[WestG] [AKT] 80 Jahre Kriegsende, die temporäre Schließung der Steinwache und weitere Veranstaltungen, 08.05.2025
WGO
wgo at lwl.org
Di Mai 6 10:06:31 CEST 2025
Von: "Geschichtskultur" <geschichtskultur-bounces at ml.geschichtskultur-ruhr.de>
Datum: 06.05.2025, 09:14
AKTUELLES
Liebe Freundinnen und Freunde der Steinwache,
am kommenden Donnerstag jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit auch der nationalsozialistischen Barbarei insgesamt zum 80. Mal. Anlässlich dessen findet im Rathaus eine Veranstaltung statt, zu der ich sehr herzlich einladen möchte.
Außerdem schließen wir die Steinwache Ende des Monats für die schon lange im Raum stehenden Renovierungs- und Neubauarbeiten. Bis dahin gibt es einerseits noch die Möglichkeit, "Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933-1945" zu sehen und andererseits zwei Abendveranstaltungen zu besuchen. Veranstaltungs- und Bildungsprogramm gehen aber natürlich auch während der Umbauphase weiter und zwar größtenteils im Stadtarchiv, immer wieder aber auch an anderen Orten im Stadtraum. Informationen wird es über diesen Verteiler und unsere Homepage und Social-Media-Kanäle geben.
Viele Grüße,
Markus Günnewig
Veranstaltung, 8. Mai im Rathaus, Bürgerhalle, 18:00 Uhr
80 Jahre Kriegsende
Geschichte begreifen - für die Zukunft handeln
Grußwort:
Oberbürgermeister Thomas Westphal
Lesung:
Raphael Westermeier: "Todesmarsch und Befreiung". Ein Bericht von Fritz Henßler
Vortrag:
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner: Geschichte begreifen - für die Zukunft handeln
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus sind autoritäres Denken, Antisemitismus und Rassismus in ganz Europa und darüber hinaus auf dem Vormarsch. Rechtsextreme Parteien feiern einen Wahlerfolg nach dem anderen; in einigen Ländern stellen sie bereits die Regierung oder stehen kurz davor. Zugleich tobt in der Ukraine der russische Angriffskrieg. Überall auf der Welt stehen die liberalen Demokratien unter Druck. Wie kann vor diesem Hintergrund die Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen unseren ethisch-politischen Kompass schärfen? Wie kann eine zukunftsgerichtete Erinnerungskultur gestaltet werden? Diesen Fragen widmet sich Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und Professor für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Universität Jena.
Catering und Get-together
Musikalische Begleitung: Dortmund Musik
Moderation: Dr. Markus Günnewig
Einlass: 17.30 Uhr
Beginn: 18.00 - 20.00 Uhr
Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund
· Vortrag, 15.05.2025, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50
Michael M. Lang: Musik im WIDERSTAND
Durch die Emigration vieler Musikschaffender nach 1933 aus Nazi-Deutschland bildete sich außerhalb Deutschlands eine große Szene von Kulturschaffenden. Diese trug Lieder gegen den Nationalsozialismus, den Terror und später auch gegen den Krieg und Nazi-Deutschland in die Welt. Das Material reicht von den Moskauer Aufnahmen Ernst Buschs über die Songs der internationalen Brigaden in Spanien und Anti-Nazi-Kompositionen in den USA und England bis zur Musik der Resistance in Frankreich. Der Referent Michael M. Lang wird im Rahmen seines Vortrages eine große Zahl zum Teil äußerst seltener originaler Schellackplatten und Rundfunkaufnahmen aus vielen Ländern erklingen lassen, die zeigen, dass sich Widerstand nicht nur in Literatur und bildender Kunst, sondern auch in der Musik manifestierte.
Michael M. Lang ist als Strafverteidiger in Köln tätig und sammelt seit Jahrzehnten in seiner Freizeit seltene historische Tondokumente, aus denen er seine Vorträge zusammenstellt.
Buchvorstellung, 27.05.2025, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50
PD Dr. Irmtrud Wojak: Fritz Bauer. Eine Biographie 1903-1968
Fritz Bauer setzte sich sein Leben lang für die Verwirklichung der Menschenrechte und eine freiheitliche Demokratie ein. Der Jurist wurde 1933 wegen seiner SPD-Mitgliedschaft und seiner jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten inhaftiert. Zwei Jahre später emigrierte Bauer nach Dänemark, 1943 nach Schweden. Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück und trat wieder in den Justizdienst ein. Als Generalstaatsanwalt in Braunschweig und seit 1956 in Frankfurt am Main trieb er in einem politischen Klima des Stillschweigens und Wegsehens die juristische Auseinandersetzung mit den Verbrechen der NS-Zeit voran. Bauer war der Initiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses und gab Israel den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort Adolf Eichmanns.
PD Dr. Irmtrud Wojak ist Gründerin der BUXUS STIFTUNG und des Fritz-Bauer-Forums in Bochum. Sie war Gründungsdirektorin des NS-Dokumentationszentrums in München und leitete zuvor den Bereich Forschung beim International Tracing Service in Bad Arolsen. Bis 2007 war sie stellvertretende Leiterin des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Verfolgung im Nationalsozialismus, zur Exilforschung sowie zur juristischen Zeitgeschichte vorgelegt.
In Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dem Förderverein Steinwache/Internationales Rombergpark-Komitee e.V. und der Volkshochschule Dortmund.
INFO
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Straße 14, 44122 Dortmund
Ort: Siehe Veranstaltung
Datum: 08.05., 15.05. und 27.05.2025
Anmeldung: Nicht erforderlich
Preis: Kostenlos
Kontakt: Tel. +49 231 50-25002; E-Mail: steinwache at stadtdo.de
URL: http://www.dortmund.de/steinwache
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