[WestG] [AKT] Vortrag: Hightech fuer alte Scherben!, Paderborn, 08.05.2012

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Mai 7 11:41:20 CEST 2012


Von: "Marianne Witt-Stuhr" <schriftfuehrer at
altertumsverein-paderborn.org> 
Datum: 04.05.2012, 12:47 
 

AKTUELL
 
Hightech für alte Scherben! 
Röntgenspektroskopische Untersuchungen an Fensterscherben des 
Paderborner Domes

Archäologie ist heute eine Hightech-Disziplin, die nicht nur 
auf die interdisziplinäre, sondern längst auch auf 
internationale Zusammenarbeit setzt. Ihre Methoden führten nun 
bei der Untersuchung der mittelalterlichen Fensterfragmente des 
Paderborner Domes zu neuen Erkenntnissen: Im Juni werden die 
ersten Ergebnisse der Paderborner Domfensterforschung in New 
York auf einer internationalen Konferenz im Metropolitanmuseum 
vorgestellt.

Prof. Josef Hormes, (Universität Saskatoon, Kanada) berichtet 
über das spannende Projekt in der Vortragsreihe des 
Altertumsvereins Paderborn am Dienstag, 8. Mai 2012 um 19.30 
Uhr an der Theologischen Fakultät Paderborn (Kamp 6, Hörsaal 2) 
und erklärt dabei anschaulich die neuen technische 
Analyseverfahren. Mit ihren modernen Untersuchungsmethoden 
können die Glasspezialisten heute viel über altes Glas 
herausfinden: Im ägyptischen Glas finden sie vor allem die 
Asche von bestimmten Salzpflanzen, in römischem Glas 
Mineralnatron, während im mitteleuropäischen, mittelalterlichen 
Glas besonders verschiedene Baum-Aschen vorkommen. Neue 
Analysen helfen auch den Paderborner Wissenschaftlern, die 
Vorgänge der regionalen Glasproduktion besser zu verstehen. 
Professor Josef Hormes hat die archäologischen 
Fensterscheibenreste aus der Paderborner Domgrabung von 1978 
bis 1983 untersucht und kann wichtige Hinweise zur Herkunft des 
Glases, zur Verwendung der Farbpigmente (Glasfärbung) und zum 
Alter der Fundstücke geben.

Der kanadische Wissenschaftler stellt in seinem Vortrag beim 
Altertumsverein zwei spezielle Röntgentechniken vor: die 
Röntgenfluoreszenz und die Röntgenabsorptionsspektroskopie. Die 
Röntgenfluoreszenz ermittelt die Elementzusammensetzung ohne 
das historische Material zu beschädigen (incl. von 
Spurenelementen, die in extrem geringer Konzentration 
vorliegen). Die Röntgenabsorptionsspektroskopie ermöglicht 
außerdem eine ebenfalls zerstörungsfreie "chemische Analyse" 
von Elementen. Diese neuen Methoden bringen aber nicht nur 
detaillierte wissenschaftliche Erkenntnisse, sie helfen den 
Forschern auch künftig bei der Konservierung und Restaurierung 
der historischen Funde.
 

INFO
 
Veranstaltungsdaten: 
Vortrag beim Altertumsverein Padeborn
Datum: 8.5.2012 um 19.30 Uhr
Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens - 
Abteilung Paderborn

Theologischen Fakultät Paderborn 
Kamp 6
Hörsaal 2


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