[WestG] [AKT] Fossilfund in Ruethen: Ehrenamtlicher Mitarbeiter des LWL entdeckt bisher unbestimmtes Wirbeltier-Fossil

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Aug 23 11:40:50 CEST 2012


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 23.08.2012, 10:10


AKTUELL

Fossilfund in Rüthen
Ehrenamtlicher Mitarbeiter des LWL entdeckt bisher unbestimmtes 
Wirbeltier-Fossil

Im Mai dieses Jahres informierte Ulrich Kaplan aus Gütersloh 
das LWL-Museum für Naturkunde in Münster über einen besonderen 
Fossilfund in Rüthen (Kreis Soest). Kaplan mutmaßt, dass es 
sich beispielsweise um einen Schwimmsaurier handeln könnte. In 
einem Block aus Kalksteinen der Ober-Kreide-Zeit hatte er 
Knochenreste von einem Wirbeltier entdeckt. Ulrich Kaplan ist 
seit Jahren ehrenamtlich für das Museum des 
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in der 
paläontologischen Denkmalpflege tätig. Bei einer Profilaufnahme 
der anstehenden Kreideschichten machte der wissenschaftlich 
arbeitende Hobby-Fossilforscher den Fund.

Die Fundstelle wurde zwei Tage später von LWL-Mitarbeitern in 
Augenschein genommen. Das Gestein mit dem Fossil liegt an der 
Basis der Ober-Kreide in der sogenannten 
Baddeckenstedt-Formation. Das Alter des Gesteins liegt bei 
zirka 99 Millionen Jahren.

LWL-Paläontologe Dr. Detlef Grzegorczyk: "Diese unter marinen 
Bedingungen gebildeten Schichten enthalten normalerweise fast 
ausschließlich Reste von wirbellosen Tieren wie Muscheln, 
Schnecken, Ammoniten usw. Daher stellt der Fund dieses 
Wirbeltier-Knochens eine wissenschaftliche Besonderheit dar." 
Im Steinbruch abgebaut wird der unter den kalkigen Gesteinen 
anstehende Rüthener Grünsandstein der jüngsten Unter-Kreide.

Sichtbar ist der Knochen bisher nur in einer zirka ein 
Zentimeter dicken Schichtfuge in dem größeren Gesteinsblock. 
Mit dem Steinbruch-Besitzer, Martin Kirsch (Steinmetz und 
Bildhauer), war vereinbart worden, dass er den Block mit 
schwerem Gerät aus der Wand löst und an eine gut erreichbare 
Stelle auf der Steinbruch-Sohle transportiert. Von hier wird 
der Block anschließend ins Museum nach Münster gebracht. Hier 
wird das Knochen-Material dann von den Spezialisten des LWL 
vollständig freigelegt und präpariert um herauszufinden, wie 
bedeutend das Stück ist.


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