die Stadt Münster und Amateurfilmer gemacht 
haben, finden sich auch Ausschnitte aus einer 1958 vom 
bekannten Tierfilmer Bernhard Grzimek gedrehten ersten 
Fernsehdokumentation über den Zoo wieder.

Der alte Zoo zwischen Aa und Zentralfriedhof wurde 1875 von 
Professor Hermann Landois ins Leben gerufen. Das münsterische 
Original, ein anerkannter Naturwissenschaftler und Theologe, 
ist wegen seines kauzigen Humors in Münster bis heute 
unvergessen. Als Zoodirektor war Landois sehr erfinderisch, was 
die Finanzierung und öffentlichkeitswirksame Bewerbung seines 
Tiergartens anbelangte.

Hintergrund:
Als am Ende des 19. Jahrhunderts an der Promenade ein 
Elefantenhaus in Form einer Moschee erbaut wurde, hatte der Zoo 
sein künftiges Wahrzeichen gefunden. Neben solch fremdländisch 
inspirierten Gebäuden und einer wachsenden Anzahl von Tieren 
wurden in den ersten Jahrzehnten in sogenannten "Völkerschauen" 
immer wieder auch "exotische Menschen", wie Afrikaner oder 
Inder, dem staunenden Publikum präsentiert. Von den 
Bombardierungen des Zweiten Weltkrieges wurde Westfalens 
ältester Zoo stark in Mitleidenschaft gezogen. Filmaufnahmen 
von den Zerstörungen scheint es allerdings nicht zu geben, 
jedenfalls haben die Filmemacher des LWL-Medienzentrums trotz 
aller Bemühungen keine finden können. Erst in der 
Wirtschaftswunderzeit der 1950er Jahre griffen die Zoobesucher 
wieder zur Kamera. Unter anderem hielt ein Filmamateur die 
Folgen des zunehmenden Platzmangels fest: Er führte dazu, dass 
man Füchse gemeinsam mit Pavianen in einem Gehege unterbrachte, 
ein Experiment, unter dem die Füchse sichtlich zu leiden hatten.

Als das zwischen Aa und Zentralfriedhof, Aasee und 
Schlossgarten gelegene Areal in den 1960er Jahren endgültig aus 
den Nähten zu platzen drohte, beschlossen Stadt und Zooverein, 
Münsters Zoo ans andere Ende des Aasees umzusiedeln. Silvester 
1973 wurde der alte Tiergarten geschlossen, seine Bewohner 
zogen öffentlichkeitswirksam mit einer Arche über den Aasee in 
ihr neues Zuhause um. Auch das hielten Kameras im Bild fest.

Eine Geschichte, die beispielhaft zeigt, welche Bedeutung 
Zoologische Gärten nicht nur für das Verhältnis von Mensch und 
Tier, sondern auch für Wahrnehmung des Fremden und Exotischen 
hatten.

Die vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Zusammenarbeit mit 
dem LWL-Museumsamt und dem Westfälischen Pferdemuseum im 
Allwetterzoo Münster produzierte DVD macht diese Geschichte in 
historischen Filmaufnahmen wieder lebendig. "Eine filmische 
Liebeserklärung an Münsters alten Zoo", urteilt Dr. Markus 
Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums. Am 10. Dezember um 20 
Uhr wird die DVD in der Westfälischen Schule für Musik, 
einstmals als Westfälisches Naturkundemuseum Teil des Zoos, 
erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.


INFO

Ein Elefant, eine Moschee und ein unwieser Professor
Geschichten aus Münsters altem Zoo
Spielzeit ca. 30 Minuten (Hauptfilm und ein Bonusfilm), 
Schwarz-Weiß und Farbe,
DVD, Preis 14,90 Euro.

Bezug: 
LWL-Medienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstr. 14
48147 Münster, oder im Buchhandel
E-Mail: medienzentrum at lwl.org 
Fax: 0251 591-3982
URL: http://www.westfalen-medien.de


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