[WestG] [LIT] Buchvorstellung: Kirchenvisitationsprotokolle des Fuerstentums Minden von 1650, Petershagen, 17.09.2013
Pawlitta, Pascal
Pascal.Pawlitta at lwl.org
Mi Sep 11 09:17:59 CEST 2013
Von: "Burkhard Beyer " <burkhard.beyer at lwl.org>
Datum: 10.09.2013, 12:51
LITERATUR
Einladung zur Buchvorstellung in Petershagen
Am 17. September 2013 um 19.30 Uhr laden die Historische Kommission für Westfalen und der Mindener Geschichtsverein zur Vorstellung des Buches "Die Kirchenvisitationsprotokolle des Fürstentums Minden von 1650" von Dr. Hans Nordsiek in die Petrikirche in Petershagen (Hauptstraße) ein. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen, der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Als Einführung in das Werk wird Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, der Erste Vorsitzende der Historischen Kommission für Westfalen, die Quellengattung der Kirchenvisitationsprotokolle vorstellen. Anschließend wird Dr. Hans Nordsiek die wesentlichen Ergebnisse des von ihm bearbeiteten Bandes beschreiben. Dabei wird er interessante Einblicke in die Kirchenorganisation, aber auch in die Lebenswirklichkeit der Bewohner des Fürstentums Minden kurz nach Ende des Dreißigjährigen Krieges geben.
Zum Buch:
Minden war das einzige Fürstbistum in Westfalen, in dem sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation und das evangelische Bekenntnis vollständig und endgültig durchgesetzt hatten. Daher wurde es durch die Bestimmungen des Westfälischen Friedens 1648 säkularisiert und als weltliches Fürstentum dem Kurfürsten von Brandenburg zugesprochen, der es 1649/50 in Besitz nahm. Unmittelbar darauf erfolgte 1650 die erste landesweite Visitation aller Kirchspiele, soweit sie dem Landeskonsistorium und dem Superintendenten unterstanden.
Es sollte die einzige Gesamtvisitation bis 1806 bleiben. Schon deshalb sind die hier publizierten Visitationsprotokolle von 1650 eine wichtige Quelle zur Landes- und Kirchengeschichte. Sie beschreiben konkret und detailliert die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges in jedem einzelnen Kirchspiel. Sie benennen die Anzahl der Gemeindemitglieder, die Patronatsherren der Kirchen und Pfarrstellen, die Altarmänner und Küster, berichten über Gottesdienst und Lebenswandel der Gemeindemitglieder, die Herkunft und Ausbildung der Pfarrer und Lehrer, das örtliche Schulwesen und die Armenfürsorge. Zum besseren Verständnis ist der Edition eine ausführliche Einführung vorangestellt. Darin werden Grenzen, Struktur und Binnengliederung des Territoriums, seine Verfassung, Verwaltung und Konfessionsverhältnisse vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Entstehung der Pfarreien. Schließlich werden die Eigenheiten der "Territorialkirche" Minden nachgewiesen und dargestellt.
Als die Kirchspiele 1650 visitiert wurden, begann auch im Fürstentum Minden das Zeitalter des fürstlichen Absolutismus. Die Visitationsprotokolle lassen erkennen, was die Kurfürsten in Berlin unter Recht, Ordnung und Gehorsam verstanden - und was ihre Untertanen unter einem christlichen Lebenswandel zu verstehen hatten.
Bibliographische Informationen:
Hans Nordsiek:
Die Kirchenvisitationsprotokolle des Fürstentums Minden von 1650.
Mit einer Untersuchung zur Entstehung der mittelalterlichen Pfarrkirchen und zur Entwicklung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Minden
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 7).
Münster: Verlag Aschendorff 2013,
ISBN 978-3-402-15113-6,
Festeinband, 598 Seiten, 3 Karten in Einbandtasche,
Ladenpreis 49,00 Euro.
Ab sofort in jeder Buchhandlung erhältlich!
INFO
Historische Kommission für Westfalen
Tel.: 0251 / 591-4720
E-Mail: hiko at lwl.org
Mindener Geschichtsverein
Tel.: 0571 / 972-200
E-Mail: info at mindener-geschichtsverein.de
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