[WestG] [AKT] Das Archaeologische Schaufenster in Speyer: Vortrag beim Herforder Geschichtsverein

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Di Mai 21 09:20:24 CEST 2019


Von: "Christoph Laue" <c.laue at kreis-herford.de>
Datum: 20.05.2019, 08:57


AKTUELL

Das Archäologische Schaufenster in Speyer: Vortrag beim Herforder Geschichtsverein

In der Darstellung ihrer aktuellen Funde und Forschungen geht die Archäologie in Deutschland unterschiedliche Wege. Einige Beispiele stellt der Herforder Geschichtsverein in seiner aktuellen Vortragsreihe vor. Jetzt berichtete die pfälzische Archäologin Bettina Hünerfauth über das Archäologische Schaufenster in Speyer. 

Immer wieder stoßen die Forscher in der vor allem durch ihren Dom, das Landesmuseum und die mittelalterliche Mikwe berühmten Stadt am Rhein im Untergrund auf neue historische Spuren. Mal ist es ein römischer Siedlungsbereich, mal ein mittelalterliches Gebäude, mal sind es eisenzeitliche Spuren. "Oft steuern auch unsere rund 200 ehrenamtlichen Sondengänger aufregende Funde aus der Umgebung bei", sagt die Mitarbeiterin der Außenstelle Speyer der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz. 

In ihrem Schaufenster am Rand der Kernstadt haben die Archäologen seit einigen Jahren einen Ort, in Themen-Ausstellungen und Sonder-Vitrinen über ihre Forschungsergebnisse zu berichten auch brandaktuelle Funde und Erkenntnisse vorstellen. "In einer geschichtsträchtigen Stadt wie Speyer stößt man auf Schritt und Tritt auf Spuren der Vergangenheit", stellt Bettina Hünerfauth fest. Auf 150 Quadratmetern ist Platz für Vitrinen und Schautafeln. Besucher finden hier immer wieder neue Funde und Erkenntnisse vor - und bekommen so auch einen guten Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Archäologie. 

Von außen zeigen bauliche Zitate eines römischen Streifenhauses und der Nachbau einer fränkischen Grablege, dass es hier um Geschichte und Archäologie geht. Bettina Hünerfauth: "Unser Schaufenster ist auch Ausgangspunkt für Stadtführungen und Treffpunkt für archäologisch interessierte Mitbürger; hier finden auch regelmäßig Vorträge statt." Mit dem historischen Museum der Pfalz arbeiten die Landesarchäologen in der Nähe des Doms zusammen. Auch Fundorte wie der rätselhafte Kultort Herxheim bei Landau mit seinen Hinweisen auf Kannibalismus nimmt man in Speyer in den Blick. 

Zu dem in Herford geplanten Archäologischen Fenster gibt es deutliche Unterschiede, wie in der von Vorstandsmitglied Bernhard Farecki moderierten Diskussion deutlich wurde. In Herford geht es nicht um ein Museum, sondern um die Sicht- und Erlebbarmachung des karolingisch-ottonischen Reichsstifts, dessen Grundmauern freigelegt und gesichert und dessen Dimension erlebbar gemacht werden soll. Allerdings strebt der Geschichtsverein auch hier eine enge Verbindung mit der aktuellen Archäologie an. Die stößt auch in Herford immer wieder auf neue Funde, wie jüngst in der Neustadt und zuvor nahe dem Alten Markt an der Clarenstraße, wo Reste einer frühmittelalterlichen Hofanlage mit Befestigung gefunden wurde. "Auch diese Funde sollten in Herford mal gezeigt werden,", hieß es. 


INFO

Die Serie der Archäologie-Vorträge des Herforder Geschichtsvereins wird fortgesetzt: Am 4. Juli, 19 Uhr, stellt Michael Malliaris im Daniel-Pöppelmann-Haus das Archäologische Fenster im Berliner Humboldt-Forum vor.

Bereits am 6. Juni geht es um andere Inhalte: Dr. Friederike Neumann und Dr. Peter Riedel (Bielefeld) stellen unter dem Titel "Darf's ein bisschen mehr sein?" Mittelalterliche Ablassurkunden aus Herford, Bielefeld und Schildesche vor.


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