[WestG] [AUS] Wertvolle Funde aus Graeberfeld in Ense im Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn, bis Ende 2008
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Jul 8 11:50:31 CEST 2008
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 08.07.2008, 11:31
AUSSTELLUNG
Wertvolle Funde aus Gräberfeld in Ense im Museum in der
Kaiserpfalz
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert in
seinem Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn Schmuck, Gefäße
und Gebrauchsgegenstände aus dem Gräberfeld in Ense-Bremen
(Kreis Soest). Die Funde kamen bei den Ausgrabungen 2006 zutage.
Sie weisen das Gräberfeld als eines der reichsten aus dem
Frühmittelalter am Hellweg aus und zeigen, in welcher Pracht die
damalige Elite bestattet wurde.
"Wir sind glücklich, Objekte von einer dermaßen hohen Qualität
nun in unserer Dauerausstellung vorzuführen", freut sich
Museumsleiter Dr. Martin Kroker. "Sie ergänzen wunderbar unsere
frühmittelalterliche Sammlung und unterstreichen die damalige
Bedeutung der Region. Unsere Restauratoren haben eine
hervorragende Arbeit geleistet, so dass sich ab heute ein
breites Publikum an den Funden erfreuen kann", so Kroker weiter.
Das Museum in der Kaiserpfalz zeigt bis zum Jahresende die
Beigaben aus zwei Frauengräbern, nämlich zwei vergoldete
Gewandspangen, drei Gewandspangen mit Granateinlagen, drei
Messer, zwei Glasperlenketten, zwei Scheren, zwei Keramikgefäße
sowie ein vollständig erhaltenes Trinkglas.
"Wir freuen uns, in einer Region leben zu dürfen, die sich
zukunftsfähig aufgestellt und die den Menschen schon in ur- und
frühgeschichtlichen Zeiten Lebensraum gegeben hat. Sie hat über
Jahrtausende lebenswerte Bedingungen für die Menschen bereit
gehalten," erklärt der Enser Bürgermeister Johannes Weber stolz
darüber, dass die Geschichte der Gräber und der Enser
Ortschaften nun auch in Paderborn begreifbar werden.
In der kleinen Stadt, in der die Möhne in die Ruhr mündet,
legten die Fachleute der LWL-Archäologie für Westfalen zwischen
2004 und 2006 einen mehr als 10.000 Quadratmeter großen
Bestattungsplatz frei. Auf diesem hatten die Menschen fast 2000
Jahre lang ihre Verstorbenen bestattet: von der späten
Bronzezeit vor etwa 3000 Jahren bis zur Christianisierung
Westfalens unter Karl dem Großen um 800. Das Archäologenteam um
den Grabungsleiter Stephan Deiters entdeckte 35 aufwendig
gestaltete und reich ausgestattete Gräber, die den Wohlstand der
Menschen in der fruchtbaren Hellwegregion vom 6. bis 8.
Jahrhundert bezeugen.
Wegen des Termindrucks auf der Ausgrabung hatten die Archäologen
einige vielversprechende, fragile Funde eingegipst und als
Ganzes geborgen. Anschließend haben die Restauratoren der
LWL-Archäologie für Westfalen diese sogenannten Blockbergungen
im Labor fachgerecht freigelegt und konserviert. Bereits die
Röntgenaufnahmen zeigten ihnen, dass es vor allem die Blöcke aus
einem Frauengrab im Wortsinn "in sich" hatten: Sie enthielten
die vergoldeten Gewandspangen und ein Messer mit
Bergkristallanhänger. Eine reich bebilderte Broschüre zum
Gräberfeld in Ense-Bremen ist im Museum in der Kaiserpfalz für 2,
50 Euro erhältlich.
INFO
Museum in der Kaiserpfalz
Am Ikenberg 2
33098 Paderborn
Tel.: 05251 1051-10
URL: www.kaiserpfalz-paderborn.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 Uhr bis 18 Uhr,
jeden ersten Mittwoch im Monat 10 Uhr bis 20 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 2,50 Euro,
Schüler, Studierende und andere Ermäßigungsberechtigte 1,50 Euro,
Kombikarte mit dem Diözesanmuseum 4 Euro.