[WestG] [AKT] Ehrenamtlicher ordnet und erschließt Aktenbestand der Vestischen Straßenbahnen GmbH
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Apr 18 11:14:18 CEST 2007
Von: "Stadt Herten" <info at presse-service.de>
Datum: 17.04.2007, 17:08
AKTUELL
Ehrenamtlicher ordnet und erschließt Aktenbestand der Vestischen
Straßenbahnen GmbH im Stadtarchiv
Dieter Heber, ein langjähriger Archivnutzer und Hertener
Straßenbahnspezialist, hat einen großen Aktenbestand der
Vestischen Straßenbahnen GmbH, der vor einigen Jahren von der
Vestischen dem Stadtarchiv Herten übergeben worden ist, in
mühevoller und ehrenamtlicher Kleinarbeit durchforstet und
geordnet. Über 1.000 Aktenhefte aus dem sechs Meter hohen
Aktenberg musste der Straßenbahn-Fan dabei sichten und den
Inhalt festhalten. Unter fachkundiger Anleitung von
Stadtarchivar Dr. Michael Hensle verzeichnete und erschloss
Dieter Heber die Akten und erfasste die Daten professionell auf
einer Datenbank. "Es hat richtig Spaß gemacht", strahlt der
"Ehrenamtsarchivar" und weist so die Mühen der
Verzeichnungsarbeit von sich. "Außerdem habe ich noch eine Menge
dazugelernt", fügt der Straßenbahnspezialist hinzu.
Die Stadt Herten und die Vestischen Straßenbahnen GmbH, benannt
nach dem Vest Recklinghausen, verbindet eine lange gemeinsame
Geschichte. Die Vestische, die im Jahr 2001 ihr Hundertjähriges
feierte, hatte von Beginn an ihren Hauptsitz in Herten. Als es
dann mit dem Betriebsgelände in Herten-Süd zu eng wurde, gelang
es dank einer klugen Rathauspolitik, das Verkehrsunternehmen in
Herten zu halten, und die Vestische zog 1982 auf die grüne Wiese
in Herten-Langenbochum.
Diese geschichtliche Verbindung ließ schließlich den
Aktenbestand der Vestischen vor einigen Jahren ins Stadtarchiv
gelangen. Die Akten enthalten zahlreiche historisch wertvolle
Unterlagen wie Verträge, diverse Berichte, Streckenpläne und
allerhand Zeichnungen, wobei die ältesten Dokumente aus dem
Jahre 1896 stammen. Auch Kuriositäten befinden sich darunter,
wie etwa inzwischen wertlose amerikanische Dollar-Anleihen oder
Zinsgutscheine von den "Vesten Electric Railways" der "Irving
Trust Company New York".
"Dabei sehen die Dokumente zum Teil aus wie neu", erklärt
Stadtarchivar Dr. Michael Hensle fasziniert und fügt hinzu "Ich
vermute, dem hervorragenden Zustand nach zu urteilen, handelt es
sich wohl um wenig benutzte Handakten der Geschäftsführung. Auf
jeden Fall kommt den Unterlagen große Bedeutung für die
Erforschung der historischen Verkehrsentwicklung im Vest zu".
"Es hat sich bereits ein Doktorand aus Potsdam, der an einer
Forschungsstudie über den Nahverkehr im Ruhrgebiet arbeitet, für
die Akten interessiert", ergänzt der Archivkollege Horst W.
Spiegelberg.