[WestG] [KONF] Symposium "Industrielle Kulturlandschaften im Welterbe-Kontext", 26./27.02.2015
Pawlitta, Pascal
Pascal.Pawlitta at lwl.org
Mi Feb 25 10:19:03 CET 2015
Von: "Geschichtskultur Ruhr" <geschichtskultur-bounces at hclist.de>
Datum: 24.02.2015, 13:55
Übernahme aus der Liste "Geschichtskultur Ruhr"
KONFERENZ
Symposium "Industrielle Kulturlandschaften im Welterbe-Kontext" - Donnerstag, 26. und Freitag 27. Februar 2015
Das Welterbe-Projekt "Zollverein und die industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet" startet in eine neue Runde. Den Auftakt bildet eine Fachtagung zu Industriellen Kulturlandschaften im Welterbe-Kontext vom 26. bis zum 27. Februar 2015 auf der Kokerei Hansa in Dortmund.
Die Partner des Welterbeprojekts, das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe, der Regionalverband Ruhr, die Emschergenossenschaft und die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, folgen damit der Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 12.06.2014, das Thema unter Berücksichtigung des Begriffs der industriellen Kulturlandschaft weiter zu erforschen. Bei ihrer Entscheidung über die deutschen Vorschläge für die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt hatte die KMK den Ruhrgebietsvorschlag nicht nominiert, aber zu weiteren Forschungen motiviert.
Aus diesem Grund findet nun ein zweitägiges Symposium auf der Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde statt. Durchgeführt wird die Tagung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nationalkomitee ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) und dem Deutschen TICCIH-Nationalkomitee (The International Comittee for the Conservation of the Industrial Heritage).
Im Kreise von Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen, insbesondere der Geographie und Denkmalpflege, wird es darum gehen, den Begriff der industriellen Kulturlandschaft zu schärfen und adäquate Methoden zur Erfassung und Beschreibung der industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet herauszuarbeiten. Die methodischen und konzeptionellen Ansätze werden im Vergleich mit Beispielen aus dem europäischen Raum präsentiert und diskutiert.
Hinweis: Aufgrund der großen Resonanz stehen keine freien Plätze mehr zur Verfügung. Die Tagungsergebnisse werden dokumentiert und publiziert.
Weitere Infos unter www.industriedenkmal-stiftung.de
Hintergrundinformation:
In kommunalen, regionalen und landesweiten Planungsprozessen wird der Kulturlandschaft als Ausdruck ganz unterschiedlicher und im Fluss befindlicher gesellschaftlicher Identitäten zunehmend Aufmerksamkeit gewidmet. Die UNESCO hatte 1992 die Welterbekategorie Historische Kulturlandschaft eingeführt und damit deren Aufnahme in die Welterbeliste eröffnet. 2004 war der Europarat mit der Europäischen Landschafts-konvention, die auf die Förderung, den Schutz, die Pflege und die Gestaltung europäischer Landschaften zielt, gefolgt. Eine Ausdifferenzierung des Begriffs der historischen Kulturlandschaft und seine Anwendung auf sogenannte Stadt- und Großstadtlandschaften bzw. urbane Agglomerationen versucht die "UNESCO-Recommendation on the Historic Urban Landscape" vom November 2011.
Die Diskussion um die historische Kulturlandschaft der letzten Jahre stellt eine wesentliche und grundsätzliche Erweiterung dessen dar, was in den Ideen des Denkmal- und Heimatschutzes um 1900 in Grundzügen bereits verankert war und in den 1970er Jahren weitergedacht wurde: die Definition von historischen Elementen und Strukturen einer Landschaft - sei sie agrarisch, städtisch oder industriell geprägt - als Relikte einer Vergangenheit, die in ihrer Gestalt und Erlebbarkeit in die Gegenwart hineinwirkt und zur Unverwechselbarkeit historischer Orte beiträgt.
Bereits im Oktober 2013 widmeten sich internationale Experten im Rahmen der Tagung "Industrial and Mining Landscapes within World Heritage Context", organisiert von der TU Bergakademie Freiberg - Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) in Zusammenarbeit mit ICOMOS Deutschland und TICCIH Deutschland dem Thema industrieller und bergbaulicher Landschaften im Kontext des UNESCO-Welterbes. Anhand von Fallbeispielen wurde der Umgang mit diesem raumgreifenden Erbe innerhalb der Welterbekonvention der UNESCO erörtert.
Die aktuelle Dortmunder Tagung versteht sich als Fortführung des 2013 begonnenen Dialogs und dient der weiteren Schärfung des Begriffs der industriellen Kulturlandschaft - mit dem Ziel, eine Definition dieses besonderen historischen Kulturlandschaftstypus zu entwerfen, seine prägenden wirtschafts- und siedlungsgeographischen Fragen zu beleuchten und die konstituierenden Bestandteile und Merkmale zu definieren. Im Vergleich und in der Diskussion mit Beispielen aus dem europäischen Raum und in der Analyse des kulturlandschaftlichen Aspektes des Ruhrgebietes werden methodische und konzeptionelle Ansätze präsentiert und diskutiert.
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