[WestG] [AKT] Neues "Centrum für Niederdeutsch" in Muenster eroeffnet am 21.06.2013
Marcus Weidner
Marcus.Weidner at lwl.org
Fr Jun 14 11:44:38 CEST 2013
Von: "Pressestelle der WWU Münster"<pressestelle at uni-muenster.de>
Datum: 14.06.2013, 11:31
AKTUELL
Die (Wieder-)Entdeckung des Niederdeutschen
Neues "Centrum für Niederdeutsch" eröffnet am 21. Juni am Germanistischen Institut der Universität Münster
Niederdeutsch als Regionalsprache zu bewahren und wieder stärker in das Bewusstsein und den alltäglichen Sprachgebrauch der Bevölkerung zu rücken, ist Aufgabe und erklärtes Ziel eines neuen fächerübergreifenden Zentrums am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Das "Centrum für Niederdeutsch" (CfN) wird am Freitag, 21. Juni, feierlich eröffnet. Zu der Veranstaltung, die um 14.15 Uhr in der Aula des Stein-Hauses, Schlossplatz 34, beginnt, sind alle Interessierten willkommen.
Im Mittelalter war Niederdeutsch eine Sprache, die sowohl mündlich als auch schriftlich in vielen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens benutzt wurde. Im Süden sprach und schrieb man Hochdeutsch, im Norden Niederdeutsch. Mit der Herausbildung der neuhochdeutschen Standardsprache in der Mitte des 17. Jahrhunderts büßte das Niederdeutsche jedoch viele seiner Funktionen ein. Heute wird Niederdeutsch meistens Plattdeutsch genannt und fast ausschließlich gesprochen, kaum noch geschrieben.
Eine Hauptaufgabe des Centrums für Niederdeutsch ist die Dokumentation und wissenschaftliche Untersuchung von niederdeutschen Sprachzeugnissen. Trotz seiner institutionellen Verankerung am Germanistischen Institut ist das Centrum jedoch nicht als wissenschaftliche Einrichtung einer Einzeldisziplin konzipiert, sondern auf interdisziplinäre Zusammenarbeit ausgerichtet. Als Ort der Vernetzung richtet sich die Einrichtung an alle Wissenschaftler, die an philologischen oder kulturwissenschaftlichen Forschungsprojekten mit direktem Bezug zum Niederdeutschen oder norddeutschen Raum arbeiten.
Geleitet wird das CfN von Prof. Dr. Helmut Spiekermann, der am Germanistischen Institut die Professur für Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch innehat. Bei der Eröffnung des Zentrums werden neben Prof. Spiekermann auch WWU-Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein sowie der Dekan des Fachbereichs Philologie, Prof. Dr. Christoph Strosetzki, und die Direktorin des Germanistischen Instituts, Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf, Grußworte sprechen. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Michael Elmentaler von der Universität Kiel. Er spricht ab 14.45 Uhr über das Thema "Die Zukunft des Niederdeutschen. Zur Entwicklung der norddeutschen Regionalsprache zwischen dialektalem Wandel und Bildungspolitik."
INFO
http://www.uni-muenster.de/Germanistik/
Germanistisches Institut
http://www.uni-muenster.de/Germanistik/Lehrende/spiekermann_h/
Prof. Dr. Helmut Spiekermann
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