[WestG] [AKT] Archaeologie und vergleichende Staedtegeschichte. Gruendung und Stadtumbau im archaeologischen Befund, 19.01.2024, 14:00 Uhr c.t.
WGO
wgo at lwl.org
Do Jan 11 09:57:09 CET 2024
Von: "Heinz, Anja" istg at uni-muenster.de <mailto:istg at uni-muenster.de>
Datum: 10.01.2024, 15:35
AKTUELL
Der Workshop im Freitags-Kolloquium zu Problemen vergleichender Städtegeschichte am Freitag, 19.01.2024 findet zum Thema: "Archäologie und vergleichende Städtegeschichte. Gründung und Stadtumbau im archäologischen Befund" statt. Wir laden herzlich ab 14 Uhr c.t. in den Seminarraum des IStG ein und freuen uns auf folgende Beiträge und deren Diskussion:
Michaela Jansen, Osnabrück: Stadtumgestaltung im Hochmittelalter
Im archäologischen Befund lassen sich im heutigen Stadtraum oftmals Umstrukturierungsmaßnahmen der Zeit um 1200 fassen. Es handelte sich dabei um kostspielige, administrativ höchst anspruchsvolle Baumaßnahmen, die heutige europäische Stadtgemeinden in vergleichbarem Maßstab sowohl finanziell als auch rechtlich kaum bewältigen könnten. In der Zeit um 1200 wurden sie dagegen zum Massenphänomen. Dabei scheint die Umgestaltung von Städten weniger mit einem Wandel ihrer zentralörtlichen Funktionen verbunden oder durch diese bedingt gewesen zu sein, vielmehr scheint sich im Prozess des Wandels einer bereits funktionsfähigen Stadt ein neues Ideal von Stadt und ihrer Gestalt ausgedrückt zu haben.
Jonathan Scheschkewitz, Esslingen: Von der karolingischen Pfalz zur frühen Stadt Ulm.
Die intensive stadtarchäologische Betreuung Ulms erlaubt mittlerweile ein ungefähres Bild der Entwicklung der Stadt nachzuzeichnen. Für Ulm kann von einer Stadtwerdung um 1000 ausgegangen werden. Dies zeichnet sich anhand vielfältiger Veränderungen im Siedlungsbild und durch Infrastrukturmaßnahmen wie den Bau von Straßen, Plätzen und Befestigungen ab. Der Kenntnisstand soll vorgestellt und auch in Hinblick auf die Initiatoren der Maßnahmen diskutiert werden.
Ulrich Müller, Kiel: Schleswig, Lübeck: Zwischen Masterplan und doing urbanity
Stadtgründungen und Stadtumbauphasen sind zentrale Themenfelder der historischen Urbanistik. Die Archäologie hat hierzu in den letzten Jahrzehnten - oft in Zusammenarbeit mit den Geschichtswissenschaften - neue Erkenntnisse geliefert. Dabei wurden insbesondere die Transformationsprozesse zwischen dem 11. und 12. thematisiert. Diese sollen im Spannungsfeld von Konzepten einer übergreifender Stadtplanung und praxisorientierten Aushandlungsprozessen am Beispiel von Schleswig, der "Wikingerstadt" des dänischen Reiches, und Lübeck, der "ikonischen Hansestadt", diskutiert werden.
Mathias Austermann, Dortmund: Archäologische Beiträge zur Erforschung der Stadtwerdung Münsters
Gerade in den letzten Jahren konnte die Stadtarchäologie Münster durch eine ganze Reihe umfangreicher archäologischer Untersuchungen ihre Kenntnisse zur hochmittelalterlichen Siedlungssituation im direkten Umfeld der Münsteraner „Domburg“ erheblich erweitern. Insbesondere die inzwischen umfassend ausgewerteten Untersuchungen an der Königsstraße und am Alten Steinweg („Parkplatz Asche“) ermöglichten einen erstaunlich facettenreichen Einblick in die materielle Lebenswelt der bürgerlichen Oberschicht Münsters. Darüber hinaus bot sich die Gelegenheit, die aus den archäologischen Quellen entwickelten Hypothesen zur Entstehung der Stadtgestalt Münsters mit den Ergebnissen der stadtgeschichtlichen Forschung zu vergleichen.
Diese zum Teil durchaus differierenden Befunde sollen im Vortrag vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.
INFO
Institut für vergleichende Städtegeschichte - IStG
Königsstraße 46
48143 Münster
Datum: 19.01.2024
Uhrzeit: 14:00 Uhr c.t.
Kontakt: Tel. 0251 8327514, E-Mail istg at uni-muenster.de
URL: https://www.uni-muenster.de/Staedtegeschichte/veranstaltungen/freitagskolloquium.html
Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte