[WestG] [AKT] Dehio-Handbuch der Kunstdenkmaeler in Westfalen vorgestellt

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Jan 19 10:27:40 CET 2012


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 17.01.2012, 13:57


AKTUELL

Klassiker der Kunstgeschichte als Neuausgabe
Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Westfalen vorgestellt

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und das Institut 
für vergleichende Städtegeschichte (IStG) an der Universität 
Münster haben gemeinsam die Neuausgabe des Dehio-Handbuches der 
Deutschen Kunstdenkmäler für Westfalen erarbeitet. LWL-Direktor 
Dr. Wolfgang Kirsch betonte bei der Präsentation des neuen 
Dehio-Bandes am Dienstag (17.01.) im Gelsenkirchener 
Musiktheater im Revier (MiR), dass die nun vorgelegte 
Überarbeitung der Ausgabe von 1969 von herausragender Bedeutung 
sei: "Das 1.340 Seiten starke Handbuch stellt eine 
wissenschaftliche Auswahl von knapp 5.000 Denkmälern aus dem 
gesamten westfälischen Bestand vor und ist so das gültige 
Verzeichnis aller wichtigen ortsfesten Kunstdenkmäler in 
Westfalen-Lippe. Damit hat es nicht nur das Format der Bibel, 
es ist auch so etwas wie die westfälische Denkmal-Bibel."

Dieter Gebhard, Vorsitzender der Landschaftsversammlung 
Westfalen-Lippe und Kuratoriumsvorsitzender der 
LWL-Kulturstiftung, unterstrich, dass die mit Mitteln der 
LWL-Kulturstiftung, Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der 
Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung 
realisierte Neubearbeitung nicht nur deutschlandweite, sondern 
auch europaweite Bedeutung habe: "Die Publikation erschließt 
Fachleuten und interessierten Laien gleichermaßen die viel zu 
oft unterschätzten und teilweise zu wenig bekannten Denkmäler 
Westfalens."

Der neue Band "Westfalen" erscheint im Deutschen Kunstverlag im 
Rahmen der bundesweiten Buchreihe "Handbuch der Deutschen 
Kunstdenkmäler", die vor rund 100 Jahren von dem 
Kunsthistoriker Georg Dehio begründet wurde. Karl Jasper, 
Leitender Ministerialrat im NRW-Bauministerium, freute sich, 
dass mit dem neuen Band "Westfalen" und dem Band "Rheinland" 
aus dem Jahr 2005 nun für ganz Nordrhein-Westfalen eine gültige 
Übersicht vorliegt, deren Herausgabe das Ministerium 
unterstützt hat: "Kunstdenkmäler erhalten als kulturelles Erbe 
ein lebendiges Bild vergangener Zeiten und leisten so einen 
wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität in NRW".

Herausgegeben wird die Überarbeitung von der Wissenschaftlichen 
Vereinigung zur Fortführung des kunsttopographischen Werkes von 
Georg Dehio e.V., dem IStG und der Vereinigung der 
Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland (VdL), 
vertreten durch die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und 
Baukultur in Westfalen. Dr. Markus Harzenetter, Leiter der 
LWL-Denkmalpflege und 2. Vorsitzender der VdL, unterstrich die 
Bedeutung der kontinuierlichen Erfassung und Bewertung für die 
Denkmalpflege: "Nur was erkannt und damit auch bekannt ist, 
kann wirkungsvoll geschützt und erhalten werden."

In die wissenschaftliche Leitung des Projektes und die Auswahl 
der Kunstdenkmäler brachte Dr. Ursula Quednau ihre langjährige 
Erfahrung als ehemalige Leiterin des Referates für 
Inventarisierung und Bauforschung der LWL-Denkmalpflege ein: 
"Im Sinne eines erweiterten Denkmalbegriffs werden in dem 
westfalenweiten Überblickswerk erstmals auch Gattungen wie 
herausragende Denkmäler der Industriekultur, bürgerliche 
Wohnhäuser, bäuerliche Privatbauten, Gärten und Bauten der 
Nachkriegsmoderne, zu denen auch das Gelsenkirchener 
Musiktheater im Revier (MiR) zählt, berücksichtigt. Damit ist 
das Dehio-Handbuch die einzige Publikation, die den gesamten 
herausragenden historischen Architekturbestand von 
Westfalen-Lippe vorstellt".

Die Kunsthistoriker des Dehio-Autorenteam verfassten unter der 
Gesamtorganisation von Dr. Angelika Lampen vom IStG zu jedem 
Denkmal eine komprimierte Beschreibung. "Eingerahmt werden die 
Darstellungen der Kunstdenkmäler durch die historischen 
Einleitungen wie auch farbigen Detail- und Übersichtskarten des 
IStG, die auf die jeweilige Denkmalauswahl des spezifischen 
Ortes abgestimmt sind", erläuterte Prof. Dr. Werner Freitag, 
Leiter des IStG, das Konzept dieses Klassikers der 
Kunstgeschichte.

Hintergrund:
1912 erschien das Buch "Nordwestdeutschland" in der Reihe 
"Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler", die der 
Kunsthistoriker Georg Dehio 1900 ins Leben gerufen hatte. In 
diesem Band wurde das Gebiet des heutigen Westfalens nur als 
Teil eines erheblich größeren Bearbeitungsgebiets behandelt. 
Ein eigenständiger Band "Westfalen" erschien erstmals 1969, der 
nun durch die Neuauflage aktualisiert und erweitert vorliegt. 
Das Buch erscheint innerhalb einer Buchreihe im Deutschen 
Kunstverlag, die alle Bundesländer umfasst.


INFO

Georg Dehio.

Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen II: 
Westfalen Erschienen im Deutschen Kunstverlag, 1340 Seiten mit 
96 Plänen und Grundrissen, einem Künstlerverzeichnis und einem 
Glossar sowie einem vierfarbigen Kartenteil, 12 x 18 cm, Leinen 
mit Schutzumschlag, 58 Euro, ISBN 978-3-422-03114-2.

Vorgängerbände:
1969: Hauptautoren Dorothea Kluge und Wilfried Hansmann
1977: unveränderte Neuauflage von 1969
(beide Ausgaben auch als Sonderausgaben der Wiss. 
Buchgesellschaft Darmstadt)

1986: unveränderte Neuauflage von 1969/1977 mit Nachträgen (94 
zusätzliche Objekte als 10-seitiger Anhang auf eigenem Papier 
gedruckt); Umfang 664 Seiten


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