[WestG] [KONF] Dokumentationsprofil kultureller Ueberlieferungen, Duesseldorf, 30.06./01.07.2011

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Jun 9 09:19:10 CEST 2011


Von: "Enno Stahl" <enno.stahl at duesseldorf.de> 
Datum: 08.06.2011, 17:00


TAGUNG

Hiermit möchten wir Sie zu einer interessanten Archivtagung 
einladen (Programm und Info siehe unten), die das Rheinische 
Literaturarchiv des Heinrich-Heine-Instituts in Kooperation mit 
dem Westfälischen Literaturarchiv im LWL-Archiamt für Westfalen 
veranstaltet.



Dokumentationsprofil kultureller Überlieferungen
 
Was sind bewahrungswürdige Überlieferungen? Woran erkennen 
Archivare heute, welche Bestände gesichert werden müssen, 
welche nicht? Welche Teile solcher Überlieferungen sind zu 
sichern, welche nicht?

Diese Fragen stehen unmittelbar im Zentrum des archivarischen 
Handelns. Erst in den letzten Jahren aber haben die Archive 
hier eine systematische Grundlagenforschung betrieben, um 
allgemeine Dokumentationsprofile zu erstellen, anhand derer 
sich die Arbeit ausrichten kann. Für bestimme Archivtypen sind 
bereits erste Arbeitshilfen für eine erfolgreiche 
Bestandssicherung formuliert worden, insbesondere für die 
Kommunalarchive, die bei ihrer Bundeskonferenz 2008 eine 
"Arbeitshilfe zur Erstellung eines Dokumentationsprofils für 
Kommunalarchive" verabschiedeten.

Für Kulturarchive gibt es eine solche Arbeitshilfe bislang 
nicht - sie wäre jedoch ein echtes Desiderat, gerade weil 
kulturelle Überlieferungen einem immensen Bedeutungswandel 
erleben: Zum einen ist Kultur im gesellschaftlichen Kontext 
sehr viel wichtiger geworden, sie ist gewissermaßen omnipräsent 
auf verschiedensten Vermittlungsstufen - von der Kneipenlesung 
bis zum Mega-Event; damit verbunden ist auch eine gewachsene 
ökonomische Bedeutung des Sektors „Kulturwirtschaft“. Für die 
Archive ergibt sich aus dem fulminanten Anwachsen kultureller 
Äußerungsformen zwangsläufig ein Selektionsproblem.

Zum anderen ändern sich auch die Inhalte kultureller Bestände 
nachhaltig: Die neuen Medien haben nicht nur zu einer 
Digitalisierung des Schriftguts, sondern auch zu einer 
generellen Diversifizierung der Bestandsinhalte geführt, die 
zunehmend visuelle und akustische Daten bergen.

Die Tagung, ausgerichtet vom Rheinischen Literaturarchiv im 
Heinrich-Heine-Institut in Verbindung mit dem Westfälischen 
Literaturarchiv im LWL-Archiamt für Westfalen, soll erste 
Schritte hin zu einer Definition eines eigenen 
Dokumentationsprofils für Kulturarchive formulieren.
 
 
Programm
 
30. Juni 2011:
 
14.00: Tagungsbeginn, Begrüßung - Dr. Sabine Brenner-Wilczek 
(Direktorin Heinrich-Heine-Institut)

Sektion I: Archivische Bewertung und Dokumentationsprofile

Sektionsleitung: Katharina Tiemann (LWL-Archivamt für Westfalen)

14.15 - 15.00: Dr. Peter Weber/Jan Richarz M.A. 
(LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Brauweiler): 
Dokumentationsprofile in der nichtstaatlichen 
Überlieferungsbildung. Entwicklung und Anwendung

15.00 - 15.45: Dr. Gisela Fleckenstein (Historisches Archiv der 
Stadt Köln): Ein Nachlass für das Historische Archiv der Stadt 
Köln? Übernahmekriterien und Bewertung auf der Grundlage eines 
Dokumentationsprofils

15.45-16.15 Kaffeepause

16.15 - 17.00: Dr. Enno Stahl (Heinrich-Heine-Institut 
Düsseldorf): Übernahme literarischer Bestände. Prolegomena zu 
einer Systematisierung

Danach Diskussion.

1. Juli 2011:

Sektion II - Literaturarchive und ihre Übernahmepraxis

Sektionsleitung: Dr. Jochen Grywatsch (Westfälisches 
Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen)

10.00 - 10.45: Dr. Ulrich von Bülow (Deutsches Literaturarchiv, 
Marbach): Erwerbungen in Marbach: Sammlungsprofil und aktuelle 
Praxis

10.45 - 11.15 Kaffeepause

11.15 - 12.00: PD Dr. Volker Kaukoreit (Österreichisches 
Literaturarchiv, Wien): Erwerbungsstrategien, 
Erwerbungsprobleme. Beispiele aus dem Literaturarchiv der 
Österreichischen Nationalbibliothek

12.00 - 12.45: Dr. Sabine Brenner-Wilczek 
(Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf): Erwerbspolitik und 
Bestandsbildung im Heinrich-Heine-Institut

12.45 - 14.00 Mittagspause

Sektion III - Andere Kulturarchive und ihre Übernahmepraxis

Sektionsleitung: Prof. Dr. Bernd Kortländer 
(Heinrich-Heine-Institut)

14.00 - 14.45: Sabine Wolf (Akademie der Künste Berlin): Was 
bleibt? Die multidisziplinären Archive der Akademie der Künste 
im Spannungsfeld Maßstab - Bewertung - Auswahl

14.45 - 15.30: Prof. Dr. Günter Herzog (Zentralarchiv des 
Internationalen Kunsthandels, Köln): Erste Erfahrungen aus 
einer jüngst entstandenen Archivgattung

15.30 - 16.00 Kaffeepause

16.00 - 16.45: Huub Sanders (Internationales Institut für 
Sozialgeschichte, Amsterdam): Das Internationale Institut für 
Sozialgeschichte, Amsterdam: Kontinuität und neue Aussichten im 
Sammlungsprofil

16.45 - 17.30: Julia Landsberg (Deutsches Komponistenarchiv, 
Dresden): Jenseits aller Genres - Die Übernahmepraxis des 
Deutschen Komponistenarchivs

Danach Abschlussdiskussion 


INFO

Die Teilnahme ist für jede/n Interessierte/n frei, es wird aber 
um eine Anmeldung per Email gebeten:

E-Mail: enno.stahl at duesseldorf.de oder telefonisch 
unter 0211-8995986.
 
 
Heinrich-Heine-Institut
Bilker Str. 12-14
40213 Düsseldorf
Tel.: 0211/899-5986
URL: www.duesseldorf.de/heineinstitut 
URL: www.literatur-archiv-nrw.de 
URL: www.rheinische-literaturnachlaesse.de 


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