[WestG] [AKT] Westfaelische Kulturkonferenz: Kulturentwicklungsplan und "Literaturland Westfalen"
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Mär 23 11:38:25 CET 2011
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 21.03.2011, 16:24
AKTUELL
Westfälische Kulturkonferenz
Kulturentwicklungsplan und "Literaturland Westfalen"
Am Freitag (18.3.) haben in Dortmund 240 Kulturschaffende,
Oberbürgermeister, Landräte, Entscheidungsträger,
Vereinsvertreterinnen und Kulturförderer aus der Region an der
Westfälischen Kulturkonferenz unter dem Motto "Westfalen -
Kulturland mit Zukunft" teilgenommen. NRW-Kulturministerin Ute
Schäfer erläuterte in einem Impulsreferat die Vorstellungen der
Landesregierung zur regionalen Kulturpolitik in NRW.
Die Westfälische Kulturkonferenz will über räumliche, fachliche
und institutionelle Grenzen hinweg eine systematische und
ständige Plattform für die gemeinsamen kulturellen Interessen
der Region schaffen und Impulse für die Zukunft setzen - damit
Kultur in Westfalen-Lippe langfristig und nachhaltig gesichert,
gestärkt und besser sichtbar gemacht werden kann.
"Wir wollen in der langfristigen Perspektive auch das
Politkfeld Kultur stärken und ihm den gebührenden Platz in der
Gesellschaft ermöglichen", erklärte dazu Dieter Gebhard,
Vorsitzender der Landschaftsversammlung im Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) und Kuratoriumsvorsitzender der
LWL-Kulturstiftung, in seiner Eröffnungsrede. Dass Westfalen
als Marke hervorragend geeignet sei, die Kultur vor Ort und in
der Region zu stärken, habe das "Westfälische Jahrzehnt"
gezeigt. In den 1990er Jahren hatte die Region an die
Geburtstage der westfälischen Dichterin Droste Hülshoff, des
Architekten Schlaun sowie an den Westfälischen Frieden und das
Treffen Von Karl dem Großen mit Papst Leo III. in Paderborn
erinnert.
Im kulturpolitischen Teil der Konferenz am Vormittag begann ein
Diskurs über die kulturelle Entwicklung Westfalen-Lippes. Im
Mittelpunkt stand die Diskussion über die Notwendigkeit eines
Kulturentwicklungsplanes für die Region.
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch stellte unter dem Titel
"Gemeinsam handeln" eine Erklärung vor, auf deren Grundlage nun
eine Kulturentwicklungsplanung für Westfalen-Lippe auf den Weg
gebracht werden soll. Den fachlichen Hintergrund dazu lieferte
Dr. Narciss Göbbel, Referent für Kulturplanung und kulturelle
Stadtentwicklung der Stadt Bremen.
Nach dem kulturpolitischen Teil widmete sich der Nachmittag dem
Thema Literatur in Westfalen-Lippe. Der Dortmunder Literat
Fritz Eckenga und ein Poetry Slam mit Marian Heuser aus Münster,
Fabian Navarro aus Warstein und Micha El Goehre aus Gütersloh
begleiteten die Konferenz künstlerisch.
Kulturentwicklungsplan "Wo stehen wir und wo wollen wir hin?
Warum gemeinsam handeln? Weshalb brauchen wir einen
Kulturentwicklungsplan? Was bedeutet uns "Westfalen?", waren
die Leitfragen für die Podiumsdiskussion. Die Gäste waren
Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, LWL-Kulturdezernentin
Dr. Barbara Rüschoff-Thale, der Direktor des Museums Marta
Herford Roland Nachtigäller, der Geschäftsführer der Regionale
2013 Dirk Glaser sowie der Unternehmer und "bekennende
Westfale" Wolfgang Hölker. Zusammen mit dem Fachreferenten Dr.
Narciss Göbbel waren sie sich einig, dass gerade angesichts der
regionalen, fachlichen und organisatorischen Unterschiede in
der Region ein Kulturentwicklungsplan eine sinnvolle und
notwendige Grundlage für gemeinsames Handeln darstellt.
Literaturland Westfalen Der Nachmittag hatte den thematischen
Schwerpunkt "Literaturland Westfalen". Eva Maaser, Vorsitzende
des NRW-Verbandes der deutschen Schriftsteller in der
Gewerkschaft ver.di, berichtete, wie sich die
Literaturlandschaft in Westfalen-Lippe künftig besser
präsentieren kann. Grundlage ihres Berichts war die erste
Tagung der Arbeitsgemeinschaft Literatur in Westfalen-Lippe, zu
der sich 80 Vertreter von Literaturbüros, literarischen
Gesellschaften und Vereinen, Bibliotheken, Verlagen sowie
etliche Autoren im Januar in Hamm versammelt hatten.
Zwei Projektvorschläge sind aus dieser Arbeitsgemeinschaft
Literatur erwachsen: eine gemeinsame Veranstaltungsreihe und
eine Internetplattform. Beide Projekte sollen im Laufe des
Jahres mit Hilfe des Projekts "Kultur in Westfalen"
vorangetrieben werden. "Westfalen-Lippe ein Literaturland?!"
Dieser Frage ging Michael Serrer nach, Leiter des
Literaturbüros NRW in Düsseldorf und seit vier Monaten Sprecher
des Literaturrates NRW.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale berichtete
über den aktuellen Stand zu Burg Hülshoff. Seit 2008 engagiert
sich der LWL, um den Geburtsort der Annette von Droste-Hülshoff,
Autorin von Weltrang, für die Öffentlichkeit zu erhalten.
Dafür soll eine Stiftung gegründet werden, die rund 20
Millionen Euro Kapital benötigt. Es gibt die Überlegung, dass
dafür jeweils vier Millionen aus Erträgen der
LWL-Kulturstiftung und vom Land NRW beigetragen werden, die
restlichen rund 12 Millionen sind bereits von Stiftern in
Aussicht gestellt worden. Dazu soll noch in diesem Frühjahr
eine Stifterkonferenz stattfinden.
INFO
Veranstalter
Veranstalter der Westfälischen Kulturkonferenz ist das Projekt
"Kultur in Westfalen". Das Projekt will Kultur in
Westfalen-Lippe stärken und besser sichtbar machen und damit
zur Profilierung der Region beitragen. Es wird getragen von der
LWL-Kulturstiftung, der Westfalen-Initiative und dem
Kulturministerium NRW. Das Projektbüro ist beim LWL angesiedelt,
der einzigen Einrichtung, die in ganz Westfalen-Lippe und in
allen Kultursparten tätig ist.
URL: http://www.kultur-in-westfalen.de
Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte