[WestG] [AUS] Pferdeopfer - Reiterkrieger, bis zum 29.07.2007, Hamm
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Fr Jul 6 11:27:29 CEST 2007
Von: "Georg Eggenstein" <SGEGGENSTEIN at aol.com>
Datum: 04.07.2007, 23:27
AUSSTELLUNG
Pferdeopfer - Reiterkrieger
Fahren und Reiten durch die Jahrtausende
Gustav-Lübcke-Museum Hamm
22.04.2007 - 29.07.2007
Die Sonderausstellung zeigt in einem weiten Bogen eines der
wichtigsten kulturhistorischen Phänomene: die Bedeutung des
Pferdes für den Menschen. Sie unternimmt eine archäologische
Zeitreise zu den Anfängen dieser Beziehung, die von der Zeit um
400.000 v. Chr. bis ins Mittelalter führt. In einer Kooperation
des Focke-Museums/Bremer Landesmuseums, des
Gustav-Lübcke-Museums, Hamm, und des Museum Burg Linn, Krefeld,
wurde dieses große Projekt realisiert. Funde aus einem Rastplatz
steinzeitlicher Jäger zeigen, dass das Pferd über
Hunderttausende von Jahren als Beutetier gejagt wurde. Die in
Schiefer gravierten altsteinzeitlichen Pferdebilder von
Gönnersdorf in der Eifel gehören zu den frühesten Kunstwerken
der Menschheit überhaupt.
In den Mooren um Oldenburg und Osnabrück stießen Archäologen auf
die weltweit ältesten Räder- und Wagenfunde. Hier verliefen auch
die ersten "Straßen" der Vorzeit: kilometerlange hölzerne
Bohlenwege, die seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. ein
Vorwärtskommen in den unwirtlichen Moorregionen ermöglichten.
Für die Germanen der Zeit um und nach Christi Geburt war das
Pferd eines der wichtigsten Kultobjekte, wie zahlreiche
geopferte Skelette belegen. Unheimlich ist ein Fund aus
Krefeld-Gellep. Dort wurde noch im 14. Jahrhundert ein
Pferdekopf mit Hals auf eine Stange gespießt, um als
"Wasserdämon" einem drohenden Hochwasser entgegen zu wirken.
Über seine kultische und militärische Bedeutung hinaus
entwickelte sich das Pferd bald zum Statussymbol.
Internationalen Rang besitzt das Zaumzeug des Fürsten von
Krefeld-Gellep aus der Zeit um 530. Sein mit goldenen Beschlägen
und Edelsteinen besetzter Zügel ist absolut einzigartig. Es ist
ein besonderes Privileg, das Original in der Sonderausstellung
zeigen zu können. Den chronologischen Abschluss der Zeitreise
bilden aufwändige Prunkgeschirre und kostbare Medaillons der
festlich geschmückten Schlachtrosse aus der Ritterzeit des 12.
bis 14. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben sind entsprechende
Funde aus mittelalterlichen Burgen auf dem Gebiet der Stadt Hamm
(Burg Mark, Homburg) sowie aus den Hellweg-Ausgrabungen bei
Paderborn-Balhorn; sie werden in der Ausstellung erstmals in
einem überregionalen Rahmen vorgestellt. Das Begleitbuch zur
Ausstellung, 240 Seiten, 220 Abbildungen, kann zum Preis von 22
€ im Museum bezogen werden.
INFO
Susanne Birker M.A.
Dr. Georg Eggenstein
Gustav-Lübcke-Museum
Neue Bahnhofstr. 9
59065 Hamm
02381/175701
Öffnungszeiten: DI-SO, 10-18 Uhr