[WestG] [AKT] Das Urkundenselekt des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen ist mit Digitalisaten online

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Mo Feb 20 09:27:30 CET 2017


Von: "Mechthild Black-Veldtrup" <mechthild.black-veldtrup at lav.nrw.de>
Datum: 17.02.2017, 14:11 
 
 
AKTUELL
 
Das Urkundenselekt des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen ist mit Digitalisaten online

Das Urkundenselekt im Landesarchiv NRW Abt. Westfalen in Münster umfasst 409 großformatige Urkunden mit einer Gesamtlaufzeit von 813 bis ins Jahr 1861. Aus konservatorischen Gründen und wegen ihrer herausragenden Bedeutung werden die Selekturkunden getrennt von ihren Beständen aufbewahrt. Aktuell handelt es sich um 194 Kaiser- und Königsurkunden, 42 Papsturkunden, 154 Privaturkunden und 19 Ablassbriefe.

Dem herausgehobenen Urkundenbestand folgt auch eine überdurchschnittliche Aufmerksamkeit seitens der Forschung und der Öffentlichkeit. Somit beschreitet das Landesarchiv NRW im Spannungsfeld zwischen Benutzungswünschen und Archivalienschutz seit Jahrzehnten eine Gratwanderung. Die Digitalisierung eröffnet nun einen Ausweg aus diesem Dilemma, indem die Nutzung virtualisiert und die Herausgabe der Originale auf das im begründeten Ausnahmefall unbedingt notwendige Maß reduziert wird. Erfüllt werden mit dem Projekt "Urkundenselekt all inclusive" die Bedürfnisse der Benutzer und das Schutzgebot für die Archivalien.

Die älteste Urkunde des Landesarchivs NRW, wohl auch des ganzen nördlichen Deutschlands, ist unsere "KU 1", nämlich das letzte erhaltene von Kaiser Karl dem Großen ausgestellte Königsdiplom vom 9. Mai 813 (Fürstabtei Corvey - Urkunden 1a). Als weitere prominente Beispiele seien das Fragment der ältesten Corveyer Heberolle aus dem 9. oder 10. Jahrhundert angeführt (PRU 2 = Fürstabtei Corvey - Urkunden 42a).
Neben der ältesten Überlieferung des Hauses aus karolingisch-ottonischer Zeit finden sich im Selekt pergamentene Leckerbissen wie die Purpururkunde König Konrads III. für Kloster Corvey vom 23. März 1147 (KU 105 = Fürstabtei Corvey - Urkunden 51a) oder ein prunkvoll illuminierter, immer wieder gerne in Ausstellungen gezeigter Ablassbrief vom 2. Januar 1342 (Stift Fröndenberg - Urkunden 162). 

Neben ihrer besonderen historischen Bedeutung, ihrem Alter oder einer außergewöhnlichen künstlerischen Qualität konnte auch die Beschaffenheit des Siegels oder auch die Anzahl der an einer Urkunde befindlichen Siegel Grund für die Separierung sein, vornehmlich bei den Ablassbriefen. Bei den Herrscherurkunden liegt z.B. eine Urkunde Karls IV. mit anhängender Goldbulle (Domkapitel Münster - Urkunden I B1). Zwei Urkunden betreffend die Vereinigung der Städte des Bistums Münster sind mit 10 bzw. 11 Siegeln (Fürstbistum Münster, Landesarchiv - Urkunden 2888), ein anderes Pergament aus dem Bestand des Klosters Grafschaft mit 8 Siegeln (Kloster Grafschaft - Urkunden 17b) ausgestattet.
 
 
INFO
 
 
Kontakt:
Dr. Mechthild Black-Veldtrup
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Bohlweg 2
48147 Münster
 
Tel.: 0251-48850
Fax: 0251-4885100
E-Mail: westfalen at lav.nrw.de

URL: http://www.archive.nrw.de



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