[WestG] [AKT] Ruethener Friedhöfe im Wandel der Zeiten, 24.03.2013
Marcus Weidner
Marcus.Weidner at lwl.org
Fr Mär 22 10:06:09 CET 2013
Von: "Friedhelm Sommer" <stadtarchiv at ruethen.de>
Datum: 21.03.2013, 15:59
AKTUELL
Thematische Stadtführung "Rüthener Friedhöfe im Wandel der Zeiten"
Auf dem Areal der historischen Rüthener Altstadt befinden sich insgesamt 4 Friedhöfe u. Begräbnisplätze aus verschiedenen Epochen der stadtgeschichtlichen Entwicklung. So dienten von der Stadtgründung (1200) an über 600 Jahre ausschließlich die Bereiche um die beiden Rüthener Stadtkirchen den christlichen Einwohnern zu Bestattungszwecken. Diese beiden sogen. Kirchhöfe weisen noch heute durch ihre Erscheinungsformen und einige überkommene Grabdenkmäler aus alter Zeit auf ihre ursprüngliche Funktion hin. Seit 1625 erhielten die in Rüthen lebenden Juden einen Graben der Stadtbefestigung vom Magistrat als dauerhaften Begräbnisplatz zugewiesen, der auf Grund seiner besonderen Topopgrafie als der älteste original erhaltene jüdische Bestattungsbereich in Westfalen gilt. Schließlich wurde 1826 auf dem Gelände der ehemaligen erzbischöflichen Rüdenburg ein neuer christlicher Friedhof angelegt, der auch gegenwärtig noch die in der Stadt Verstorbenen aufnimmt u. Grabdenkmäler aus verschiedenen Zeitphasen seit seiner Entstehung aufweist. Die Anlegung der jeweiligen Begräbnisplätze, die Bestattungsformen und insbesondere die Gestaltung der Grabdenkmäler wurden stets von den Auswirkungen der unterschiedlichen konfessionellen, sozioökonomischen u. kulturgeschichtlichen Verhältnisse und Zeitströmungen beeinflusst, wie sie auch gegenwärtig bei uns von sich stark verändernden gesellschaftlichen Tendenzen geprägt sind. Die Erscheinungsformen von Friedhöfen, ihrer Grabstätten u. -denkmäler, waren und bleiben damit Zeit bezogene Spiegelbilder der jeweiligen kulturgesellschaftlichen Verhältnisse, dienen in ihren differenzierten stilistischen Ausdrucksweisen zunächst der biografischen Dokumentation, waren und bleiben vor allem aber immer beredte Darstellungsobjekte der geistig-individuellen wie auch gesellschaftlich orientierten Auseinandersetzung mit dem Tod.
Die thematisch ausgerichtete Stadtführung will diese vielfältige Aussagekraft anhand ausgewählter Beispiele auf den örtlichen Friedhöfen verdeutlichen u. erläutern und so den Teilnehmern den großen kulturgeschichtlichen Gehalt der Begräbnisplätze in und am Rande der Rüthener Altstadt in anschaulicher Form vermitteln.
INFO
Beim Besuch der jüdischen Begräbnisstätte ist für männliche Teilnehmer das Tragen einer Kopfbedeckung erforderlich.
Die Führung findet am Sonntag, den 24.03.13 (Palmsonntag) statt u. dauert ca. 1,5 h. Treffpunkt ist um 14.00 h der Bereich des hist. Hachtores (=nördlicher Altstadtzugang, Hachtorstraße). Kosten: 2,- € p.P., Kinder: 1,- € p.P.
Kontakt
Friedhelm Sommer
Stadtarchiv Rüthen
Hachtorstr. 24
59602 Rüthen
Tel.: 02952/89140
Fax: 02952/89141
E-Mail: stadtarchiv at ruethen.de
URL: www.ruethen.de
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