[WestG] [AKT] Newsletter der Villa ten Hompel, April 2025

WGO wgo at lwl.org
Mi Apr 30 14:20:18 CEST 2025


Von: "Geschichtssort Villa ten Hompel" <tenhomp at stadt-muenster.de>
Datum: 30.04.2025, 14:08


AKTUELLES

Guten Tag!  

Nachdem unser öffentliches Veranstaltungsprogramm rund um Ostern etwas weniger Taktung aufwies, erhöht sich das Tempo im Mai wieder. Gerne weisen wir Sie auf unsere kommenden Veranstaltungen rund um die "Foren am Donnerstag" hin, laden Sie zu einer historischen Radfahrt zur Erinnerung 80 Jahre nach Kriegsende ein und machen auf Führungen und Rundgänge aufmerksam.

Diese - und noch weitere - Themen finden Sie in diesem Newsletter. Ich wünsche Ihnen viele Erkenntnisse bei der Lektüre!
Themen des Newsletters

Neuigkeiten: Ein Blick in die Sammlung...
Ausblick 

Rund um die Villa
"Diagnose: Judenhass. Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit"
Radtour zur Erinnerung 80 Jahre nach Kriegsende
"Radikale Demokratiebildung am Un_Ort"

Rückblick 

Villa ten Hompel beim Gedenktag zur Befreiung Buchenwalds


Neuigkeiten

 <https://files.crsend.com/367000/367103/images/Fundst%C3%BCck/2025-04-09_Fundstueck_April_Dessertgeschirr_200.jpg> 	
Ein Blick in die Sammlung...


Zum internationalen Tag der Provenienzforschung blicken wir auf eine Leihgabe in unserer Sammlung, die nicht wegen ihrer wertvollen Materialität oder herausragenden Fertigung an Einzigartigkeit gewinnt, sondern wegen ihrer Provenienz - ihrer Herkunftsgeschichte.

Das Obst- und Konfektporzellan gehörte dem jüdischen Fabrikanten Ernst Haas (1897-1968) aus Borken. Haas flüchtete 1939 in die Niederlande, wo er 1940 verhaftet und ins Lager Westerbork deportiert wurde. Seine Ehefrau Ruth (geb. Marck) und die drei Söhne, die zunächst in Borken zurückgeblieben waren, wurden 1942 in das KZ Majdanek deportiert und dort ermordet. Der Besitz der Familie wurde öffentlich versteigert und verschenkt. 
Die Eltern von Ilse Ernst suchten sich das Geschirr bei der NS-Ortsgruppenstelle Borken aus, nachdem sie ihren Hausrat durch Bombenzerstörung verloren hatten. Nach seiner Befreiung ging Erich Haas mit einer Liste seiner Besitztümer in Borken von Haus zu Haus, um sein Eigentum wiederzubekommen. Er überließ der Mutter von Ilse Ernst das Geschirr, als sie ihm wahrheitsgemäß die erhaltenen Gegenstände zeigte. 
Jahrzehnte später wandte sich Ilse Ernst wegen des Geschirrs an die "Stiftung Zurückgeben", die 2005 den Kontakt zur Villa ten Hompel herstellte. 

Mehr zum "Fundstück des Monats" <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106145352/915405101f5-svj5ph> 


Ausblick


Rund um die Villa

Wer authentische Spuren aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs finden möchte, muss hierfür nicht zu Museen in Berlin oder München reisen. Schon bei einem Spaziergang vor der eigenen Haustür lassen sich diese finden. Vom Ausgangspunkt, der Villa ten Hompel, führt die Historikerin Dr. Michaela Kipp am Sonntag, 11. Mai um 14 Uhr zu bekannten und weniger bekannten Orten im Erpho- und Mauritzviertel.

Treffpunkt vor der Villa ten Hompel, keine Anmeldung erforderlich. Dauer ca. 2 Stunden.

Mehr zum historischen Stadtteilspaziergang <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106146791/915405101f5-svj5ph> 

 <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106145350/915405101f5-svj5ph> 	
 <https://files.crsend.com/367000/367103/images/Veranstaltungen/Eva_Gruberova_200.jpg> 	
"Forum am Donnerstag" mit Eva Gruberová und Helmut Zeller: Diagnose: Judenhass. Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit

Judenhass ein Phänomen der Vergangenheit? Sicherlich nicht: Schon vor dem 7. Oktober 2023 fühlten sich viele Jüdinnen und Juden in Deutschland nicht mehr sicher. Dies nimmt jedoch, so Eva Gruberová und Helmut Zeller, die mehrheitlich nichtjüdische Bevölkerung hierzulande kaum wahr. Das Autorenduo verfolgt Erscheinungsformen und Spuren des antisemitischen Hasses in verschiedenen Orten und Regionen Deutschlands, gibt die Perspektive unmittelbar Betroffener wieder und erzählt vom Engagement gegen Antisemitismus. Gruberová und Zeller machen in unserer Reihe "Forum am Donnerstag" am Donnerstag, 15. Mai um 19 Uhr in der Villa ten Hompel auf Defizite in Politik, Polizei, Justiz und Bildungswesen aufmerksam, die einem konsequenten Kampf gegen antisemitische Denk- und Handlungsweisen entgegenstehen.

Näheres und Zoom-Link zum "Forum am Donnerstag" mit Eva Gruberová und Helmut Zeller <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106146792/915405101f5-svj5ph> 	 

Radtour zur Erinnerung 80 Jahre nach Kriegsende

Spuren und Folgen des NS-Regimes in Münster, die Geschichte der "Gauhauptstadt" Westfalen-Nord und die Folgen des Zweiten Weltkrieges, dessen Ende sich zum 80 Male jährt, nimmt eine Innenstadttour per Leeze in den Blick. Gefragt wird nach Mahnmal- und Kasernenstandorten, nach Zeitgeschichte und Zivilcourage, vor allem aber nach Verfolgten und Opfern der Gewaltherrschaft. Die Tour gestaltet Stefan Querl (Leiter der Villa ten Hompel). Treffpunkt ist am Samstag, 17. Mai, von 14- ca. 18 Uhr, Treffpunkt vor dem Marktcafé am Domplatz. Anmeldungen vorab sind nicht erforderlich, aber verkehrssichere Räder und ein Kostenbeitrag von 5 Euro für den ADFC Pflicht.

Mehr zur Radtour 80 Jahre nach Kriegsende <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106147767/915405101f5-svj5ph> 

 

 <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106145350/915405101f5-svj5ph> 	
 <https://files.crsend.com/367000/367103/images/Veranstaltungen/Friedrichs200.jpg> 	
Forum am Donnerstag mit Dr. Werner Friedrichs: Radikale Demokatiebildung


Rechtsextremismus, Antisemitismus oder struktureller Rassismus und Sexismus. Wenn Gesellschaften vor existenziellen Herausforderungen stehen, ertönt fast reflexartig der Ruf nach mehr politischer Bildung und unzählige Bekenntnisse werden abgelegt. Diese Logik - Krise als Lerngelegenheit - war in den letzten 50 Jahren das vorherrschende Denkmotiv, nun wird es brüchig: Denn die gegenwärtigen Herausforderungen lassen sich immer weniger als lösbare Krisen beschreiben. Über diese Thematik spricht am Donnerstag, 22. Mai um 19 Uhr Dr. Werner Friedrichs. Der Vortrag und das anschließende Gespräch geben einen Überblick über die Diskussion und einen Ausblick auf den noch unfertigen Ansatz einer Radikalen Demokratiebildung am Un_Ort.

Die Veranstaltung findet im Saal der Villa ten Hompel statt. Auch online über Zoom kann teilgenommen werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr zum "Forum am Donnerstag" und Zoom-Link <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106147768/915405101f5-svj5ph> 

Rückblick
 <https://files.crsend.com/367000/367103/images/Symbolbilder/zz_Polizei_Buchenwald.JPG> 	
80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald: Villa ten Hompel beim Gedenkakt

Am 11. April jährte sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald "von innen und außen", wie es Altbundespräsident Christian Wulff in seiner Rede im Weimar Congress ausdrückte. Bei dem Gedenkakt am Sonntag, 6. April, in Thüringen war auch der Geschichtsort Villa ten Hompel vertreten. Gedenkstätten-Exkursionen führen jährlich von Münster auf den Ettersberg in Weimar.

Ein Bericht vom Gedenkakt in Weimar <https://villa-ten-hompel.newsletter.stadt-muenster.de/c/106148121/915405101f5-svj5ph> 


Herzlichen Dank für Ihre Lektüre des Newsletters! Der nächste Newsletter erscheint Ende Mai.

Ihr Peter Römer


INFO

Geschichtsort Villa ten Hompel 
Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster
Kontakt: Tel. 0251 4927101, E-Mail: tenhomp at stadt-muenster.de  
URL: https://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/startseite.html


Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte