[WestG] [AKT] Gemeinsames Leistungszentrum für Feldarchaeologie in Bochum und Dortmund geplant: ArcheoInf

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Don Okt 20 10:38:30 CEST 2005


Von: "Josef König", <josef.koenig at presse.ruhr-uni-bochum.de>
Datum: 18.10.2005, 14:34


AKTUELL

Mehr Durchblick und Vernetzung mit "ArcheoInf"
Ziel: Gemeinsames Leistungszentrum für Feldarchäologie
Bochum und Dortmund planen übergreifendes Informationssystem

In Bochum und Dortmund soll ein Leistungszentrum für Feldarchäologie -
"ArcheoInf" - entstehen: Mit ihrem gemeinsamen Antrag konnten sich die
Ruhr-Universität Bochum, die Universität Dortmund, die FH Bochum sowie
die Universitätsbibliotheken Bochum und Dortmund erfolgreich beim
ersten Durchgang des Wettbewerbs "Leistungszentren für
Forschungsinformation" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG,
Bibliotheksreferat) durchsetzen. Vier aus über 20 eingereichten
Projektvorschlägen fördert die DFG in der ersten Runde. Ziel ist nun,
ein überzeugendes Konzept zu erarbeiten - damit hat eine Arbeitsgruppe
der Projektpartner heute unter Federführung des Instituts für
Archäologische Wissenschaften der RUB (Prof. Dr. Johannes Bergemann)
begonnen. Die DFG wird aus diesen Konzepten maximal zwei
"Hauptprojekte" auswählen und für fünf Jahre fördern.

Foto im Internet

Ein Foto zu dieser Presseinformation finden Sie im Internet unter
http://www.pm.rub.de/pm2005/msg00316.htm 

Insellösungen überwinden

Frühzeitig haben Archäologen ihre Feldforschungen digital verwaltet.
Das Problem sind heute die nicht kompatiblen Informationssysteme, die
zum Beispiel die projektübergreifende Daten- und Ergebnisrecherche und
die langfristige Bereitstellung der Daten erschweren. Hier setzt das
Bochum-Dortmunder Projekt an: Exemplarisch wollen die Partner die
Software-Insellösungen überwinden, um die nachhaltige Publikation
solcher Feldforschungsdaten für die Wissenschaft und die interessierte
Öffentlichkeit zu ermöglichen. Ein Mediatorenkonzept und die
Entwicklung einer fachspezifischen Systematik und Ordnung gewährleisten
dabei die Autonomie der beteiligten Feldforschungsprojekte und ihrer
Datensammlungen. Zugleich sollen die grundlegenden archäologischen
Kategorien des Fundkontextes und des Raumes über eine graphische
Benutzungsoberfläche (GIS) dargestellt werden. Das Konzept vernetzt
somit zugleich Geographie, Ökologie, Geomorphologie, Klima, Flora und
Fauna historischer Räume mit den archäologischen Daten.

Ziel: ein semantisches Netz

Ziel ist, dass daraus ein semantisches Netz ("semantic Web") entsteht,
das für alle Archäologen zugänglich ist. Es soll aktuelle
Forschungsergebnisse mit existierendem Wissen verknüpfen, zum Beispiel
mit Daten aus anderen Projekten oder aus Sekundärpublikationen, die mit
einem laufenden Feldforschungsprojekt inhaltlich zusammenhängen. "Das
Ergebnis wird ein Werkzeug sein, das archäologische Feldprojekte von
ihrer Konzeption über die Durchführung und wissenschaftliche Auswertung
bis zur Veröffentlichung begleiten kann", sagt Prof. Dr. Johannes
Bergemann. Als "integrales Medium" solle ArcheoInf helfen, Medienbrüche
zu vermeiden. "Nachgelagerte, oftmals sehr hohe Kosten für die
Digitalisierung analoger Daten entfallen dann", so Bergemann.

Die Projektpartner

Die Projektpartner sind: das Institut für Archäologische Wissenschaften
der RUB (Prof. Dr. Johannes Bergemann), der Lehrstuhl für
Softwaretechnologie der Universität Dortmund (Prof. Dr. Ernst-Erich
Doberkat), der Fachbereich für Vermessungswesen und Geoinformatik der
FH Bochum (Prof. Dr. Alfred Mischke, Prof. Dr.-Ing. Franz-Josef
Lohmar), die Universitätsbibliothek Bochum (Dr. Erdmute Lapp) und die
Universitätsbibliothek Dortmund (Marlene Nagelsmeier-Linke).


INFO

Prof. Dr. Johannes Bergemann
Institut für Archäologische Wissenschaften der RUB
Fakultät für Geschichtswissenschaft
Tel. 0234/32-23893
E-Mail: johannes.bergemann at rub.de