[WestG] [AKT] Newsletter Westfalen-Initiative 05/2017

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Do Okt 12 10:35:40 CEST 2017


Von: "Westfalen-Initiative" <info at westfalen-initiative.de>
Datum: 11.10.2017, 13:24


AKTUELL

Newsletter der Westfalen-Initiative: aktuell Informationen aus Westfalen-Lippe 05/2017


Heimat: Themenabend mit Ministerin Ina Scharrenbach und Gästen
  
Jeder hat sie und doch ist sie schwer greifbar - Heimat. Mit welchem Inhalt ist dieser Begriff ge-füllt, wie ist er politisch zu verstehen und welche identitätsstiftende Wirkung hat er? Dieser Frage geht die Stiftung Westfalen-Initiative während des Themenabends "Biste Westfale, haste Heimat" am Dienstag, 24. Oktober, nach. Prominenteste Teilnehmerin der Veranstaltung im Bürgerzentrum Schulze Frenking in Nottuln-Appelhülsen ist Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit dabei sind außerdem Judith Schäpers, die im Rahmen der Regionale 2016 das Thema "Willkommenskultur" unter anderem mit Formaten wie "Blind Date mit der neuen Heimat" bearbeitet hat, Münsterland-Regionenschreiberin Claudia Ehlert sowie Florian Heinrichs, zweiter Vorsitzender der Sportfreunde Lotte. Von Mithat Gedik wurde wegen seiner Religionszugehörigkeit zum Islam die Abdankung als Schützenkönig in Werl-Sönnern verlangt. Das wirft ein Schlaglicht auf die Bedeu-tung von Brauchtumspflege und Vereinswesen als Elemente der Heimatpflege. Moderiert von Thomas Seim, Chefredakteur der Tageszeitung "Neue Westfälische" in Bielefeld, gehen die Po-diumsteilnehmer auf die Suche nach dem, was in einer Zeit weltweiter Vernetzung und Digitali-sierung künftig noch geeignet ist, ein Heimatgefühl zu begründen.


Demografie: Studie soll bei Bewältigung regionaler Zukunftsfragen helfen  

Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung ändert sich. Städte und Gemeinden sowie die Landkreise wissen, dass sie angesichts dieses Wandels vor großen Aufgaben stehen - aber kaum, wie genau dies aussieht. Vielfach fehlt es an einer verlässlichen Datenbasis. Die Stiftung Westfalen-Initiative und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) fördern deshalb eine Studie "Westfalen - Demografische Herausforderungen einer Region" des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Sie soll Mitte kommenden Jahres vorliegen und eine übersichtli-che Analyse sein. Die Studie wird den demografischen Ist-Zustand in seiner Gesamtheit be-schreiben, die aktuellen und künftigen Herausforderungen benennen sowie Ansätze präsentieren, wie auf diese reagiert werden kann. Besonders wichtig ist den beiden Förderern ein über-sichtliches und kleinteiliges Bild der demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung aller 27 Kreise und kreisfreien Städte Westfalens, damit die spezifischen Herausforderungen und Chancen der Teilräume und der gesamten Region sichtbar werden. Die Stiftung Westfalen-Initiative möchte zudem auf dieser Datenbasis modellhaft Projekte entwickeln, wie spezifische Probleme gelöst oder zumindest gemindert werden können.     
 

Stiftung Westfalen-Initiative: Dr. André Wolf übernimmt Geschäftsführung  

Dr. André Wolf hat zum 1. Oktober die Geschäftsführung der Stiftung Westfalen-Initiative über-nommen. Der 43jährige Raumplaner hat in Dortmund und London studiert und in Aachen pro-moviert. Bereits die Dissertation "Bürgerstiftungen als Akteure der Stadtentwicklung" weist auf den thematischen Dreiklang von Bürgerengagement, Ehrenamtsprojekten und Stiftungsarbeit hin, mit dem Wolf sich seither in Vorträgen, Veröffentlichungen und praktischer Arbeit durchge-hend befasst hat. Als gebürtiger Gütersloher und Mitarbeiter der Regionale 2016 im Münsterland und westfälischen Ruhrgebiet ist er mit großen Teilen der Region gut vertraut. Wolfs Vorgänger Dr. Roland Löffler ist als neuer Direktor zur Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen gewechselt.


Wirtschaft: Deutlich mehr Investitionen  

Die NRW.Bank hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 28 Prozent mehr Fördergeld an westfälische Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen vergeben als im gleichen Vorjahres-zeitraum. Insgesamt bewilligte sie Kredite und Zuschüsse in Höhe von 2,06 Milliarden Euro. Be-sonders im Ruhrgebiet, in Südwestfalen und im Münsterland war die Nachfrage groß. Besonders begehrt waren Förderkredite für Gründer und den Mittelstand. Insgesamt 872 Millionen Euro (plus zehn Prozent) wurden neu bewilligt. Annähernd verdoppelt, auf 674 Millionen Euro, haben sich die Neuzusagen für Kredite zur Finanzierung westfälischer Infrastrukturprojekte wie Schulen, der Breitbandausbau oder auch die Stadtentwicklung.


Gemeinnützigkeitsrecht: Workshop informiert über (Neu-)Regelungen  

Auch die rechtlichen Grundlagen steuerbegünstigter Körperschaften unterliegen einem kontinu-ierlichen Wandel. Nicht zuletzt das Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes (Ehrenamtsstärkungs-gesetz) vom 21. März 2013 brachte wichtige Änderungen. Bis Neuerungen in alle Gremien vor-dringen oder gar umgesetzt werden, kann es Monate oder Jahre dauern. Deshalb bieten der Stiftungsverbund Westfalen-Lippe und die Stiftung Westfalen-Initiative gemeinsam mit der Ge-schäftsstelle Engagementförderung Arnsberg einen kostenlosen Workshop an, der Ehrenamtlern Orientierung und Hilfestellung bietet. Annika Maaßen von der Oberfinanzdirektion NRW gibt am Samstag, 18. November, von 10 bis 14 Uhr im Bürgerzentrum Alter Bahnhof Arnsberg, Cle-mens-August-Straße 116, einen umfassenden Überblick über die gesetzlichen (Neu-) Regelungen und über deren Konsequenzen für die Praxis. Anmeldungen - gern auch unter Angabe der Fragen, die besonders interessieren - sind ab sofort per Email an info at westfalen-initiative.de möglich. Da nur begrenzt Teilnehmerplätze zur Verfügung stehen, werden Anmeldungen in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. 


Bundestagswahl: CDU in der Region klar stärkste Kraft   

Trotz deutlicher Verluste wurde die CDU bei der Bundestagswahl am 24. September auch in Westfalen stärkste Partei. Das belegt eine Erhebung der Statistik-Abteilung des Landschaftsver-bandes Westfalen-Lippe (LWL). Danach erhielten die Christdemokraten 33,4 Prozent der gültigen Zweitstimmen und erreichten damit in etwa denselben Wert wie auf Bundesebene. Für die SPD stimmten in Westfalen 27,0 Prozent der Wähler und damit deutlich mehr als im gesamten Bundesgebiet (20,5 Prozent). Für beide Parteien bedeutet das in Westfalen Verluste in Höhe von je 6,6 Prozentpunkten. Während die CDU besonders im Münsterland und im Sauerland viele Wähler überzeugte, gilt dies für die SPD vor allem im Ruhrgebiet. Drittstärkste Kraft in Westfalen ist die FDP mit 12,1 Prozent (plus 7,5 Prozentpunkte) vor der AFD mit 9,7 Prozent (plus 6,0 Pro-zentpunkte) und den Linken mit 7,2 Prozent (plus 1,3 Prozentpunkte). Für die Grünen stimmten in der Region 6,9 Prozent aller Wähler (minus 0,6 Prozentpunkte). Die Wahlbeteiligung lag in Westfalen mit 75,2 Prozent knapp unter dem bundesweiten Wert (76,1 Prozent). 


Gesellschaft: Besonders auf dem Land ist "Hotel Mama" beliebt  

Viele junge Er-wachsene in Westfalen wohnen noch bei ihren Eltern. Wie jetzt aus einer Erhebung des Statisti-schen Landesamtes hervorgeht, ist besonders in den ländlichen Regionen das "Hotel Mama" sehr beliebt. So wohnten 2015 in den Kreisen Gütersloh (77,4 Prozent), Coesfeld (75,8 Prozent) und Borken (74,7 Prozent) rund drei Viertel aller 18- bis 25-Jährigen noch im elterlichen Haushalt. Ganz anders sieht es in großen Universitätsstädten wie Bochum und Bielefeld mit Quoten von 34,4 beziehungsweise 39,8 Prozent aus. In Münster wohnen mit 27,1 Prozent landesweit die wenigsten jungen Menschen noch bei ihren Eltern. In ganz Nordrhein-Westfalen sind 59 Prozent aller 18- bis 25-Jährigen noch nicht von zu Hause ausgezogen.


Elektromobilität: Ladesäulen sind oft noch Mangelware  

Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos weist in westfälischen Großstädten noch große Lücken auf. Das geht aus einer Studie des CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen hervor. Laut der Untersuchung, in die Daten der sechs wichtigsten Ladesäulenfinder ein-flossen, teilen sich in den größten westfälischen Städten im Schnitt 14.000 Einwohner jeweils eine Ladesäule. Am besten sieht es in Dortmund aus, wo ein Wert von rund 9.000 Einwohnern pro Ladesäule erreicht wird. In Gelsenkirchen hingegen kommen auf eine Ladestation rund 46.000 Bürger. Zwischen diesen beiden Polen liegen Münster  (12.500 Einwohner), Bielefeld (20.000), Bochum (21.000), Hamm (28.500) und Hagen (30.500).  Bundesweit kommen auf eine Ladesäule rund 12.000 Menschen. Die beste Infrastruktur für Elektromobilität verortet die Unter-suchung in Stuttgart (2700 Einwohner pro Ladesäule), die schlechteste in Solingen (53.000). Car-Institutsdirektor Professor Ferdinand Dudenhöffer nennt die Ergebnisse der Studie "ernüchternd".


ÖPNV: 89 Prozent der Züge fahren fast pünktlich  

Die Pünktlichkeit von Regionalzügen in Westfalen hat sich im vergangenen Jahr verbessert. Rund 89 Prozent aller Züge waren pünktlich oder allenfalls leicht verspätet. Das ist der beste Wert seit 2009. Das geht aus dem Qualitätsbericht des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hervor. Demnach wurde die Pünktlichkeit besonders auf den RegionalExpress-Linien verbessert. Aber auch die RegionalBahn-Linien haben zugelegt. Verschlechterungen in einzelnen Bereichen führt der NWL auf Netzüberlastungen, Störungen der Infrastruktur sowie Baustellen entlang der Strecke zurück. 


Wissenschaft: Neuer Preis für Erforschung regionaler Wirtschaftsgeschichte  

Die Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte (GWWG) hat einen neuen Preis für ex-zellente Forschungsarbeiten ausgelobt. Im zweijährigen Turnus werden ab 2018 Masterarbeiten ausgezeichnet, die sich mit der regionalen Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte befassen. Der mit 4.000 Euro dotierte Preis will die Forschung zu Themen "rund um die so spannende und facettenreiche westfälische Wirtschaftsgeschichte anregen" und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.  


Standortkonzept: AOK schließt 49 Kundencenter in der Region  

Die AOK NordWest will in nächster Zeit 49 ihrer Filialen in Westfalen schließen. Mit dem Stand-ortkonzept "Perspektive 2020" reagiert die Krankenkasse nach eigenen Angaben auf die zu-nehmende Digitalisierung in der Branche. Insgesamt sollen in der Region für die rund 2,1 Millio-nen AOK-Versicherten 67 Kundencenter mit neuen Serviceleistungen erhalten bleiben. Die von der Neuorganisation betroffenen Mitarbeiter erhalten Arbeitsplatzangebote an anderen Standor-ten.


Regionenmarketing: Münsterland will Marke werden  

Nach Süd- und Ostwestfalen will sich auch das Münsterland mit einer eigenen Marke im Wett-bewerb der Regionen behaupten. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Institutionen haben dazu gemeinsam mit einer Unternehmensberatung eine Markenidentität festgelegt. Demnach ist das Münsterland naturverbunden, tatkräftig, gemeinschaftlich, aufstrebend und überlegt. Seine Be-wohner zeigen Haltung, sind souverän und führen ein selbstbestimmtes Leben auf gehobenem Standard. Für das Münsterland, das "kultivierteste Landlust" und "ländlichste Urbanität" biete, soll nun ein griffiger Slogan gefunden werden. Bis zum Sommer kommenden Jahres wollen die Akteure zudem passende Leuchtturmprojekte, Produkte und Veranstaltungen planen.


Termine

11. Oktober 2017	
Abschlusspräsentation des Siegener Gymnasiums Am Löhrtor, das zu einer von landesweit 17 "Weltbaustellen" wird. Im Rahmen der Aktion des Eine Welt Netzes NRW trifft urbane Kunst auf das Thema nachhaltige Entwicklung.

6. Oktober bis 11. November 2017	
31 Konzerte, zehn Ausstellungen, vier Exkursionen, zwei Lesungen und zwei Themenabende präsentieren im Rah-men des Münsterland Festival part 9 die Kultur der beiden Partnerländer Island und Griechenland.

7. Oktober bis 5. November 2017 	
Die Weltspitze des Genres gastiert in Konzerten und Work-shops beim Brassfestival "Sauerland-Herbst" in Südwestfa-len.  www.sauerland-herbst.de


Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte