[WestG] [AKT] Museumsarbeit im Verein: Grenzueberschreitender Heimattag in Gronau

Pawlitta, Pascal Pascal.Pawlitta at lwl.org
Mi Jun 4 09:05:04 CEST 2014


Von: "Kreis Borken" <info at presse-service.de>
Datum: 02.06.2014, 14:02


AKTUELL

Museumsarbeit im Verein: Grenzüberschreitender Heimattag in Gronau / Gäste informierten sich über zwei Praxisbeispiele

Was brauchen kleine Museen, um erfolgreich zu sein? Darüber haben beim grenzüberschreitenden Heimattag am Samstag (31. Mai) in Gronau rund 70 Gäste aus dem Kreis Borken und den angrenzenden niederländischen Regionen Achterhoek und Twente diskutiert. Der Tenor: Wichtig, damit ein kleines Museum läuft, sind neben der nötigen finanziellen Basis vor allem ein tragfähiges Thema und engagierte Ehrenamtliche, die Sachverstand und Herzblut einbringen.

Kreisheimatpfleger Alfred Janning als Gastgeber, die stellvertretende Landrätin Silke Sommers und Rainer Doetkotte, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Gronau, hießen die Besucherinnen und Besucher in der Bürgerhalle willkommen. "Wir hoffen hier auch auf Anregungen für unser Regionale-Projekt Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland", betonte Sommers. Denn dort werde es auch darum gehen, kleine kulturelle Einrichtungen zu unterstützen.

Die Gäste des Heimattages informierten sich zunächst über zwei praktische Beispiele, wie "Museumsarbeit im Verein" - so das Thema des Tages - funktionieren kann. Wim Aalderink von der Vereniging Het Museum in Winterswijk erläuterte, wie sich der Verein und sein Museum aktuell neu aufstellen. In einer alten Fabrikhalle werden momentan die Sammlung neu geordnet, pädagogische Konzepte entwickelt und Vorbereitungen für die neuen Außenstellen in der Innenstadt getroffen. Unter dem Titel "Wereld van Wenters" - "Welt von Winterswijk" sollen Gäste demnächst in drei Ladenlokalen eine Zeitreise in das Jahr 1900 unternehmen können. Unterstützt wird die Vereniging dabei von (teils behinderten) Menschen, die an den Arbeitsmarkt herangeführt werden sollen.

Richard Sühling, Vorsitzender des Heimatvereins Raesfeld, skizzierte die Idee des Museums am Schloss, das der Verein betreibt. In dem alten Ackerbürgerhaus können Besucherinnen und Besucher mehr über Raesfeld in den Jahren 1939 bis 1945 erfahren. Sühling plädierte dafür, sich in einem Museum für ein Schwerpunktthema zu entscheiden. Es würden schließlich nicht Dutzende Museen, die das Gleiche zeigten, gebraucht.

Welche Ideen der Kreis Borken und die Stadt Vreden mit dem Kulturhistorischen Zentrum Westmünsterland verfolgen, erläuterte Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport des Kreises Borken. Das Zentrum solle zur Drehscheibe für kulturelle Bildung und zum Kompetenzzentrum für kleinere Kultureinrichtungen, Initiativen und Heimatvereine werden. Praktische Beispiele, die schon jetzt in diese Richtung wiesen, seien die Entwicklung von Unterrichtseinheiten für Museen und Archive und die Ausbildung regionaler Museumsführerinnen und -führer.

Kooperationspartner beim grenzüberschreitenden Heimattag war Gelders Erfgoed. In diesem Verbund sind derzeit 131 Museen, Vereine, Archive und Bibliotheken aus dem Gelderland aktiv, die sich allesamt mit der regionalen Kultur auseinandersetzen. Dr. Jette Janssen stellte das Konzept vor. Gelders Erfgoed biete Fortbildungen an, unterstütze in der gemeinsamen Vermarktung und vertrete die Interessen der Kultureinrichtungen gegenüber Politik und Verwaltung. Wichtig seien gegenseitiges Vertrauen und die Bereitschaft, Unterstützung anzunehmen.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit könne dabei zukünftig eine stärkere Rolle spielen, waren sich die Teilnehmer einig. Themen und Geschichten, die die Nachbarn verbinden, könnten dabei Ankerpunkte sein, so Elisabeth Büning.


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