[WestG] [AKT] Ein Dokumentarfilm des LWL erzaehlt die hollywoodreife Geschichte der juedischen Familie Gans aus Borken, Muenster, 04.02.2019
Holtrup, Sandra
Sandra.Holtrup at lwl.org
Di Jan 29 08:36:30 CET 2019
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 28.01.2019, 13:05
AKTUELL
"Reise in die Vergangenheit" - Ein Dokumentarfilm des LWL erzählt die hollywoodreife Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken
Der Film "Reise in die Vergangenheit" feiert seine Münster-Premiere am Montag (4.2.) um 19 Uhr. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. und dem Geschichtsort Villa ten Hompel zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im Cinema an der Warendorfer Str. 42 Daniel Huhns Film über die bewegende Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken.
Der Ausgangspunkt klingt wie ein Stoff aus Hollywood: Mai 1945 - der Krieg ist in den letzten Zügen, Deutschland kurz vor der Kapitulation. Nur mit einem Jeep, einem Fahrer und einer Handfeuerwaffe im Gepäck bricht ein 23-jähriger britischer Offizier von den Niederlanden zu einer abenteuerlichen Reise Richtung Osten auf. Manfred Gans, Sohn einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie, will quer durch das Deutsche Reich fahren, das in diesen Tagen zerstört, chaotisch und unberechenbar ist. Sein Ziel ist das Konzentrationslager Theresienstadt nahe Prag. Er hofft, dort seine Eltern, die seit über einem Jahr im Lager inhaftiert sind, noch lebend zu finden. Seine geradezu surrealen Eindrücke einer dramatischen Reise fasst er kurz darauf in einem Reisebericht zusammen.
Theresienstadt erreicht Manfred Gans am 14. Mai 1945. Und das Unglaubliche tritt ein: Seine Eltern leben. Neben Manfred Gans und seinen Eltern haben auch seine beiden Brüder den Holocaust überlebt. Die Familie verteilt sich über den Globus, bleibt jedoch weiterhin eng miteinander verbunden.
Über 70 Jahre später beschließen Manfred Gans' Kinder, Enkel, Nichten und Neffen aus den USA und Israel, auf den Spuren der Familiengeschichte abermals von Holland über Borken in Richtung Theresienstadt zu fahren. Dieser Roadtrip im Jahr 2016 bildet die Klammer für Daniel Huhns Filmporträt über die bewegte Geschichte der Familie Gans.
Der Film beschäftigt sich auch damit, wie sich die Familie Gans und die Stadt Borken sich wieder annäherten, ausgelöst durch eine Initiative engagierter Borkener, die im Zusammenhang mit dem 50. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 entstanden ist. "Diese Form der Rückbesinnung auf die über Jahrzehnte verdrängten jüdischen Anteile der eigenen Stadtgesellschaft setzte am Ausgang der 1980er Jahre nicht nur in Borken, sondern in vielen anderen westfälischen Kommunen ein. Dass der Film dies am Beispiel Borkens in den Blick rückt, macht ihn zusätzlich zu einer Bereicherung in der Reihe vergleichbarer regionalhistorischer Medienproduktionen", so Prof. Dr. Markus Köster, Historiker und Leiter des LWL-Medienzentrums.
INFO
Film "Reise in die Vergangenheit"
Montag, 04.02.2019, 19:00 Uhr
Cinema
Warendorfer Str. 42
48145 Münster
Regisseur Daniel Huhn wird bei der Präsentation am 4. Februar in Münster anwesend sein. Der Eintritt ist frei; um Anmeldung wird unter anke.ogorek at lwl.org gebeten.
Die DVD ist für 14.90 Euro zuzüglich Versandkosten erhältlich über den Internetshop http://www.westfalen-medien.lwl.org oder per Post an das LWL-Medienzentrum für Westfalen 13-15, 48147 Münster. Auch als Download ist der Film über den Westfalen-Medien-Shop verfügbar.
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