[WestG] [LIT] Westfalen in der Vormoderne, Bd. 21: Spannhoff, Leben ohne die Toten

Pawlitta, Pascal Pascal.Pawlitta at lwl.org
Mo Sep 22 12:12:30 CEST 2014


Von: "Christof Spannhoff" <christof.spannhoff at uni-muenster.de>
Datum: 22.09.2014, 11:15 
 
 
LITERATUR
 
Westfalen in der Vormoderne, Bd. 21

Christof Spannhoff, Leben ohne die Toten. Konfliktaustrag und Kompromissfindung im Kontext der Begräbnisplatzverlegungen im Kreis Tecklenburg (1780-1890), 
Aschendorff Verlag, Münster 2014.
392 Seiten, kart.,
ISBN 978-3-402-15060-3
Euro 49,00


Im Zentrum der Studie, die als Dissertation bei Prof. Dr. Werner Freitag (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Historisches Seminar, Abteilung für Westfälische Landesgeschichte) im Projekt C6 des SFB 496 "Profan und heilig: Kirchhöfe als Orte und Räume symbolischer Kommunikation in der ländlichen Gesellschaft Westfalens" erstellt wurde, steht die Analyse von Konflikten, die sich um die Verlegungen von Bestattungsplätzen entsponnen. In Westfalen lagen die Gräberfelder im ländlichen Bereich noch bis weit in das 19. Jahrhundert hinein um die Dorfkirche herum. Der Grund dafür bestand darin, dass sich die Verlegungsvorgänge, die vielfach bereits im ausgehenden 18. Jahrhunderts begonnen hatten, oftmals Jahrzehnte lang hinziehen konnten. Auslöser dieser konfliktreichen Prozesse waren aus der Aufklärung erwachsene sanitätspolizeiliche Vorgaben, die allerdings vielfach in Konkurrenz zu den Begräbnispraktiken der örtlichen Bevölkerung und den dahinter stehenden Ideen traten. Die sepulkralkulturellen Vorstellungen der ländlichen Bevölkerung waren dabei teilweise konfessionell geprägt. Deswegen ist als Untersuchungsgebiet der vorliegenden Studie der ehemalige bikonfessionelle Kreis Tecklenburg gewählt worden, um mögliche Unterschiede zwischen katholischen, evangelischen und gemischtkonfessionellen Orten deutlich machen zu können. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es dabei, Einblicke in die einzelnen Gegenstände, Themen und Ursachen dieser speziellen dörflichen Auseinandersetzungen um die Auslagerung der Grabstellen aus dem Zentrum eines Ortes sowie über die unterschiedlichen Formen des Konfliktaustrags und der Konfliktlösung zu gewinnen.


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