[WestG] [AUS] Menschenhandel und andere mittelalterliche Alltagssorgen, Bochum, 09.07.-30.11.2011

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Jul 6 10:58:36 CEST 2011


Von: "Josef König" <josef.koenig at presse.ruhr-uni-bochum.de>
Datum: 01.07.2011, 11:06


AUSSTELLUNG

Menschenhandel und andere mittelalterliche Alltagssorgen
Alte Urkunden in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität
Projekt der Klassischen Philologen wird zur Ausstellung

Über 700 Jahre lang lagen die Urkunden aus dem Kloster 
Flaesheim unerforscht im Stadtarchiv Recklinghausen. Dann kamen 
Dozenten und Studenten der Ruhr-Universität und beschäftigten 
sich erstmals wissenschaftlich damit. Ihr Projekt mündet nun in 
eine Ausstellung im Antikenmuseum der RUB-Kunstsammlungen. Sie 
wird am 9. Juli (11 Uhr) feierlich eröffnet. Eingeladen dazu 
sind sowohl die Mitglieder der Ruhr-Uni mit ihren Familien und 
Freunden als auch Medienvertreter und weitere Interessierte. 
Die Ausstellung ist bis zum 30. November 2011 zu sehen, 
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-17 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr; Eintritt frei.

Gemeinsam geforscht

Studierende und Lehrende des Seminars für Klassische Philologie 
sind seit dem Wintersemester 2008/2009 regelmäßig im 
Vestischen- und Stadtarchiv Recklinghausen gewesen. Dort haben 
sie die handschriftlich auf Pergament in mittelalterlichem 
Latein überlieferten Rechtstexte gelesen, transkribiert, 
übersetzt und erläutert. Das Besondere daran: Studenten und 
Dozenten forschten gemeinsam und gewissermaßen auf Augenhöhe. 
In der Ausstellung "Menschenhandel in Birbuthsneppe und andere 
Alltagssorgen. Mittelalterliche Urkunden aus dem Kloster 
Flaesheim an der Lippe" werden ihre Ergebnisse präsentiert.

Geschichte greifbar gemacht

Das Recklinghäuser Archiv und die Arenbergischen Gesellschaften 
ermöglichten die Ausleihe der kostbaren Pergamente aus dem 13. 
Jahrhundert mit ihren eindrucksvollen Wachssiegeln. In fünf 
Themenbereiche geordnet geben die Urkunden unmittelbaren 
Einblick in den Alltag eines Klosters. Behandelt werden 
Regelungen über Menschenhandel, Wachszins und Stiftungen; es 
geht um das Vererben, Verkaufen, Tauschen und Verwalten von 
Gütern. Zudem erzählen die Urkunden von der Rechtsgeschichte, 
dem Kanzleihandwerk, der Pergament- und der Siegelherstellung 
der damaligen Zeit. Deutlich wird das enge Beziehungsgeflecht, 
das das Kloster mit den Ortschaften im Umland verband. Wer das 
Vest kennt, wird überrascht sein, noch heute gebräuchliche 
Ortsnamen und Gemarkungsangaben bereits im Mittelalter zu finden.


INFO

Weitere Informationen

Dr. Cornelia Weber-Lehmann
Kustodin des Antikenmuseums in den Kunstsammlungen der RUB
Tel.: 0234/32-24738, -22528
E-Mail: cornelia.weber-lehmann at rub.de


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