[WestG] [AKT] Themenabend im Stadtarchiv: Hausbesetzungen in Muensters Presse und Politik 1970 bis 1982, Muenster, 15.09.2011

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Sep 12 11:17:03 CEST 2011


Von: "Stadt Münster" <info at presse-service.de>
Datum: 09.09.2011, 10:36


AKTUELL

"Abbruch wünschenswert"
Themenabend im Stadtarchiv / Hausbesetzungen in Münsters Presse 
und Politik 1970 bis 1982 / Frauenstraße 24

Als eine "Aktion friedlicher, aber verzweifelter 
Wohnungssuchender" bezeichneten die rund 30 Studierenden und 
Lehrlinge die erste Hausbesetzung in der Geschichte des 
münsterschen "Häuserkampfes". Der nächste Themenabend im 
Stadtarchiv am Donnerstag, 15. September, greift die 
Hausbesetzungen der Jahre 1970 bis 1982 in Münster auf.

Am Mittwoch, 15. November 1972 um 15 Uhr besetzten Mitglieder 
des "Aktionsrates Wohnungsnot" das Haus Grevener Straße 31. 
Bereits ein Jahr lang stand dieses Gebäude leer, es sollte für 
den geplanten Umbau des Kreuzungsbereiches abgerissen werden. 
Damit begann eine viele Jahre andauernde, zum Teil sehr hitzige 
Auseinandersetzung um fehlenden Wohnraum und besetzte Häuser in 
der Stadt.

Der bekannteste Fall ist die Besetzung des Hauses Frauenstraße 
24 am 3. Oktober 1973. Aber auch die nächtliche Besetzung der 
Häuser in der Sertürner Straße, an der sich etwa 500 Personen 
beteiligten, die Besetzung der Marientalstraße 8 oder des 
Coca-Cola-Gebäudes an der Steinfurter Straße sind manch einem 
noch in der Erinnerung.

Alle Aktionen haben zu einem umfangreichen Medien-Echo geführt. 
Nicht nur die Westfälischen Nachrichten und die Münstersche 
Zeitung berichteten über die Ereignisse, auch die sogenannten 
alternativen Blätter wie Knipperdolling, Stadtblatt und Grünes 
Blatt sowie der Semesterspiegel informierten regelmäßig über 
die Aktivitäten der Hausbesetzerszene.

Inwieweit es den Hausbesetzern in Münster in den Jahren 1970 
bis 1982 gelang, ihre Themen, Forderungen und Ziele in der 
Lokalpresse und auf der Tagesordnung des Stadtrates zu 
platzieren, hat Jessica Bönsch untersucht. Die Historikerin hat 
sowohl Flugblätter und Veröffentlichungen der Hausbesetzer als 
auch die Medienresonanz und die Protokolle der öffentlichen 
Sitzungen des Rates der Stadt Münster aus dieser Zeit 
analysiert. Ihre Ergebnisse stellt sie anhand von Beispielen 
vor.


INFO

Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8 in Coerde
15. September, 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.


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