[WestG] [AKT] Geschichte der juedischen Gemeinde - Vortrag im Stadtarchiv Iserlohn, 11.05.17

[Kleine, Pia]

Von: "Stadt Iserlohn" <info at presse-service.de> 
Datum: 05.05.17, 10:46


AKTUELL

Geschichte der jüdischen Gemeinde - Vortrag im Stadtarchiv Iserlohn, 11.05.17

Am Donnerstag, 11. Mai, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe von Stadtarchiv und Volkshochschule Iserlohn mit dem Themenschwerpunkt "Glaubenssache(n)" fortgesetzt.

Prof. Dr. Arno Herzig aus Hamburg stellt die Geschichte der jüdischen Gemeinde Iserlohn vor. Der Referent war von 1966 bis 1975 Lehrer am Stennergymnasium in Iserlohn und hatte bereits 1970 und 1984 in den Schriftenreihen des Stadtarchivs Iserlohn Veröffentlichungen zur Geschichte der Juden in Iserlohn vorgelegt. Neben der deutsch-jüdischen Geschichte sind die Reformationsgeschichte und die Geschichte Schlesiens Forschungsschwerpunkte des Historikers.

Obwohl im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit vereinzelt Juden in Iserlohn lebten, kam es erst in den 1790er Jahren zur Gründung einer jüdischen Gemeinde. Die vorliegenden Quellen verdeutlichen den sozialen Aufstieg der jüdischen Bürger aus dem Prekariat in den gehobenen Mittelstand. 1819 gab sich die jüdische Gemeinde in Iserlohn als erste in Westfalen eine Synagogenordnung, die sich stark an protestantischen Kultformen orientierte. 1828 bis 1831 entstand die Synagoge an der Mendener Straße, der architektonisch der Rundbogenstil der Schinkelschen Normalkirchen als Vorbild diente. Die Synagoge wurde in der Pogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten verbrannt. Damit wurde die Vernichtung der jüdischen Gemeinde eingeleitet, in deren Folge in den Konzentrationslagern etwa hundert jüdische Bürger aus Iserlohn ermordet wurden. Nach 1945 entstand keine jüdische Gemeinde mehr in Iserlohn.


INFO

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Stadtarchiv in der "Alten Post", Theodor-Heuss-Ring 5. 
Der Eintritt kostet vier Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen zwei Euro.