[WestG] [AKT] Eva Nickel ueber Traumata und Posttraumatische Belastungsstoerungen von Ueberlebenden des Holocaust, Petershagen, 28.01.2019

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Fr Jan 11 09:01:35 CET 2019


Von: "Wolfgang Battermann" <battermann.wolfgang at gmail.com>
Datum: 10.01.2019, 13:01


AKTUELL

"Vorbei ist noch lange nicht vorbei!"

Eva Nickel - Die "Zeugin der Zeitzeugen" über Traumata und Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) von Überlebenden des Holocaust ("Shoah") aus Anlass des Holocaust-Gedenktages und der Befreiung des KZ Auschwitz

Seit 1991 arbeitet Eva Nickel in der Jüdischen Gemeinde Berlin als Sozialarbeiterin für hochbetagte Gemeindemitglieder, die durch die Nazis verfolgt wurden. Sie sind traumatisiert, brauchen besonderes Verständnis und achtsame Fürsorge. Eva Nickel ist selbst mit ihrer Familie vom Holocaust betroffen. 1948 geboren, gehört sie der zweiten Generation - der "second generation"- an.

In Ost-Berlin, der damaligen Hauptstadt der DDR, wuchs sie auf, studierte dort und arbeitete in der Berufsausbildung. In verschiedenen Berufsschulen bildete sie Lehrlinge zu Facharbeitern in kaufmännischen sowie schreib- und verwaltungstechnischen Berufen aus. Nach der Wiedervereinigung wurden auch ihre Betriebe, wie so viele andere, "abgewickelt", d.h. aufgelöst.

Die nun vereinigte Jüdische Gemeinde zu Berlin (Ost- und West-Berlin) stellte Eva Nickel ein und setzte sie mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten in der Sozialabteilung ein, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie deren Mitglied war.

Sie qualifizierte sich von 1991 bis 1996 zur Sozialarbeiterin und spezialisierte sich, besonders für ihre alten Klienten, auf Traumata und Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Seither arbeitet sie engagiert in und für diesen Beruf bzw. für die kranken und alten Menschen.

Eva Nickel arbeitete ihr gesamtes Berufsleben stets gern mit Jugendlichen zusammen. So geht sie auch heute noch zu Vorträgen in Schulklassen, hält Seminare für studierende Sozialarbeiter/innen und Pfleger/innen, führt Gruppen auf Stadtspaziergängen durch die Jüdische Geschichte und die Straßen Berlins.

Es war ihr stets wichtig, mit heranwachsenden Jugendlichen über die Nazizeit zu sprechen, damit sie lernen, Verantwortung zu erkennen und zu übernehmen. Sie will sie animieren mitzuhelfen, dass eine mörderische Diktatur nie wieder Fuß fassen kann. Sie will nachfolgende Generationen anregen, gefährliche Mechanismen rechtzeitig zu erkennen und mitzuhelfen, ihnen entgegenzuwirken.


INFO

Eva Nickel über Traumata und Posttraumatische Belastungsstörungen von Überlebenden des Holocaust
Montag, 28. Januar 2019, 8.15 bis 11.30 Uhr
Städtisches Gymnasium Petershagen
Hauptstraße 15
32469 Petershagen

Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen e.V.


Kontakt:

Wolfgang Battermann
AG Alte Synagoge Petershagen
Tel.: 05707 1378

E-Mail: info at synagoge-petershagen.de



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