[WestG] [AKT] Margot Spielmann-Preis 2017 - Der Jugendgeschichtspreis des Juedischen Museums Westfalen
Kleine, Pia
Pia.Kleine at lwl.org
Mi Mai 10 13:43:13 CEST 2017
Von: "Thomas Ridder" <info at presse-service.de>
Datum: 10.05.17, 10:11
AKTUELL
Margot Spielmann-Preis 2017 - Der Jugendgeschichtspreis des Jüdischen Museums Westfalen
Seit 2009 schreibt das Jüdische Museum Westfalen einen Wettbewerb für junge Menschen aus, der seit 2015 Margot-Spielmann-Preis heißt. Erwünscht sind jeweils Arbeiten, die sich mit jüdischer Geschichte, Religion und Gegenwart sowie der Geschichte des Nationalsozialismus befassen. Die Initiatoren wollen damit zur intensiven Beschäftigung mit originellen Themenstellungen der jüngeren Geschichte und zu aktiven erinnerungskulturellen Beiträgen ermutigen.
Auch in diesem Jahr schreibt das Museum wieder diesen Schülerwettbewerb aus für Erstlingsarbeiten junger Forscher (Jahresarbeiten / Facharbeiten von Schülern etc.). Dazu sind die Schülerinnen und Schüler aller Schulformen aus Westfalen und dem Rheinland, aufgerufen, ihre Facharbeiten, Wettbewerbsbeiträge, Projekte u.ä., die einen thematischen Bezug zur deutsch-jüdischen bzw. lokalen jüdischen Geschichte und Gegenwart oder zur Religion haben, sich aber auch mit Themen aus der Zeit des Nationalsozialismus befassen können, beim Jüdischen Museum Westfalen einzureichen. Möglich sind u.a. auch Arbeiten aus dem Deutschunterricht zu Werken jüdischer Autoren (z.B. Joseph Roth, Franz Kafka etc.) oder mit jüdischem Inhalt oder aus weiteren Fächern wie Religion, Praktische Philosophie usw. Des Weiteren können auch Gruppenarbeiten und Projekte mit passenden Themenstellungen eingereicht werden.
Eine erfahrene Jury aus Deutsch- und Geschichtslehrern und Historikern wird die Beiträge eingehend prüfen und die drei besten Einzelarbeiten und zwei Projekte zur Prämierung vorschlagen. Die Preise bestehen in Büchern zur jüdischen Geschichte und Kultur sowie Gutscheine für Museumsbesuche einschließlich museumspädagogischer Programme.
In den Jahrgangsstufen Q1 und Q2 der Gymnasien und in den Jahrgängen 11 und 12 der Gesamtschulen werden jährlich interessante Facharbeiten zu den genannten Themenfeldern verfasst. Daher wendet sich das Team des Jüdischen Museums Westfalen mit der Bitte an Sie, verehrte Fachkolleginnen und Fachkollegen, gelungene Arbeiten bei uns einreichen oder die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, diese selbst uns zu zuschicken. Bei den Gruppenarbeiten und Projekte können sich auch jüngere Schülergruppen beteiligen.
Die eingereichten Arbeiten sollten bitte mit einem kurzen Anschreiben versehen werden, das den Verfasser der Arbeit mit Namen, Adresse, Emailadresse und Schulanschrift sowie Alter und Jahrgangsstufe nennt. Die Arbeiten können auch als PDF-Datei gemailt oder als CD eingereicht werden. Einsendeschluss: 31. Juli 2017 Die Jury wird die Ergebnisse des Wettbewerbs im November in einer "kleinen" Feierstunde im Museum vorstellen und die Preise überreichen.
Interessierte wenden sich für Nachfragen und Auskünfte an Thomas Ridder M.A. (02362-951431 oder
ridder at imail.de) bzw. senden ihre Beiträge an folgende Anschrift: Jüdisches Museum Westfalen, Thomas Ridder, Postfach 100622, 46256 Dorsten.
Wer war Margot Spielmann?
Margot war ein jüdisches Mädchen aus Gelsenkirchen, geboren am 21. Mai 1926. 1942 wohnte sie mit ihrer Mutter Luise Kopf, dem Stiefvater Curt Kopf und ihrer Großmutter Henriette Breuer in einem sogenannten Judenhaus in der Augustastraße 7 in Gelsenkirchen.
Luise und Curt Kopf versuchten zusammen mit ihrer Tochter Margot in das unbesetzte Frankreich zu fliehen, wurden aber auf der Flucht verhaftet. Das schwer zuckerkranke Mädchen erlitt einen Schock und kam in ein Krankenhaus in Mülhausen, während ihre Eltern getrennt und deportiert wurden. Ihre Mutter saß bis zu ihrer Deportation im Gefängnis in Münster ein. Margot verblieb im Krankenhaus in Mülhausen. Dort verstarb sie vermutlich im Spätherbst 1942 im Alter von 16 Jahren. Die behandelnde Ärztin teilte später mit, dass Margot vor ihrem Abtransport in ein tiefes Koma gefallen sei. Man habe sich im Krankenhaus absichtlich nicht mehr um die Rettung bemüht, um ihr Deportation und Ermordung zu ersparen.
Das Jüdische Museum Westfalen zeigt in seiner Dauerausstellung ein Poesiealbum von Margot Spielmann. Unter den Eintragungen finden sich die Namen weiterer junger Mädchen, die ebenfalls deportiert und ermordet wurden. Mit der Benennung des inzwischen etablierten Jugendgeschichtspreises nach Margot Spielmann möchten wir die Erinnerung an sie und viele andere Jugendliche aus der Region wachhalten.
INFO
Kontaktdaten:
Jüdisches Museum Westfalen
Thomas Ridder M.A.
Julius-Ambrunn-Straße 1
46282 Dorsten
Tel: 02362-951431
E-Mail: ridder at jmw-dorsten.de
Internet: www.jmw-dorsten.de
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