[WestG] [AKT] Dortmunder Historikerin Hanne Hieber verstorben

Kleine, Pia Pia.Kleine at lwl.org
Fr Dez 9 11:11:33 CET 2016


Von: "Geschichtskultur Ruhr" <geschichtskultur-bounces at hclist.de>
Datum: 08.12.2016, 08:33
Übernahme aus der Liste "Geschichtskultur Ruhr"


AKTUELL

Dortmunder Historikerin Hanne Hieber verstorben
	
Die Historikerin und Pädagogin Hanne Hieber ist am 26. November, ihrem Geburtstag, im Alter von nur 63 Jahren verstorben.

Sie, die vom Theater kam, gehörte zu den ersten, die Frauenstadtrundgänge im Ruhrgebiet entwickelt und in Dortmund durchgeführt haben. Den Zusammenhang von Frauengeschichte und Frauenbewegung hat sie nie aufgegeben. Einen Einblick in ihr umfangreiches und engagiertes Schaffen vermittelt ihre Website Stöckelschuh, http://www.neccessaire.com/stoeckelschuh/

Das von ihr 2011 herausgegebene Buch "Wir wollten die Welt verändern. Dortmunder Feministinnen erinnern sich" widmet sich der autonomen Frauenbewegung ab den 1970er Jahren in Dortmund. Eine Gesamtdarstellung der Frauenbewegung im Ruhrgebiet vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart ist noch zu schreiben und Hanne Hieber, die sich mit diesem Themenfeld über Jahre intensiv beschäftigt hatte, wandte sich mit dieser Arbeit einem relevanten Teil der Bewegung zu: der nicht institutionell- oder parteigebundenen Frauenbewegung in Dortmund. Diese hat - wie andernorts auch - neben der gewerkschaftlichen Frauenbewegung agiert und war Teil der Emanzipationsbewegung von Frauen, die bis heute - durch Beharrlichkeit - beachtliche Ziele erfolgt hat. Hanne Hieber und die Autorinnen des Bandes zeigten auf, dass die Frauenbewegung im Ruhrgebiet an und außerhalb der Fachhochschulen und Universitäten ihren Anfang nahm. Das Buch verdeutlicht, unter welchen Bedingungen Solidarität und Engagement entsteht, welche Themen relevant waren, wie Frauen agiert haben und was erreicht werden konnte, wie zum Beispiel die Einrichtung eines Frauenhauses. Hanne Hieber selber sprach von einer "Selbstbildungsbewegung". Für diese Arbeit wurde sie beim 6. Geschichtswettbewerb des Forum Geschichtskultur  "War was? Heimat im Ruhrgebiet. Erinnerungsorte und Gedächtnisräume" mit einem Preis ausgezeichnet.

Ein Teil ihres Nachlasses befindet sich im Frauenarchiv ausZeiten, siehe http://www.auszeiten-frauenarchiv.de

Susanne Abeck & Dr. Uta C. Schmidt für das Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. und Frauen.ruhr.Geschichte.


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