[WestG] [KONF] Neid, Ressentiments, Ueberlegenheitsgefuehl - Gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen gestern und heute, Bueren, 22.09.2012
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Aug 21 11:33:27 CEST 2012
Von: "Karin Stelte" <steltek at kreis-paderborn.de>
Datum: 14.08.2012, 09:53
KONFERENZ
Wissenschaftliches Symposium
In Kooperation mit dem Förderverein Kreismuseum Wewelsburg. e.V.
Neid, Ressentiments, Überlegenheitsgefühl -
Gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen gestern und heute
Büren, 22.09.2012
Das wissenschaftliche Symposium soll Mentalitäten und
Strömungen diskutieren, die zu Ausgrenzung, Gewalt und
letztlich Völkermord führen.
Programm
14.00 Uhr Begrüßung
Stellvertretender Landrat Wolfgang Schmitz
Dr. Franz Josef Winter (Vorsitzender des Fördervereins)
Referent/innen
Dr. Isabel Enzenbach
Antisemitismus als soziale Praxis
Ausgehend von der Entstehung des modernen Antisemitismus am
Ende des 19. Jahrhunderts diskutiert Dr. Isabel Enzenbach die
überlieferten Traditionen und neuartigen judenfeindlichen
Ressentiments. Anhand von Alltagsobjekten wie Postkarten,
Karikaturen und Aufklebern erläutet sie die wesentlichen Bilder
und Semantiken des Antisemitismus. Das Feindbild wird dabei
nicht nur als antimoderne Weltanschauung, sondern auch als
soziale und kommunikative Praxis beschrieben.
Dr. Isabel Enzenbach ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des
Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen
Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind jüdische
Geschichte und Gegenwart sowie insbesondere die europäische
Unterrichtspraxis zur Vermittlung von Wissen über Antisemitismus.
Dr. Silke Schneider
"Natürliche Ungleichheit": Zu feministischen Diskussionen über
gesellschaftliche Ausgrenzung, Antisemitismus und Rassismus
Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Ungleichheit und
deren Legitimationen war zentral für die Entwicklung von
Frauenbewegungen und Feminismus. Gleichzeitig ist das
Spannungsfeld von Gleichheit und Differenz der feministischen
Debatte von Beginn an eingeschrieben: die Konfrontation mit
traditionell, religiös oder biologisch begründeter Ungleichheit
der Geschlechter führte auf der einen Seite zu Gegenpositionen
und Gleichheitsforderungen, auf der anderen Seite zu einem
positiven Bezug auf die Geschlechterdifferenz bin hin zu
überhöhten Weiblichkeitsidealen. Während die erste
Frauenbewegung soziale Differenzen zwischen Frauen eher
bezüglich der Zugehörigkeit zu unterschiedlichen
gesellschaftlichen Schichten thematisierte, sind "rassische",
ethnische und kulturelle Differenzen für die zweite
Frauenbewegung zur Herausforderung geworden. Der Bezug auf
„natürliche“ Ungleichheiten verbindet die Phänomene von
Sexismus und Rassismus, außerdem sind geschlechtsspezifische
Ausprägungen von Rassismus und Antisemitismus in historisch
unterschiedlicher Form aufgetreten. Der Vortrag problematisiert
die Naturalisierung gesellschaftlicher Ungleichheiten, stellt
Beispiele geschlechtsspezifischer Ressentiments vor und
diskutiert feministische Reaktionen und Positionierungsversuche.
Dr. Silke Schneider ist Politikwissenschaftlerin und hat mit
einer Arbeit über „Verbotener Umgang. Ausländer und Deutsche im
Nationalsozialismus“ promoviert. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind
politische Kulturforschung und historische Grundlagen der
Politik, Diskursanalyse sowie Theorie und Politik der
Geschlechterverhältnisse. Silke Schneider ist z. Zt.
Lehrbeauftragte der Evangelischen Hochschule Berlin und seit
1999 Mitherausgeberin der Femina Politica. Zeitschrift für
feministische Politikwissenschaft. 16.00 Uhr Kaffeepause
Dr. Volker Weiß
Kontinuitäten des Ressentiments. Von Oswald Spengler bis Thilo
Sarrazin.
Dr. Volker Weiß analysiert abschließend aktuelles Elitedenken
und Überlegenheitsdünkel in Deutschland. Er schlägt dabei einen
historischen Bogen von deutschsprachigen Autoren seit Ende des
19. Jahrhunderts bis zur "Sarrazin-Debatte" und zeichnet einen
Wandel in der Debatte nach. Hatte nach 1945 die Beschwörung
eines kulturellen und nationalen Verfalls der
„Untergangsliteratur“ vor allem in den Kreisen der „Neuen
Rechten“ Anklang gefunden, so wurden deren Inhalte im Schatten
von "Deutschland schafft sich ab" auf der breiten politischen
Bühne diskutiert.
Dr. Volker Weiß ist Historiker und Publizist, Lehrbeauftragter
am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg und Autor
zahlreicher Aufsätze und Artikel zur Geschichte und Gegenwart
der extremen Rechten. Er ist Mitglied im Villigster
Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und
Antisemitismus e.V. 2009 promovierte er mit der Arbeit "Moderne
Antimoderne. Arthur Moeller van den Bruck und der Wandel des
Konservatismus in Deutschland". Paderborn (Schöningh) 2012. Er
ist Autor des Buches "Deutschlands Neue Rechte. Angriff der
Eliten von Spengler bis Sarrazin". Paderborn (Schöningh) 2011.
Nach jedem Vortrag besteht die Möglichkeit, im Plenum Fragen an
die Referenten zu stellen, eine größere Diskussionsrunde
beschließt das Symposium.
ca.18.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Information
Um Anmeldung wird bis zum 18.09.2012 gebeten.
Die Teilnahme ist kostenlos.
INFO
Veranstaltungsdaten:
4. Symposium
Datum: 22.09.2012
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren
Tel.: 02955 76 220
Fax: 02955 76 22 22
E-Mail: kreismuseum.wewelsburg at t-online.de
URL: www.wewelsburg.de
Kontakt:
Gabi Both
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren
Tel.: 02955 76 22 0
Fax: 02955 76 22 22
E-Mail: kreismuseum.wewelsburg at t-online.de
URL: www.wewelsburg.de
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